Am übernächsten Tag stand ich früh auf, damit ich zu den Jungs fahren konnte, um meine Sachen abzuholen. - Da ich aber immer noch keinen Führerschein besaß, bat ich meinen Vater mich zu fahren. - Er tat mir den Gefallen und wenig später standen wir auch schon vor dem Haus.
"Ich brauch' ne Weile um alles zusammenzupacken. Du kannst fahren und wenn ich fertig bin ruf' ich dich an. Ist das okay?" Er bejahte meine Frage, dann stieg ich aus und betätigte mit Herzklopfen die Klingel.
Eine krächzende Stimme meldete sich. "Ja hallo?" "Hey, Jan. Ich bin's. Lass mich bitte rein.", erwiderte ich.
Kurz darauf hörte ich wieder das vertraute Surren, dann konnte ich das Haus betreten. Ich lief die Treppen hoch und wartete vor der Wohnungstür darauf, dass mir jemand aufmachte.
Bald darauf ging die Tür auf und Cengiz stand vor mir. "Hey. Ich würd' gerne meine Sachen holen." Meine Stimme klang zu meinem Erstaunen überhaupt nicht zittrig, sondern sehr sicher. Ich zwängte mich ohne weitere Worte an ihm vobei in die Wohnung, dann ging ich in mein Zimmer.
Ich näherte mich dem Schrank, in dem ich die vielen Kisten und Koffer verstaut hatte. - Diese nahm ich heraus und machte mich dann daran meine Sachen einzupacken.
Nach einer Weile hörte ich hinter mir ein leises Räuspern, also drehte ich mich erschrocken um. - Da stand Jan. Ich war zwar froh, dass es nicht Andre gewesen war, aber, keine Ahnung, irgendwie wäre es echt schön gewesen wenn er gekommen wäre.
"Brauchst du Hilfe?" Er grinste mich schief an.
"Du kannst gerne meine Bücher in die Kiste da packen.", entgegnete ich und zeigte zum Regal. Er nickte kurz, dann begann er tatsächlich eins nach dem anderen in die Kiste zu legen. Ich machte mich wieder an meine Klamotten und begann leise vor mich hinzusummen während ich sie in den Koffer stopfte.
"He, Alex. Kann ich dich mal was fragen?" Ich sah nicht von den Klamotten auf, nickte aber. "Schieß los."
"Deine Freundin. Auf welche Filme steht sie denn so? Action?" Ich schaute endlich zu ihm und lächelte ihn schwach an. "Mit nem Comedyfilm kannst du nichts falsch machen. Sowas wie 'Hangover' findet sie ganz gut.", erklärte ich.
"Comedy. Hmm, danke.", murmelte er leise. "Hast du etwa ein Date?", fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits kannte. Ich sah wie sein Gesicht eine leicht rötliche Farbe annahm. "Das ist kein Date.", meinte er. - Nein, natürlich nicht.
Ich nahm das Kissen, das neben mir lag und warf es Jan zu. "Na dann, Glückwunsch zu deinem Nicht-Date.", grinste ich.
Danach sprachen wir nicht mehr viel miteinander. - Jan packte die Bücher in den Karton und setzte sich danach auf das Bett. Ich packte den Rest ein, bis mein letztes Teil im Koffer verschwunden war.
Als ich fertig war, half Jan mir alles auf die Straße zu schleppen. Cengiz und seine Freundin kamen dazu und halfen ebenfalls beim tragen.
Ich hatte meinen Vater zuvor angerufen, also wartete er bereits mit dem Wagen vor der Tür. - Er verstaute die Sachen im Kofferraum, während ich mich von meinen Freunden verabschiedete.
Zuerst fiel Sarah mir um den Hals. "Gott Alex! Ich kann das gar nicht glauben. - Ich hab' mich schon so daran gewöhnt mit dir shoppen zu gehen.", lachte sie. Ich musste auch grinsen. "Das können wir doch immer noch machen.", tröstete ich sie und löste mich von ihr.
Dann ging ich weiter zu Jan. "Ich werd' echt dich vermissen, Kleine.", meinte er und umarmte mich. Ich atmete ein letztes Mal seinen frischen Duft ein. "Ich dich auch.", murmelte ich schniefend. Dann löste ich mich auch von ihm.
"Übrigens findet dein Nicht-Date es übelst toll, wenn ein Typ sie zu Hause abholt. Nur so als Tipp." Ich zwinkerte ihm unauffällig zu und wendete mich dann Cengiz zu.
"Jetzt brauchen wir wohl nen neuen Mitbewohner.", witzelte dieser und drückte mich so fest er konnte an sich. "...Luft!", hechelte ich. - Gott, Cengiz zerdrückte mich ja fast! Daraufhin ließ er mich lachend los. "Sorry." "Schon gut. Du wirst mir auch fehlen, Cengo.", entgegnete ich lächelnd.
Danach sah ich nochmal in die Runde. Cengiz legte seinen Arm um Sarah und Jan stand daneben und lächelte mich an. - Ich konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr sie mir bereits in diesem Augenblick fehlten. Sie standen vor mir und ich vermisste sie jetzt schon. - Gott, ich war so sentimental, ich heulte ja fast.
Es gab nur eine Sache, die mich noch trauriger machte. - Dass Andre es nicht mal für nötig hielt sich von mir zu verabschieden.
"Er kommt nicht oder?", fragte ich leise. "Er wurde bestimmt nur von irgendwem aufgehalten. Ich glaub' nicht, dass er nicht kommen wollte. " Jan sah mich mitfühlend an. "Naja. Ich weiß nicht, ich hätte mich nur gern' noch verabschiedet. Aber egal, ist vielleicht besser so."
Zum Abschied drückte jeden einzenen von ihnen noch einmal, dann stieg ich zu meinem Vater ins Auto.
"Soll ich fahren?", fragte er vorsichtig.
"Jap.", entgegnete ich. - Ich hatte es geschafft. Ich war tatsächlich ausgezogen.
Über Votes und Kommis freu' ich mich immer! :)
DU LIEST GERADE
problems ● andre schiebler ✔
FanfictionAlexandra ist 20 Jahre alt, zieht gerade von den unerträglichen Leuten, die ihre 'Familie' sein sollen, weg und gerät in eine Jungs-WG. Erst scheint es so als ob das der Jackpot wäre, aber bald wird sie des Gegenteils belehrt. Sie bekommt Drohungen...