Kapitel 43 - Betrogen.

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Ich wendete meinen Blick von den beiden ab und begann mich ohne langes Nachdenken verzweifelt an den vielen Leuten vorbeizukämpfen. - Ich wollte nur noch raus aus diesem Club.

Die Leute, die ich anrempelte schrien mir Beschimpfungen zu, aber ich nahm sie gar nicht richtig wahr. Ich lief einfach weiter in eine Richtung, bis ich an der Wand angekommen war. - Von da aus tastete ich mich unbeholfen in eine Richtung weiter, bis ich den Ausgang fand.

Draußen rannte ich einfach nur weiter, ohne jeden Stopp. Ich wollte nur zurück. - Ich wollte mich in mein Bett werfen und mich dort so lange ausheulen, bis ich nicht mehr konnte.

Keuchend stand ich endlich vor unserem Haus. - Ich stolperte schnell die Treppen hoch und schloss mit zittrigen Händen die Tür auf. Jacke und Schuhe zog ich gar nicht erst aus.

"Na endlich, das hat ja mega lange gedauert!", kam es vom Sofa. - Jan.

Ich beachtete ihn überhaupt nicht, sondern lief einfach geradewegs in mein Zimmer und knallte die Tür mit einem lauten Knall zu. Schwer atmend ließ ich mich auf mein Bett fallen und schlang meine Arme um die Beine.

Ich spürte wie mir Tränen über die kalten Wangen liefen und sich auf der Matratze wieder sammelten. Ich nahm mir mein Kissen in die Hand und drückte es wie ein Stofftier an mich.

Plötzlich klopfte es leise an der Tür. "Alex? Ist alles okay? Ich... Kann ich reinkommen?", fragte Jan.

"Nein!", gab ich schniefend zurück.

Trotzdem sah ich wie die Türklinke hinuntergedrückt wurde. "Ich hab' nein gesagt!", schrie ich. Jan lugte durch den leicht geöffneten Türspalt und sah mich auf dem Bett kauern. Dann machte er die Tür weiter auf und kam langsam näher.

Ruckartig warf ich das Kissen, das ich so fest umklammerte, nach ihm. Er bückte sich jedoch geschickt und wurde so nicht getroffen.

"Verdammt, ich hab' nein gesagt! Bist du taub?!", keifte ich.

Jan setzte sich vorsichtig neben mich auf mein Bett. "He, ganz ruhig. Was ist denn passiert?", wollte er wissen.

"Nichts.", murmelte ich leise, zog die Beine zu mir und umschlang sie mit den Armen.

"Jezt sag doch.", forderte er mich auf. Ich spürte wie mir erneut die Tränen in die Augen stiegen, wenn ich daran dachte was ich mitansehen musste. - Aber ich versuchte sie mir zu verkneifen.

"Was ist passiert?", wiederholte er. "Ich will dir doch nur helfen."

"Wenn du mir unbedingt helfen willst, dann geh einfach weg und lass mich endlich allein.", zischte ich. "Ich lass dich doch nicht alleine wenn du alles vollheulst.", erwiderte er. "Jetzt sag endlich was passiert ist." Jan sah mich erwartungsvoll an.

"Dieser Arsch hat mich betrogen, das ist passiert, verdammte Scheiße!"

Jan sah mich entsetzt an. "Ach du scheiße.", murmelte er kaum hörbar. Dann rückte er vorsichtig an mich heran und legte seinen Arm um mich. Ich zuckte bei der Berührung leicht zusammen, ließ es aber zu.

"Habt ihr darüber geredet?", fragte er nach einigen Minuten. "Er hat mich nicht gesehen.", antwortete ich emotionslos. "Du solltest aber noch mit ihm reden, du hast das vielleicht falsch verstan-"

"Falsch verstanden?! Er hat mit dieser dummen Tussi rumgemacht! Er hat ihr die Zunge in den Hals gesteckt, Jan! Was zum Teufel kann man da falsch verstehen?!", fuhr ich ihn an.

"Naja, er war wahrscheinlich ziemlich betrunken.", entgegnete Jan mit seiner ruhigen Stimme. "Betrunken sein ist keine Entschuldigung dafür!"

"Das mein' ich doch gar nicht!", rief Jan schnell. "Ich will doch nur sagen, dass Andre ein ziemlicher Idiot sein kann." "Da sagst du was.", schniefte ich. "Aber", fuhr er fort, "ich glaub' nicht dass er dir wehtun wollte."

"Das hat er echt gut hinbekommen.", flüsterte ich. Ich spürte wie Jan mich fester an sich drückte. - Ich war ihm so dankbar dass er für mich da war.

Immer noch liefen mir Tränen aus den Augen, da reichte Jan mir zum Glück ein Taschentuch. "Danke.", hauchte ich. Ich wischte mir die Tränen ab. Jan begann zu glucksen. "Du siehst aus wie ein Clown.", witzelte er.

Ich knuffte ihn in die Seite. "Danke, Jan.", gab ich mit einem leichten Lächeln zurück.

Auf einen Schlag verlor ich plötzlich die Kontrolle über mich. - Ich wusste nicht mehr was ich eigentlich tat, ich war immer noch zu aufgewühlt um das alles richtig einzuschätzen.

Ich sah wieder zu Jan, er sah mich auch gerade an. Wir hielten den Blickkontakt eine Weile lang aufrecht, im nächsten Augenblick sah ich wie Jan sein Gesicht leicht zu mir lehnte. - Ich dachte nicht lange nach und tat daselbe.

Unsere Lippen waren nur mehr wenige Millimeter voneinander entfernt, da zog ich meinen Kopf plötzlich ruckartig zurück und starrte Jan geschockt an. Er erwiderte meinen Blick, ebenfalls geschockt.

"Sorry!", riefen wir wie aus einem Mund.

Ich stand schnell von dem Bett auf und fuhr mir verzweifelt durch die Haare. "Scheiße Jan, das hab' ich nicht gewollt.", murmelte ich schniefend.

"Ich bin nur... Ich muss mal raus.", sagte ich und wirbelte so schnell ich konnte herum, um mein Zimmer und dann auch die Wohnung zu verlassen.

Über ★ und Kommis freu' ich mich immer! :3

Leute, habt ihr schon das  #YouTubeRewind 2014 - Video gesehen? Da kommen die Apes auch vor und ich find' das so schön. Schaut euch das unbedingt mal an! :)

problems ● andre schiebler ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt