Kapitel 8 - Hass

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Ich räumte also alle Dinge, die ich am Vortag nicht mehr schaffte weg. Das dauerte länger als ich dachte, mindestens zwei Stunden, wenn nicht länger.

Völlig fertig warf ich mich danach auf mein Bett und schloss für ein paar ruhige Sekunden die Augen.

Ich dachte an den Dreh zurück, als Andre und meine Lippen sich einander näherten, da fü.. Aaaargggh! Das konnte doch nicht wahr sein.

Warum lieber Gott? Warum musste ich gerade an Andre denken?

Da fing mein Handy plötzlich an stark zu vibrieren, es riss mich aus meinen Gedanken. Erschrocken nahm ich es in die Hand und sah dass ich etliche neue Nachrichten bei Facebook hatte.

War ich über Nacht berühmt geworden oder was?

Verwundert klickte ich die Erste an.

'halt dich von im fern du dume schlampe oder sonst pasirt etwas'

What the fuck? Was war das denn? Ich hatte absolut keine Ahnung was ich davon halten sollte, also ging ich zur nächsten Nachricht über. Während ich die las, gingen immer noch neue Nachrichten in mein Handy ein.

Ich schaute mir mehrere durch, alle hatten so ziemlich den gleichen Inhalt und die gleiche Grammatik. 'ge sterben!', 'mach das nie mehr', oder Beleidigungen aller Art bekam ich nur zur Genüge zu sehen. Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun. Was hatte ich diesen Menschen denn bitte getan?!

Ich konnte nicht aufhören mir diese Beleidigungen durchzulesen, mir kamen fast die Tränen, sie nahmen mich ziemlich stark mit.

Plötzlich ging die Tür auf und Jan kam herein. "Hi. Ich wollte nur frag..." Als er mich auf dem Bett kauern sah, brach seine Stimme ab und sein Lächeln verschwand. "Alles okay?", fragte er besorgt.

"Mhm.", entgegnete ich schniefend. Mein Handy schaltete ich schnell aus und versteckte es hinter mir. Er kam langsam näher und setzte sich neben mich. "Mir kannst dus doch sagen Alex. So von Mitbewohner zu Mitbewohner." Er schenkte mir ein warmes Lächeln, dass mich etwas aufheiterte.

"Es ist nichts. Nur ein Missverständnis.", sagte ich. Er sah mich besorgt an. Anscheinend wusste er nicht was er tun sollte. Ich versuchte zu lächeln, damit er sich keine Sorgen um mich machte. "Alles gut. Wirklich. Was wolltest du mich fragen?"

"Ich wollte nur wissen ob du Bock hast mit uns mitzukommen. Wir gehen zu zwei Kumpels. Aber das ist wohl keine so gute Idee.", stellte er fest. "Nene, ich komm' mit. Alles ist okay." Ich versuchte möglichst normal zu klingen, aber innerlich fraßen mich diese Hassnachrichten auf.

Ich stand von meinem Bett auf, mein Handy ließ ich in meiner Hosentasche verschwinden. 

"Sicher? Wir können auch hier bleiben."

So einfühlsam hätte ich ihn wirklich nicht eingeschätzt, umso mehr freute ich mich darüber. Es war echt mega süß von ihm, dass er sich um mich sorgte. "Ich bin mir sicher. Komm schon.", meinte ich lächelnd. 

Dieses Lächeln war nicht mal gelogen. Es war durch und durch ehrlich.

Ich war einfach nur froh, dass Jan wieder normal mit mir sprach. Den Vorfall vom Morgen hatte er anscheinend vergessen. Wenigstens konnte ich mich wieder normal mit ihm unterhalten, das baute mich etwas auf.

Wir gingen zu ihrem Auto, in dem bereits Andre saß. Ich stieg hinten ein, Jan ebenfalls. "Waixr? Hier vorn ist doch noch frei?", meinte Andre verwundert. Jan zuckte nur mit den Schultern. "Ich sitz' lieber hier.", erwiderte er. 

Andre schaute von Jan verwundert zu mir. Ich zuckte nur lächelnd mit den Schultern.

"Gehts jetzt mal los Waixr?", fragte Jan ungeduldig. Als Antwort machte Andre den Motor an und fuhr los. 

Ich unterhielt mich während der Fahrt mit Andre und Jan, der mir immer mal wieder besorgte Blicke zuwarf. 

Ich fasste den Entschluss nicht weiter an diese Nachrichten zu denken, dass hätte mich nur wieder deprimiert. Das war wahrscheinlich eh nur ein großes Missverständnis. Diese ganzen Nachrichten konnten einfach nicht für mich bestimmt sein. Warum sollte mir jemand den Tod wünschen?

Aber andererseits, warum sollte überhaupt jemand jemand anderen den Tod wünschen?

Ich schob diese Gedanken beiseite und konzentrierte mich wieder auf die beiden Jungs. 

Wir fuhren zu einem großen weißen Haus, in dem ihre Freunde anscheinend wohnten.

"Sicher dass ich nicht störe?", fragte ich unsicher. "Sicher.", beruhigte mich Andre lachend.

Wir gingen zu meiner Verwunderung hinters Haus, dort war ein etwas größerer Garten in dem zwei männliche Personen standen. Sie hatten beide schwarze Haare, sie waren Chinesen oder vielleicht auch Japaner. Jedenfalls wirkten sie asiatisch. Der eine trug eine grünliche Cap und eine Lederjacke, der andere hatte nichts besonderes auffälliges an sich. 

Die vier begrüßten sich lautstark, dann bemerkte der Junge mit der grünen Cap meine Anwesenheit.

"Hi. Und du bist...?", fragte er mich grinsend. Ich musste schmunzeln. "Ich bin Alex, eine Freundin." "Freut mich, ich bin Ju.", erwiderte er.

"Sie ist die, die bei uns eingezogen ist.", erklärte Jan. Jetzt schaltete sich auch der andere Junge ein. "Dann mal viel Glück bei den Affen. Glaub' mir, ich weiß was da alles auf dich zukommt." Wie es aussah hatte er vor mir bei den Jungs gewohnt. Dann reichte er mir die Hand. "Ich bin Cheng.", verkündete er lachend. "Alex.", wiederholte ich.

Dann wand er sich wieder von mir ab. "Okay, lasst uns loslegen."

Hallo liebe Freunde. <3

Wenns euch gefallen hat, lasst ein ★, nen Kommi whatever da. :D

Würde mich freuen heheh. ^.^

Bis zum nächsten Mal. :)

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