"Wie weit ist es denn noch?", fragte ich mittlerweile schon zum zehnten Mal. "Nicht mehr weit.", entgegnete Andre immer wieder. "Sorry, aber ich kann nicht mehr. Wir laufen jetzt schon seit fast ner Stunde und sind immer noch nicht da.", meinte ich entschuldigend und setzte mich auf eine Bank, die am Straßenrand stand.
Erleichtert zog ich meine Beine zu mir, ich konnte meine Füße fast nicht mehr spüren. Es war schon dunkel, aber dank der Straßenlaterne, die neben der Bank stand konnte ich Andre immer noch sehen. Langsam kam er auf mich zu und setzte sich auch zu mir.
"Ich hab' das mit der Entfernung wohl etwas falsch eingeschätzt.", meinte er auf einmal. "Kann man wohl sagen." "Tut mir echt leid, ich dachte wir wären in ein paar Minuten da. Bis jetzt bin ich immer nur mit dem Auto dorthin gefahren."
Ich musste über seine Dummheit seltsamerweise lachen, ich fand das irgendwie süß.
"Ist schon gut.", entgegnete ich. "Was willst du jetzt machen?", fragte er nach einer Weile. Ich zuckte mit den Schultern, ich hatte nicht die geringste Ahnung.
Auf jeden Fall wollte ich erstmal sitzten bleiben - meine Füße hätten mich umgebracht, wäre ich auch nur einen Meter weitergegangen!
"Erstmal hier bleiben.", sagte ich. Ich sah wie sein Mund sich zu einem Grinsen verzog. "Ist gut.", erwiderte er. Wir blieben eine ganze Weile so sitzen, ich beobachtete die Leute, die vorbeigingen. Die meisten waren betrunken und stolperten eher als dass sie gingen, einige hatten sogar noch eine Flasche in der Hand.
Es wurde immer kälter, eine leichte Gänsehaut durchzog meinen Körper. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, aber Andre verstand es sofort. "Ist dir kalt?", fragte er besorgt. "Nene, e-es g-geht schon.", stotterte ich. Ich biss mir auf die Lippe, das klang echt nicht sehr glaubwürdig.
Andre zog sich seine Jacke aus und reichte sie mir, ich wollte sie aber nicht annehmen. "D-dann frierst d-du.", wand ich ein. Er begann schallend zu lachen. "Nimm schon, ich bin nicht so empfindlich.", meinte er. Trotz meiner Bedenken nahm ich seine Jacke und zog sie mir über.
Wie warm sie war! Als der Stoff meine Haut streifte begann sich sofort ein wohliges Gefühl in mir auszubreiten, ich zitterte nicht mehr so stark.
"Danke.", flüsterte ich lächelnd und zog mir den Kragen der Jacke mehr ins Gesicht. Wie gut sie roch! Nach seinem Aftershave. Ich musste mich ermahnen nicht andauernd an ihr zu schnuppern.
"Kein Ding.", erwiderte er mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen.
Boah, dieses Grinsen! Irgendwann brachte es mich noch um den Verstand, da war ich mir sicher.
Ich überlegte was ich dann tun sollte. Ein Gespräch beginnen? Oder doch still sein? Vielleicht wollte er nicht mit mir sprechen, wenn, hätte er es doch schon längst getan. - Oder?
Plötzlich hörte ich neben mir eine piepsige Stimme und schreckte aus meinen Gedanken hoch. Ich schaute in die Richtung aus der diese Stimme kam, da standen zwei blonde Mädchen und machten gerade ein Foto mit Andre.
Seit wann standen die schon da?
Ohne irgendetwas zu sagen starrte ich die Mädchen unauffällig an. Eine der beiden starrte feindselig zurück.
Da lief es mir eiskalt den Rücken runter. - Ob Magda es bereits online gestellt hatte?
Bevor ich weiter spekulieren konnte, riss dieses eine Mädchen mich aus meinen Gedanken.
"Seid ihr beide wirklich zusammen?"
Da war ich mir sicher dass Magda es getan haben musste, sonst hätte sie das sicher nicht gefragt! Schüchtern zog ich mir den Jackenkragen etwas ins Gesicht uns schaute zu Andre.
Wie reagierte er wohl? Mit Lachen, mit Verwirrung? Er wusste doch gar nichts von diesem dummen Foto!
Er schaute kurz von den Mädchen zu mir und warf mir einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte. Dann wendete er sich wieder ihnen zu.
"Ja, das sind wir."
Verwirrt starrte ich ihn an - Nicht nur ich, auch die beiden Blonden taten das. Hatte er diesen Fans wirklich gesagt dass ich seine Freundin war? Dass wir zusammen waren?
"Achso, o-okay.", stotterte die, die mich so feindselig angesehen hatte. Im nächsten Moment waren sie auch schon wieder weg und ich konnte Andre zur Rede stellen. "Warum hast du das gesagt? Warum lügst du sie an?", wollte ich wissen.
Er sah mich mit seinen Augen an, dann hob er die Hand und strich mir die Haare, die im Wind wehten, hinters Ohr.
Ich hielt den Atem an, was passierte da gerade? War ich etwa wieder am tagträumen?
"Weil ich wirklich gerne mit dir zusammen wäre. Das kommt jetzt wahrscheinlich mega seltsam, aber es ist nun mal so. Ich weiß, dass ich mich manchmal echt dumm verhalten hab', mit den ganzen Mädchen und so. Aber ich meine das Ernst. Mit dir."
'Weil ich wirklich gerne mit dir zusammen wäre.'
Dieser eine Satz hallte in meinem Kopf umher. Immer wieder. Mein Gehirn wollte es immer noch nicht wahrhaben, aber mein Herz raste wie verrückt. Vor Glück.
Ich blinzelte ein paar Mal, um zu schauen ob Andre vielleicht verschwunden wäre, wenn ich die Augen wieder geöffnet hatte, aber er saß immer noch da und schaute mich mit seinen Augen an.
'Weil ich wirklich gerne mit dir zusammen wäre.'
Mein gesamter Körper wurde von einem wohligen Kribbeln durchzogen, ich konnte nicht mehr richtig denken, meine Gedanken waren ganz wirr und durcheinander.
Ich wusste nicht was ich tun sollte, ich war so geflasht von der ganzen Situation.
Ich sah nur mehr Andre, sonst war alles weg. Ich sah wie er langsam näher kam, ich spürte wie mein Herz stärker zu pochen begann.
Vorsichtig lehnte auch ich mich zu ihm, sodass unsere Lippen sich endlich berührten.
Seine Hände wanderten zu meinen Hüften und zogen mich sanft näher an ihn heran. Meine Arme schlang ich ihm um den Hals, bald waren meine Finger bei seinen Haaren angekommen.
Mein Bauch begann verrückt zu spielen, die Schmetterlinge waren wieder da. - Stärker als je zuvor!
Ich konnte seine Bartstoppeln an meinen Lippen spüren, sie pieksten mich leicht. Aber es war kein bisschen unangenehm, im Gegenteil.
Ich hatte keine Ahnung wie lange wir uns küssten, mein Zeitgefühl war weg. Wir hätten Stunden so ausharren können, ich hätte es nicht gemerkt. Als wir uns voneinander lösten ginsten wir uns gegenseitig an.
"Wow.", hauchte ich.
Einfach nur wow.
Ich hab' das Gefühl dass das Kapitel mega lang und ereignisreich geworden ist. :D (Handy zählt keine Worte^^) Deshalb sollte ich mich hier kurz fassen, damit es nicht zu viel wird, hahah.
Ich würde mich sehr über Feedback oder ★ freuen! :)
Bis dann liebe Freunde. <3
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problems ● andre schiebler ✔
Fiksi PenggemarAlexandra ist 20 Jahre alt, zieht gerade von den unerträglichen Leuten, die ihre 'Familie' sein sollen, weg und gerät in eine Jungs-WG. Erst scheint es so als ob das der Jackpot wäre, aber bald wird sie des Gegenteils belehrt. Sie bekommt Drohungen...