Soy Luna

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Paar Wochen sind schon vergangen und es gibt immer noch keine neuen Infos über das Casting, geschweige denn, wer es überhaupt geschafft hat. Und Caro und Valu hatten sich immer noch nicht vertragen. Solangsam glaubte ich, dass das auch nicht mehr passieren wird. Am Anfang hatte ich zwar gedacht, dass das einfach eine kleine Zickerei zwischen Freunden ist, aber es schien so als wäre das nicht der Fall. Aber so langsam war mir das auch egal geworden. Ich hatte keine Lust mehr die Schlichterin von den beiden zu spielen. Schließlich habe ich das jetzt schon viel zu lange gemacht. Entweder sie schafften es alleine sich zu versöhnen oder halt gar nicht. Ich wollte nichts mehr damit zu tun haben. Klar, ich war immer noch mit den beiden gut befreundet. Sehr gut sogar. Und daran würde sich auch nichts ändern, aber man merkte, dass ein Teil einfach fehlte. Es würde nie mehr so sein, wie es am Anfang zwischen uns drein war. Am Anfang... Das war nun schon fast ein ganzes Jahr her. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist. Und unglaublich, was alles in diesem Jahr passiert ist. Ich habe neue Freunde gefunden. Eher gesagt meine ersten wahren Freunde. Ich habe meine Liebe, meine bessere Hälfte gefunden. Ich hatte eine Feindin, die mir das Leben zur Hölle gemacht hat, jedoch nun sich ganz okay mit mir versteht. Jedoch habe ich aber auch vieles verloren, zum Beispiel meine Familie. Ich hatte immer noch nicht mit ihnen geredet, und ich bezweifle, dass das in näherer Zukunft passieren wird. Ich bin hier hin gekommen, mit dem Wissen, dass meine Familie alles für mich ist und sie immer an erster Stelle für mich stehen würde. Nun ist meine Familie aber zu das geworden, woran ich am liebsten gar nicht mehr denken will. Jedoch hatte ich nun eine neue Familie. Eine Familie, die ich mir selber ausgesucht habe und für nichts auf der Welt umtauschen würde. Hätte man mir vor einem Jahr gesagt, was passieren würde, hätte ich dieser Person einen Vogel gezeigt und für verrückt erklärt. "Hier, dein Kaffee.", riss mich Rugge aus meinen Gedanken. Er setzte sich neben mich auf unsere Decke, die wir auf dem Rasen hingelegt haben, und reichte mir meinen Kaffeebecher, welchen er gerade kaufen gegangen war. Lächelnd nahm ich ihn entgegen: "Danke." Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee und fragte danach: "Woran hast du gerade gedacht?" Ich zuckte mit den Schultern und sah auf den See, welcher vor uns lag: "An nichts. Aber gleichzeitig auch an alles. An das ganze letzte Jahr. Es ist so viel passiert..." Rugge nickte lächelnd: "Das stimmt. Aber für mich war es das beste Jahr meines Lebens, weil ich dich kennen und lieben lernen durfte." Lächelnd gab ich ihm einen Kuss auf die Wange, woraufhin sein Lächeln noch größer wurde. Plötzlich fing mein Handy an zu vibrieren. Irritiert sah ich auf das Display und nahm den Anruf entgegen: "Hallo Valu. Was gibt es?" "Du wirst es nicht glauben! Die Liste vom Casting wurde am schwarzen Brett von unserer Uni ausgehangen! Mike hat seine gewollte Rolle bekommen. Du weißt schon, Simon. Und ich? Ich habe die Rolle der Ambar bekommen!", kam es sofort von der anderen Leitung. Rugge sah mich fragend an, während ich voller Freude ihr gratulierte: "Was? Wirklich? Wow, Valu. Das ist ja großartig. Herzlichen Glückwunsch. Du weißt ja gar nicht, wie sehr ich mich für dich freue. Für euch beide. Das habt ihr euch echt verdient." "Danke danke danke. Aber das selbe gebe ich natürlich auch an dich zurück. Herzlichen Glückwunsch." Mein Lächeln erlosch sofort, was das Fragezeichen in Rugges Gesicht nur vergrößerte: "Wie? Warum herzlichen Glückwunsch? Ich verstehe nicht..." Eine kurze Stille kam auf, bis Valu sich räusperte: "Achso... Du weißt es noch gar nicht... Dann vergiss, was ich gesagt habe und schau es dir selber an." Und bevor ich noch etwas sagen konnte, legte sie auf. Verwirrt starrte ich auf mein Handy, ehe ich es in meine Tasche fallen ließ und aufstand. Verwirrt sah Rugge zu mir hoch: "Was ist los? Was hat sie gesagt? Warum stehst du auf?" Ich nahm ihm seinen Kaffee aus der Hand und schmiss die beiden Becher in einen Mülleimer. Als er aufstand, falteten wir die Decke zusammen und verstauten sie in unsere Tasche. "Willst du mir jetzt endlich mal verraten was gerade vorgefallen ist oder darf ich das nicht wissen?" Seufzend schüttelte ich den Kopf: "Ich weiß es selber noch nicht so ganz. Und deswegen müssen wir es jetzt herausfinden gehen."

Ein neues Leben // Abgeschlossen✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt