Kapitel 36 - Jan und Magda?

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"Warum warst du denn so zickig zu ihr?", wollte Andre wissen als wir wieder alleine waren und zurück zur Wohnung gingen.

Ich hätte zu gerne gesagt, dass ich nicht zickig gewesen war, aber leider war mir selbst bewusst dass ich mich so verhalten hatte.

Ich hätte ihm tausende Gründe dafür aufzählen können, aber so viel Zeit hatten wir nicht. Außerdem hab' ich ihm immer noch nicht gesagt dass es meine Stiefschwester war. Selbst wenn ich ihm das gesagt hätte, hätte er meine Gefühle immer noch nicht verstanden weil er nichts von den Drogen und dem Foto wusste.

Keine Ahnung wie, aber anscheinend war er auf Facebook nicht so aktiv, sonst hätte er es bestimmt gesehen.

Oh Mann, das war echt so eine verdammte Zwickmühle! Einerseits wollte ich nicht dass Andre von der ganzen Sache mit dem Foto Wind bekam aber andererseits wollte ich auch nicht dass er anfing Magda zu mögen! Alleine der Gedanke daran ekelte mich.

"Alex?" Er holte mich aus meinen Gedanken zurück in die knallharte Realität. Ich seufzte leise und ging einfach nicht auf seine Frage ein.

"Warum hast du sie geil genannt?", konterte ich. Ich hörte wie er leise zu lachen begann. "Du musst nicht eifersüchtig sein. Ich steh' nicht auf Blonde.", witzelte er. "Das beruhigt mich echt ungemein.", erwiderte ich sarkastisch. "Weiß ich doch."

In der Wohnung angekommen warteten Cengiz und Sarah bereits sehnlichst auf uns. "Na endlich. Her mit meiner Pizza!", rief Cengiz als er uns sah. Normalerweise hätte ich über seine Verfressenheit gekichert, aber ich hatte echt andere Sorgen.

"Wir haben keine.", antwortete ich trocken. "Wie ihr habt keine? Was habt ihr denn jetzt gemacht was ihr als wichtiger empfunden habt als mir ne Pizza zu besorgen?", fragte er. "Wir haben Dsche mit seiner neuen Freundin gesehen! Da läuft was, ganz sicher.", erzählte Andre aufgeregt.

Als er die Worte, die ich die ganze Zeit dachte laut aussprach, wurde mir schlecht, alleine dieser Gedanke bereitete mir übelste Kopfschmerzen!

Ich konnte nicht verstehen was Jan in ihr sah. Sie war weder nett, noch hatte sie irgendeine andere positive Eigenschaft. Jemand wie Jan konnte doch nicht auf so jemanden stehen!

Das war schlicht und einfach nicht vorstellbar.

"Was, echt?", fragte Sarah mit großen Augen. Andre nickte als Antwort. "Wie ist sie so? Wie sieht sie aus? Habt ihr mit ihr gesprochen?" Sarah überhäufte uns mit Fragen über sie. "Ich find' sie ganz nett, aber Alex hat da anscheinend ne andere Meinung."

Er fand sie nett?

Waren eigentlich alle außer mir verrückt geworden? Wie konnte man Magda denn nett finden?

Andre erzählte Sarah noch ausführlich wo und wie wir die beiden gesehen hatten, was sie gesagt hatte und und und. Cengiz schien das alles genauso wenig zu interessieren wie mich, wir tauschten genervte Blicke aus.

Nachdem nichts mehr über Jans ach so tolle Freundin zu sagen war, stellte Sarah sich an den Herd und kochte uns Nudeln, die sehr schnell fertig wurden, weil wir alle mega viel Hunger hatten.

Nach dem Abendessen gingen Sarah und Cengiz bald schlafen, Andre und ich blieben in der Küche zurück. Ich erklärte mich freiwillig dazu bereit den Tisch abzuräumen, um mich etwas abzulenken.

Ich stand mit dem Rücken zu Andre und warf das dreckige Geschirr in die Spülmaschine, dann drehte ich mich um und sah dass Andre direkt vor mir stand.

"Mann, erschreck mich doch nicht so.", fuhr ich ihn gereizt an. "Sorry.", murmelte er lachend und kam näher um mich zu küssen. Innerlich seufzte ich, dafür hatte ich überhaupt keinen Nerv.

Ich drückte ihn vorsichtig von mir weg. "Ich bin jetzt nicht in Stimmung, sorry. Ich will nur noch schlafen.", sagte ich entschuldigend.

"Mit mir?", entgegnete er grinsend.

Ich verdrehte die Augen, dann ging ich ohne noch etwas zu erwidern an ihm vorbei ins Bad. Bevor ich die Tür schloss, konnte ich noch hören wie Andre lachte.

Ich stellte mich unter die Dusche, putzte mir die Zähne, föhnte meine Haare und zog mir meinen Schlafanzug an. Dann machte ich mich auf den Weg in Andres Zimmer. - Ich war zwar etwas zickig zu ihm gewesen aber ich brauchte ihn dennoch.

Ich wollte einfach nur neben ihm liegen und wissen dass er da war.

Seine Zimmertür stand offen, ich konnte ihn leise schnarchen hören. Auf Zehenspitzten schlich ich mich ins Zimmer und legte mich neben ihn aufs Bett. Er bewegte sich kurz, wachte aber zum Glück nicht auf.

Eine gefühlte Ewigkeit lag ich so neben ihm, konzentrierte mich auf seinen regelmäßigen Atem und auf sein Herz, das ich ich pochen hören konnte. - Es war eine gute Methode um nicht mehr an Magda und Jan zu denken.

Irgendwann schaffte ich es tatsächlich auch einzuschlafen.

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