Spät am Nachmittag klopfte ich aufgebracht an Rugges Zimmertür. Es dauerte eine Weile, doch dann öffnete er mir verwirrt die Tür. "Oh. Hey. Was ma-", doch ich unterbrach ihn sofort. "Wo ist er? Wo ist Agustin? Wusstest du davon?" Ich stieß ihn zur Seite und betrat das Zimmer mit prüfenden Blick. Ich konnte hören, wie Ruggero die Tür zu machte und sah, wie er fragend zu mir kam: "Warum willst du wissen wo Agus ist?" "Das fragst du mich wirklich? Du weißt doch ganz genau was passiert ist! Also? Wo ist er?" Er zuckte mit den Schultern: "Nicht hier, wie du sehen kannst. Und nun beruhige dich doch erstmal." "Ich beruhige mich nicht! Das was er gemacht hat, ist echt das aller letzte! Ich will ihn zur Rede stellen!" Er setzte sich auf sein Bett und sah mich an: "Sollte jetzt eigentlich nicht Caro hier sein und nicht Du?" "Ich bin ihre Freundin. Sie verkraft es momentan nicht ihn zu sehen. Also muss ich das jetzt übernehmen." Ich sah, wie er sich sein Grinsen verkneifen musste: "Sehr nobel von dir." Ich stemme wütend meine Hände in die Hüften: "Was ist daran denn jetzt so lustig? Caro ist tot unglücklich wegen diesem Mistkerl!" Gerade, als ich zu Ende gesprochen habe, öffnete sich die Zimmertür und Agustin kam rein. Er schloss die Tür wieder und kam lächelnd zu uns: "Na ihr beiden? Alles Gut?" Empört schnappe ich nach Luft. Wie konnte er es wagen, so zu tun als wäre nichts passiert? Ruggero sah offensichtlich, was in mir vorging und wollte gerade etwas sagen, als ich ihm zuvor kam: "Was fällt dir eigentlich ein?! Caro ist tot traurig wegen dir und du kommst hier ganz gelassen an und tust so als wäre gar nichts passiert! Was ist dein scheiß Problem?! Sie hat dir nichts getan und du hast kein Recht sie so zu behandeln!" Perplex starrt Agustin mich an: "Sag mal... Wovon redest du da eigentlich gerade?" Ich sah ihn mit funkelnden Augen an. Das darf doch jetzt nicht wahr sein! Agustin merkte anscheinend, dass er bei mir nicht weiterkam und sah fragend zu Rugge: "Kannst du mich bitte aufklären? Ich habe keinen blassen Schimmer wovon die Kleine hier redet." Jetzt reicht's! Gerade, als ich auf ihn springen wollte, hielt Rugge mich am Arm fest und zog mich zurück zu sich. Wütend und beleidigt zu gleich verschränkte ich meine Arme vor der Brust. Als Rugge sich vergewissert hatte, dass ich keinen weiteren Angriff machen würde, klärte er Agustin auf: "Caro hat gesehen, wie das Mädchen dich geküsst hat. Und den Rest kannst du dir ja selber denken." Er wollte was sagen, doch schloss den Mund sofort wieder und fuhr sich - nachdenklich? - durch die Haare. Dann wandert sein Blick zu mir und seufzt: "Jetzt verstehe ich... Oh man, nein! Ihr versteht das voll falsch. Naja... teilweise." Teilweise?! Ich schnappte empört nach Luft, was mir einen strengen Blick von Rugge einfing. Agus ließ sich erschöpft auf sein Bett nieder: "Ich habe niemanden geküsst. Sie war es die mich geküsst hat. Es kam ganz plötzlich, ich hatte damit überhaupt nicht gerechnet. Wir haben uns erst nur kurz unterhalten, weil sie mich wegen dem Vorsprechen angesprochen hat, und dann kam so was! Aber jetzt macht es auch Sinn, weshalb Caro nicht mehr auf meine Nachrichten und Anrufe reagiert..." Ich spürte, wie die Wut in mir langsam erlosch. Zögernd ging ich zu ihm und setzte mich neben ihn: "Und warum hast du nichts gesagt? Es einfach zu verschweigen macht es nicht besser. Ganz im Gegenteil sogar. Es lässt dich verdächtigt aussehen." "Ja, ich weiß. Aber wann denn? An ihr Handy ging sie ja nicht und ich wusste ja nichts davon. Also, dass sie es gesehen hat und falsch verstanden hat." "Er ruft mich die ganze Zeit an und schickt mir Nachrichten... Was soll ich denn jetzt bloß machen? Ich will seine Stimme nicht hören. Nicht jetzt! Das würde ich nicht verkraften..." Ich nahm ihr das Handy weg und schaltete es aus: "Einfach nicht rangehen. Mach dich rar. Das hat er jetzt verdient. Sowas wie deine Aufmerksamkeit verdient so ein Typ wie er nicht." Sie sah mich skeptisch an: "Meinst du? Ich denke eher, wir sollten über diese Sache reden, damit ich weiß woran ich bin..." Doch ich schüttelte nur den Kopf und ließ das Handy in die Schublade meines Nachttisches gleiten. Caro sah mich lächelnd an: "Du hast wahrscheinlich Recht. Danke, dass ich dich habe." Agus Blick ließ mich wieder in die Realität fallen: "Ähm... Sie hatte viel zu tun, denke ich mal. Dummer Zufall. Oder sie wollte gerade nicht mit dir reden. Ist ja jetzt auch egal. Aber du musst sie aufklären. Sie ist verletzt und weint was das Zeug hält." Agus sah mich lächelnd an: "Wahrscheinlich hast du Recht. Danke, dass du so eine tolle Freundin bist."
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Vierundfünfzigstes Kapitel🎉🙈
Xoxo
Vicky
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Ein neues Leben // Abgeschlossen✅
FanfictionKarol zieht alleine nach Buenos Aires. Sie fühlt sich dort nicht wirklich wohl. Sie fühlt sich dort einsam und verlassen ohne ihre Eltern. Doch auf der Uni, wo sie ein Stipendium gekriegt hat, findet sie schnell neue Freunde und zwar Carolina, Vale...