Kapitel 48 - Vorbei

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"Ich weiß nicht ob ich das kann.", sagte ich, als wir vor der Hautür standen. Sarah legte ihren Arm um mich. "He, das wird schon.", meinte sie. Ihr Finger näherte sich der Klingel. "Bereit?" Ich schüttelte den Kopf. "Doch, bist du." - Sie betätigte die Klingel.

"Ja?", meldete sich eine krächzende Stimme. - Cengiz. Sarah knuffte mich in die Seite, damit ich etwas sagte. "Hey Cengiz. Ich bins, Alex. Kannst du uns bitte reinlassen?" "Klar, mach' ich!" Ich hörte ein Surren und wenig später konnten Sarah und ich in das Haus hinein gehen.

Wir stiegen die Treppen hoch, in der Tür standen bereits Jan und Cengiz und starrten uns beide an. "Hi.", murmelte ich, als wir nah genug waren, dass sie mich hören konnten. Sie riefen mir ein freudiges 'Hallo' zu.

"Lang nicht mehr gesehen.", witzelte Cengiz. "Hmm, kann man so sagen.", erwiderte ich. "Wie geht's dir? Alles vergessen?", wollte Jan wissen. Ich zuckte mit den Schultern. "Naja. Den Umständen entsprechend." Die zweite Frage bezog sich auf unseren Beinahe-Kuss, also nickte ich ihm zu. - Er verstand es und lächelte mich an.

Dann ließen sie Sarah und mich endlich in die Wohnung hinein. Ich sah mich um. - Alles sah immer noch so aus wie vorher, was mich nicht verwunderte. Ich war schließlich nur ein paar Tage weg gewesen.

Plötzlich kam Andre um die Ecke und lächelte mich schwach an. "Hi.", machte er. - Mein Herz machte einen Sprung, als ich ihn wiedersah und seine Stimme wiederhören konnte. - Ich war so verdammt nervös!

"Wir müssen da noch diese Sache erledigen. In der Küche.", meinte Cengiz kurz darauf. "Kommt ihr?" Er sah Sarah und Jan an, die ihm beide zunickten und ihm dann in die Küche folgten.

Andre und ich standen unbeholfen im Flur herum. Ich stand da, die Arme verschränkt an die Wand gelehnt, bis er schließlich vorschlug in sein Zimmer zu gehen.

Ich stimmte zu und tapste hinter ihm her.

Angekommen setzten wir uns beide auf sein Bett und ich wartete darauf, dass er anfing zu sprechen. - Oder irgendetwas anderes zu machen, das die unangenehme Stille brechen konnte.

"Ich sags gerne nochmal, wenn es dir hilft. Es tut mir leid. Ich wollte das nicht.", sagte er. "Es mag ja sein, dass du es nicht wolltest, aber das ändert nichts daran, dass du es getan hast."

"Was soll ich denn machen, damit du mir noch eine Chance gibst?" Er sah mich mit seinen Hundeaugen an. Ich seufze innerlich. - "Das ist es ja gerade. Ich glaub' wir haben keine zweite Chance mehr."

"Hä? Klar haben wir die! Willst du das alles wirklich aufgeben? Ich hab' Scheiße gebaut, aber das liegt daran, dass ich sowas einfach nicht gewöhnt bin. Ich war noch nie der Beziehungstyp, der auf solche Dinge achten muss, aber jetzt weiß ich es besser. Wirklich."

Verdammt, wie schwer wollte er es mir denn noch machen?

"Andre. Ich mag dich echt gerne, aber..."

"Aber?"

"Aber ich kenne dich zu gut. Ich weiß wie du tickst. Ich weiß wie du früher drauf warst und dass das, was passiert ist, nur eine Frage der Zeit war. Ich kann dir nicht mehr vertrauen. Ich würde es gerne, aber ich kann nicht."

Er sah mich eine Weile lang einfach an, ohne etwas zu sagen. - Fuhr sich ein paar Mal durch die ohnehin schon verwuschelten Haare. "Und jetzt? Wie soll es jetzt weitergehen? Du wohnst hier, ich wohne hier. Wir können uns nicht einfach aus dem Weg gehen, falls du das vorhattest."

Ich sah beschämt zu Boden und begann mit meinen Haaren herumzuspielen. "Naja. Ehrlich gesagt hab' ich daran gedacht auszuziehen."

"Ernsthaft?", fragte er nach kurzem Zögern. "Du willst ausziehen? Wegen mir?" "Ich brauch' einfach etwas Abstand von allem. Und den hab' ich nun mal nicht wenn ich hier wohne."

Es fiel mir selbst unheimlich schwer über einen möglichen Auszug zu reden, da diese Wohnung mir echt ans Herz gewachsen war. Aber nicht nur die Wohnung. Auch Jan, Cengiz und seine Freundin. - Sogar Andre, aber das war momentan kompliziert.

"Wann?", wollte er wissen.

Ich zuckte mit den Schultern. "Wahrscheinlich noch diese Woche."

Es war so still, dass ich Angst hatte, dass Andre mein viel zu schnell pochendes Herz hören könnte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit der Stille stand ich vom Bett auf und ging Richtung Tür. "Tut mir echt leid.", hauchte ich und öffnete die Tür. Dann sah ich nochmal zu ihm zurück.

"Mir auch.", entgegnete er.

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Schreibt doch in die Kommis was ihr denkt wie die ff ausgeht. ^^ Happy End oder eher nicht? :D

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