Samstagmorgen. Ich liege in meinem Bett und starre seit mindestens zehn Minuten die Decke über mir an. Von Liam habe ich noch nichts gehört und ich bin froh darüber, dass jetzt Wochenende ist. Das brauche ich nämlich diese Woche besonders dringend.
Es ist schön, dass Matt hier ist, denn so bin ich nicht so alleine. Wir verbringen unsere ganze freie Zeit miteinander. Vor allen Dingen macht das Kochen riesigen Spaß. Matt gibt sich echt Mühe, dass es mir gut geht und das weiß ich wirklich sehr zu schätzen. Heute hat er sich den ganzen Tag frei genommen. Und wir sind heute zu seiner Familie eingeladen.
Ich freue mich darauf sie kennenzulernen. Seine Mutter hat auf jeden Fall einen guten Eindruck gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass auch der Rest der Familie nett sein wird. Sie haben uns angeboten bei ihnen zu Mittag zu essen. Wir sollen um 12:00 Uhr da sein. Ich werfe einen Blick auf den Wecker. 10:30 Uhr.
Matt schläft noch immer und ich habe nicht das Gefühl, dass er die nächste halbe Stunde aufwachen wird. Er liegt bei Liam im Bett, da er gestern Abend erst spät gekommen ist und mich nicht wecken wollte. Jedoch finde ich, dass es Zeit ist aufzustehen. Einerseits möchte ich mit ihm frühstücken und andererseits könnten wir sonst zu spät zu seiner Familie kommen.
Ich schlage meine Decke zurück und schwinge meine Beine über die Bettkante. Mit nackten Sohlen schleiche ich rüber zu dem Zimmer meines Bruders. Davor halte ich mein Ohr an die hölzerne Tür. Es ist still darin. Meine Hand umklammert den kalten Türgriff und drückt ihn herunter. Ich spähe durch den Türschlitz und muss lächeln, als ich Matt auf dem Bauch liegend sehe, wie er vor sich hin schlummert. Er sieht so süß aus.
Seine Haare sind verstrubbelt und seine Füße gucken unter er Bettdecke hervor. Ich schlüpfe in das Zimmer und gehe auf Zehnspitzen bis vor das Bett. Dort knie ich mich hin. Matt schläft wie ein Murmeltier. Ich hebe meine Hand und streiche ihm durch sein hellbraunes Haar. Ich nähere mich seinem Gesicht und gebe ihm einen Kuss auf seine weichen Lippen.
Jetzt wird er langsam wach und blinzelt ein paar Mal. Sofort schleicht sich ein Lächeln auf seine Lippen als er mich sieht. „Guten Morgen, Schatz", sagte er mit einer verschlafenen Stimme. „Guten Morgen, Matt." Er dreht sich auf die Seite und lächelt mich verschmitzt an. Bevor ich realisieren kann, was er vor hat, hat er mich gepackt und auf das Bett gezogen. Mir entfährt ein spitzer Schrei, da ich mich erschrocken habe. Matt lacht und zieht mich näher zu sich heran: „Du bist süß in deinem Schlafanzug."
Ich sehe an mir herunter, soweit es mir eben möglich ist. Ich trage einen Pullover mit Micky Maus drauf und auf meiner Hose sind kleine Sterne. Ich habe mir noch nie Gedanken über mein Outfit beim Schlafen gemacht, da es in der Regel eh keiner sieht, der sich dafür interessiert. „Machst du dich etwa über mein mehr als stylisches Aussehen lustig?", frage ich gespielt empört. Er gibt mir einen Kuss auf die Wange: „Wie könnte ich? Du bist wunderschön."
Ich drücke mein Gesicht in das Kissen, um das Rotwerden zu verstecken. Ein raues Lachen ertönt seinerseits: „Krass, was ich für Auswirkungen auf dich habe. Du wirst ziemlich oft rot." Matt streicht mir über meine Haare und legt einen Arm unter meinen Kopf. „Wir müssen aufstehen, sonst kommen wir zu spät", lenke ich das Thema ab.
„Da lenkt sie einfach vom Thema ab", neckt er mich.„Du bist echt doof, Matt", nuschele ich bockig und setze mich auf. „Ach komm schon, Prinzessin", sagte er bestimmend. „Was soll ich denn machen, wenn du so süß bist." Im nächsten Moment liegen seine Arme um meinen Bauch und er hat mich auf sich gezogen. Ich muss lachen und lächele ihn an: „Du bist auch süß. Vor allem mag ich deine Haare." Ich wuschele ihm durch seine Pracht. „Ey, nicht meine Haare", nörgelt er gespielt böse.
Ich streiche ihm nochmal durch seine Mähne, um es etwas zu provozieren. „Die liegen doch eh schon wie sie wollen. Es kann nur besser werden", grinse ich frech. Ich setze mich auf, bereit aufzuspringen, wenn er mich packen will. „Du...", lacht er und will mich erneut festhalten, doch diesmal bin ich schneller. Ich springe vom Bett und renne ins Wohnzimmer. Matt rennt mir lachend hinterher: „Man muss dich einfach gerne haben."

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Inexcusable
RomanceCharlie Bennett, ein Mädchen, das hautnah erfahren muss, wie es sich anfühlt sein ganzes Leben lang mit einer Lüge aufzuwachsen, muss in ein Camp, um dort die Wahrheit über ihre gesamte Geschichte zu erfahren. >> Es war wie ein Schlag direkt ins Ges...