~Kapitel 21~

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Wir rennen auf den Spielplatz zu. Will er das jetzt echt machen? Ist das nicht peinlich? Wir kommen bei dem Spielplatz an und laufen auf dem Boden weiter, der aus diesen kleinen Steinen besteht. Er steuert auf die große Rutsche zu. Man muss einen Hang hochklettern, um dann von oben herunterrutschen zu können.

„Matt, das können wir nicht machen!", lache ich lauthals.

Wir stehen am Anfang des Hanges. Es wurde dort eine Art Gang gebaut, durch den man gehen muss. Von oben hängen schwarze Stoffe herunter. Ich denke, dass sie Fledermäuse darstellen sollen.

Matt lacht ebenfalls: „Warum nicht? Ist doch lustig." In diesem Gang sind zwei kleine Kinder, die sich an den Fledermäusen vorbeidrängen.

Matt setzt sich mit mir in Bewegung: „Los!" Wir gehen in den Gang rein. Wir müssen uns beide bücken, da die Decke zu niedrig ist. Die zwei kleinen Kinder drehen sich zu uns um, als sie uns hören.

Das Mädchen kichert: „Die sind doch schon groß. Warum sind die hier?"

Matt antwortet ihr: „Dürfen wir keinen Spaß mehr haben. Nur weil wir schon älter sind?" Ich muss noch mehr lachen.

Das Mädchen sieht uns verwundert an: „Doch, aber habt ihr nicht anders Spaß?"

Diesmal muss Matt lachen: „Eigentlich schon, aber ich muss mir mein Zimmer teilen und es ist unangenehm, wenn jemand dabei zusieht."

Mit großen Augen haue ich Matt in die Rippen: „Das kannst du doch nicht sagen." Die Kinder sind noch klein. Was sollen die nur denken?

„Die verstehen es doch eh nicht", trällert er.

„Ich denke, dass es mehrere Arten gibt Spaß zu haben", grinse ich die Kinder an.

Der Junge geht weiter: „Lass sie doch! Sie sind eben anders." Okay ... Das könnte man als beleidigend bezeichnen, aber es stört mich nicht. Es ist eben ein kleines Kind. Da kann man drüber lachen.

Matt zieht mich hinter sich an den beiden Kindern vorbei: „Richtig, wir sind anders. Wir sind älter, größer und schneller als ihr."

Der Junge öffnet seinen Mund und das Mädchen nimmt es als Herausforderung: „Wir sind schneller oben."

Der Junge nimmt das Mädchen an die Hand: „Komm, du musst jetzt ganz schnell laufen. Wer als erstes oben ist, darf als erstes rutschen."

Eigentlich ist es unfair. Erstens sind wir viel größer als die beiden. Und zweitens haben wir einen kleinen Vorsprung. Die Kinder scheinen es nicht zu beachten, denn sie laufen schnell los. Wir rennen, beziehungsweise gehen, etwas schneller weiter. Rennen ist schwierig, wenn man ständig auf den Kopf aufpassen muss, weil da Balken an der Decke sind, denen man ausweichen muss. Natürlich sind wir trotzdem schneller.

Ich drücke Matts Hand: „Wollen wir sie nicht gewinnen lassen? Sie sind doch noch klein."

Er zieht eine Augenbraue in die Höhe: „Man muss lernen mit Niederlagen umgehen zu können." Somit gehen wir die letzten Schritte aus dem Gang. Draußen stelle ich mich erstmal gerade hin.

Der Gang war länger als erwartet. Erschöpft kommen die kleinen Kinder bei uns an. Das Mädchen lässt sich auf den Boden fallen: „Ihr seid echt schnell."

Der Junge ist sauer: „Ihr habt geschummelt." Matt und ich müssen uns angrinsen.

Matt hockt sich zu dem kleinen runter, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein: „Hey, man kann nicht immer gewinnen. Aber du warst echt schnell. Übe noch ein bisschen und dann wirst du auch noch schneller." Er redet in einer kindlichen Stimme, dass irgendwie ziemlich niedlich ist.

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