"Verdammt, jetzt halt doch mal still.", maulte meine beste Freundin, während sie weiter in meinem Gesicht herumpinselte. Ich seufzte innerlich und versuchte meine Augen nicht zu öffnen, damit sie den Lidschatten auftragen konnte.
Es war Silvester und sie wollte eine große Party veranstalten. - Sie hatte mich, milde gesagt, dazu genötigt zu kommen, weil ich in letzter Zeit so wenig mit ihr unternommen hatte und sie sich angeblich Sorgen um mich machte.
Ich wäre viel lieber zu Hause geblieben, aber sie meinte ich solle aufhören Andre nachzutrauern und etwas unternehmen. - Erstens durfte ich ja wohl nachtrauern wem ich wollte und zweitens wollte sie doch selbst dass ich mich mit ihm unterhielt. - Manchmal verstand ich sie einfach nicht.
Inzwischen waren seit dem Gespräch mit ihr und Jan fast zwei Wochen vergangen und ich war mir selbst nicht mehr sicher, ob nicht doch ich Schuld war.
Trotz dem ganzen Durcheinander in meinem Gehirn tat ich Sarah den Gefallen und kam auf ihre Party. - Immerhin war das Jahr dann vorbei.
Außerdem hatte sie auch Jan eingeladen, weil sie inzwischen sowas wie ein Pärchen waren. - Dieser hatte versprochen auch Cengiz mitzubringen. Da ich die beiden so endlich wiedersehen konnte, freute ich mich sogar ein klitzekleines bisschen auf den Abend.
"Fertig.", meinte Sarah plötzlich.
Ich öffnete meine Augen und sah in den überdimensionalen Spiegel. Ehrlich gesagt erkannte ich mich selbst nicht wieder. Meine sonst glatten Haare waren zu Locken gedreht worden und mein Gesicht war voller Make-Up. Selbst meine Lippen, die ich sonst nie schminkte, leuchteten dank dem Lippenstift.
"He, das sieht gut aus. Vertrau mir.", meinte Sarah, die meine zweifelnden Blicke bemerkte und mir aufmunternd auf die Schulter klopfte.
"Hab' ich das Gegenteil behauptet?", konterte ich.
Sie nahm eine Dose Haarspay in die Hand und sprühte mich damit ein, sodass ich in einen lauten Hustenafall ausbrach. "Die Party wird dir gefallen. So kommst du auch mal wieder unter Leute und lernst vielleicht jemanden kennen.", sagte sie und ging zu ihrem Schrank um darin zu kramen.
"Warum soll ich jemanden kennenlernen? Vor ein paar Tagen wolltest du unbedingt, dass ich mich mit Andre versöhne." "Das scheint ja nicht zu passieren.", rief sie zurück. - Irgendwie kaufte ich ihr das alles nicht ab. Normalerweise war sie in solchen Sachen viel hartnäckiger.
Bald darauf kam sie mit einem kurzem blauen Kleid und dazu passenden High Heels wieder zurück und riss mich aus meinen wirren Gedanken. Ich schnappte erschrocken nach Luft. "Das ist doch wohl nicht dein Ernst?! Da kann ich gleich nackt rumlaufen!"
"Das ist doch perfe-" "Nein." - Ich beharrte auf meiner Meinung, erfolgreich.
Sie seufze lautstark, ging dann wieder zu ihrem Schrank zurück. - Nach einigen Minuten reichte sie mir ein etwas längeres, schwarzes Kleid. "Und wie ist das?" "Besser.", entgegnete ich zufrieden und nahm es an mich.
Während ich mich ins Bad verzog, um mich anzuziehen, ging Sarah an die Tür. - Die Gäste waren gekommen.
Als ich mir das Kleid übergestreift und mein Aussehen im Spiegel gecheckt hatte, verließ ich das Bad wieder und ging ins Wohnzimmer. - Dort waren zu meinem Erstaunen bereits ziemlich viele Leute. - Sarah kannte anscheinend mehr Menschen, als ich dachte.
Ich versuchte mich irgendwie an die anderen anzupassen, also stellte ich mich an den Tisch mit den Getränken und nippte vorsichtig an einem Glas. Währenddessen sah ich mich um. Die Leute quatschten entweder miteinander, tanzten oder tranken, wie ich.
Die typische Party eben.
Ich ließ meinen Blick schweifen, um Jan oder Cengiz irgendwo zu entdecken. - Falls sie denn schon da waren. Leider sah ich sie nirgends. Auch Sarah konnte ich unter den vielen Menschen nicht ausmachen.
Ich fühlte mich ehrlich gesagt ziemlich verloren. - Überall waren Leute, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte und mittendrin stand, einsam und alleine, ich. Eine Weile blieb ich einfach an dem Tisch stehen, in der Hoffnung, dass ein bekanntes Gesicht mich so finden konnte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit entdeckte ich endlich Sarah, die mit einem Tablett in der Hand auf mich zulief. Ich lächelte sie voller Erleichterung an. "He, kannst du mir einen Gefallen tun? Bringst du das bitte in die Küche?" - Sie drückte mir das Tablett in die Hand und verschwand kurz darauf auch wieder.
Ich sah ihr verwirrt hinterher. - Was war das denn?
Trotzdem zwängte ich mich seufzend an den Leuten vorbei in Richtung Küche.
Dort stellte ich das Tablett ab, danach ging ich an einen Schrank und kramte eine Weile darin. - Ich hatte keine große Lust, nochmal hinaus zu gehen, also entschied ich mich dafür erstmal in der Küche zu bleiben.
Aus dem Schrank nahm ich mir ein Glas Nutella, einen Löffel und eine Serviette heraus. Damit in der Hand setzte ich mich an den Tisch und streifte mir gleichzeitig die Schuhe von den Füßen. - Diese High Heels brachten mich noch um!
Erst wischte ich mir mit der Serviette den Lippenstift ab, dann öffnete ich das Nutellaglas und stopfte einen Löffel voll in mich hinein. - Ich war absolut nicht in Partystimmung.
Wahrscheinlich hätte ich den kompletten restlichen Abend so verbracht, wäre nicht plötzlich die Küchentür aufgegangen.
Wer kommt jetzt wohl? :D Jan? Andre? Cengiz? Oder ganz wer anders? :D Und votet doch wenns euch gefallen hat. :3 INFO: Meine neue ff ist endlich da!! Klickt einfach auf mein Profil, es würde mich freuen, wenn ihr sie lesen würdet. :)
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problems ● andre schiebler ✔
FanfictionAlexandra ist 20 Jahre alt, zieht gerade von den unerträglichen Leuten, die ihre 'Familie' sein sollen, weg und gerät in eine Jungs-WG. Erst scheint es so als ob das der Jackpot wäre, aber bald wird sie des Gegenteils belehrt. Sie bekommt Drohungen...