Den restlichen Tag verbrachten wir in unserem Wohnzimmer mit drehen. - Wir. Das schloss Andre, Jan, Cengiz, mich, aber leider auch Magda mit ein. Denn sie durfte bei dem anstehenden Dreh eine kleine Rolle übernehmen.
"Warum denn sie?", zischte ich, als ich kurz vorher mit Andre alleine in seinem Zimmer war. "Ihr hättet doch auch mich fragen können.", warf ich ihm vor. Er runzelte die Stirn. "Jetzt sei mal ehrlich, du hättest doch eh nein gesagt."
Das schlimmste daran war, dass er Recht hatte. Normalerweise hätte ich nicht mitspielen wollen, aber die Tatsache, dass Magda an meiner Stelle mit Andre die Szene spielen wollte, machte mich wahnsinnig.
"Trotzdem hättet ihr mich wenigstens mal fragen können.", murmelte ich leise und verschränkte die Arme. Andre musste lachen. "Nächstes Mal vielleicht. Du bist echt süß wenn du eifersüchtig bist, weißt du das?", neckte er mich.
Ich war aber nicht eifersüchtig. - Ich wollte einfach nicht sehen wie Magda sich an Andre ranmachte. - Generell wollte ich sie einfach nicht in der Wohnung haben.
"Ich bin nicht eifersüchtig." Er legte seine Arme um meine Hüfte und zog mich zu sich. "Musst du auch nicht. Ich hab' doch dich.", meinte er grinsend.
Widerwillig musste ich lächeln, im nächsten Moment spürte ich seine weichen Lippen auf meinen. Ich spürte dieses schöne Kribbeln und die angenehme Wärme, die meinen gesamten Körper durchströmten und erwiderte den Kuss.
Als wir uns wieder voneinander lösten, fühlte ich mich etwas besser.
Er nahm meine Hand und zog mich mit sich ins Wohnzimmer. - Dort standen bereits alle anderen und besprachen irgendetwas, bis sie Andre und mich bemerkten.
"Na endlich. Wir haben Magda bereits erklärt was genau sie machen soll. Bist du bereit, Waixr?" Jan schaute Andre erwartungsvoll an. Dieser nickte und ließ kurz darauf meine Hand los.
Ich setzte mich im Schneidersitz auf das Sofa und sah ihnen bei dem Dreh zu. Dabei hatte ich Magda besonders im Auge.
Jan startete die Kamera. "Okay. Und 3, 2, 1 go!", rief er.
Magda verschränkte die Arme vor der Brust, pfiff leise eine Melodie vor sich hin und starrte gedankenverloren Löcher in die Luft. Dann kam Andre ins Spiel. Er sprach ein paar Zeilen mit ihr, dann brachte er plötzlich einen ziemlich dummen Anmachspruch.
"Sind deine Eltern Terroristen? - Du bist scharf wie eine Bombe."
Normalerweise hätte ich gekichert. - Solche Sprüche lösten eigentlich immer einen Lachanfall in mir aus. Aber die Tatsache, dass es Magda war, an die der Spruch gerichtet war machte mir schwer zu schaffen. - Auch wenn ich wusste, dass das alles nur Schauspiel war.
Magda gab ihm einen Korb, kurze Zeit später begann auch schon die nächste Szene. Andre sprach zwei kurze Sätze und ehe ich mich versah warf Magda sich ihm um den Hals. - Dabei sah sie in meine Richtung und schenkte mir ein vielsagendes Lächeln.
Dieses Lächeln, diese gesamte Situation, versetze mir einen unangenehmen Stich in die Magengrube. Ich spürte wie ich wütend wurde und meine Fingernägel in das nächstbeste Kissen krallte. - Selbst meine innere Stimme, die mich sonst immer zurechtwies, begann leise zu knurren.
"Das wars auch schon.", meinte Jan endlich und befreite mich so von diesem Anblick. Magda ließ Andre endlich los, ich konnte wieder richtig atmen. "Du machst das echt gut.", lobte Andre sie.
"Danke. Macht aber auch echt mega viel Spaß mit dir zu spielen." Sie zwinkerte ihm zu, was mich wieder zur Weißglut treibte. - Und Andre? Dem schien das gar nicht aufgefallen zu sein, er sprach einfach weiter, als ob sie nichts getan hätte.
Langsam aber sicher fühlte ich mich wie das fünfte Rad am Wagen. Cengiz und Jan sprachen über irgendwelche technischen Dinge und Magda flirtete mit Andre. - Dieser bemerkte das entweder gar nicht, oder versuchte es zu ignorieren.
Ich hingegen saß einsam und alleine auf dem Sofa und vergewaltigte das Kissen. Dieses warf ich nach kurzer Zeit wieder neben mich und atmete tief durch.
Dann richtete ich mich auf, zupfte mein Oberteil zurecht und ging in Richtung der Treppe. "Alex? Willst du nicht hierbleiben?", fragte Jan verwundert. - Wenigstens einer, der mich überhaupt noch zu bemerken schien. Ich drehte mich wieder um.
"Nee, ich geh' mal in die Stadt. Muss noch was erledigen.", log ich.
"Hmm, na gut. Bis später.", meinte er schulterzuckend. "Tschau!", riefen Andre und Cengiz im Chor.
Magda hob nur abwertend die Hand. - Zumindest rief sie mir nicht ein fröhliches 'Bis später, Süße!' oder sowas in der Art zu. - Dabei hätte ich mich zurückhalten müssen nicht zu kotzen.
Mit schnellen Schritten stieg ich die Treppen hinunter, von oben hörte ich immer noch deutlich ihre Stimmen.
"Die Szene ist irgendwie doch nicht so gut geworden wie gedacht. Also nochmal.", hörte ich Jan erklären.
Nochmal. - Nochmal das Ganze. Nochmal Andre umarmen. Dann nochmal, wenn die Szene wieder nicht gut wird. Und das war gerade mal die zweite Szene. Ich wollte mir gar nicht vorstellen was sie noch alles mit ihm tun sollte. Alleine bei dem Gedanken durchzog mich eine unangenehme Gänsehaut.
Zumindest musste ich mir das nicht mehr ansehen. - Das war ein kleiner Trost.
Wenn es euch gefallen hat, lasst mir doch ein ★ da. :3
Ich kann das mit der Länge grad' nicht einschätzen, weil das Handy keine Wort zählt. :/ Also schon mal sorry falls es zu kurz/lang ist. :D
Wie findet ihr das neue Cover? :3
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problems ● andre schiebler ✔
FanfictionAlexandra ist 20 Jahre alt, zieht gerade von den unerträglichen Leuten, die ihre 'Familie' sein sollen, weg und gerät in eine Jungs-WG. Erst scheint es so als ob das der Jackpot wäre, aber bald wird sie des Gegenteils belehrt. Sie bekommt Drohungen...