Ich ging etwas niedergeschlagen auf mein Zimmer. Ich durfte einfach nicht mehr an Karol denken. Ich legte mich auf mein Bett und starrte an die Decke. Plötzlich hörte ich dumpfe Schreie. Erst dachte ich, ich bildete sie mir nur ein, aber nach einer Weile Begriff ich, dass ich nicht fantasierte und diese Schreie von Karol kamen. Ich ging so schnell es nur ging raus zu Karol und Caros Zimmer. Ich wollte klopfen, doch kaum berührte ich sie, knarrte sie leise auf. Anscheinend wurde die Tür nicht richtig zu gemacht. Glück für mich. Ich trat ins Zimmer ein und sah Karol auf dem Boden sitzen. Ich konnte spüren wie sich mein Herz zusammen zog, als ich sie so, dort weinend sitzen, sah. Ich legte vorsichtig meine Hand auf ihre Schulter und redete sanft mit ihr, damit sie keinen Schreck krieg. Aber anscheinend hatte das nicht viel gebracht, denn ich spürte wie sie zusammenzuckte. Ich nahm sie schützend in den Arm und hörte ihr unregelmäßiges Schluchzen zu. Das Schluchzen kam aber immer mehr in längeren Abständen, bis sie sich irgendwann beruhigte. Ich strich ihr tröstend über den Rücken und fragte nach einer ganzen Weile sanft: "Alles wieder gut...?" Sie sah hoch. Endlich sah sie mich an, seid dem ich in ihr Zimmer gekommen bin. Ihre Augen waren trüb und matt, aber trotzdem wunderschön. Sie nickte leicht. Wenigstens etwas. Vorsichtig strich ich ihr ihre Haarsträhnen aus dem Gesicht und strich über ihre Wangen um die Tränen wegzuwischen. Ich stand auf und helfe ihr hoch, jedoch fing sie an zu taumeln, weswegen ich sie festhielt und stützte. Ich begleitete sie zu ihrem Bett, sodass sie sich dort hin setzten konnte. Danach holte ich einen Besen und fegte die ganzen Scherben zu einem Haufen. Vorsichtig entsorgte ich die Scherben in einem Mülleimer, brachte den Besen wieder weg und legte das Bild, was wohl in dem Bilderrahmen drin war, auf die Kommode an Karols Bett. Ich setzte mich zu ihr und zog sie vorsichtig und sanft zu mir heran: "Ich dachte du wärst über den freien Tagen in deiner Heimat. Was ist passiert? Soll ich dich dahin fahren?" Schnell schüttelte sie den Kopf und sagte schwach: "Ich will sie nie wieder sehen." "Ist irgendwas vorgefallen?" Sie schwieg eine Weile und antwortete dann: "Ihr Job ist ihnen wichtiger als das ich wieder komme. Ich weiß, dass sie das auch für mich machen, da sie nur das beste für mich wollen, aber..." Sie brach ab. Es sah so aus als würde sie überlegen. Ich holte tief Luft und beendete dann den Satz: "Aber du vermisst sie, da sie die einzigsten Personen in deinem Leben sind, die dir wichtig sind und was bedeuten. Valu, Caro und Mike zählen nicht. Allerdings ist deine Mutter such gleichzeitig deine beste Freundin und deswegen tut das alles wahrscheinlich nur noch mehr weh." Ich merkte, wie sie mich überrascht an sah, weswegen ich weiter sprach: "Das alles hast du mir damals erzählt. Nach der Party. Ich habe dir damals nichts davon gesagt, weil ich nicht wusste wie du reagieren würdest und ich es einfach für richtig hielt es erstmal für mich zu behalten. Tut mir leid." "Es muss dir nicht leid tun. Danke, dass du es mir jetzt wenigstens gesagt hast." Langes Schweigen herrschte. Jeder hängte seinen eigenen Gedanken nach, bis ich die Stille unterbrach: "Karol?" "Mhm?" "Es tut mir wirklich leid was ich gesagt habe. Es war nicht so gemeint. Jedoch war es echt scheiße von mir. Sorry. Ich will dich echt nicht verlieren. Verzeihst du mir denn wenigstens...?" Ich sah sie entschuldigend und bedrückt an. Sie lächelte schwach: "Ich verzeihe dir. Die ganze Sache war wahrscheinlich nur ein Missverständnis. Ist wohl einbischen blöd gelaufen." Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Ich zog sie noch näher zu mir ran. Unsere Blicke trafen sich. Ich konnte ihren regelmäßigen Atem auf meiner Haut spüren. Unsere Gesichter waren nur noch Millimeter von einander entfernt.
____________________________________
Zweiundvierzigstes Kapitel. Naaaaaa? Glaubt ihr sie küssen sich wirklich und können endlich zusammen sein? Und was wird mit Cande und Rugge? Wie wird Cande wohl reagieren?🤔🤔🤔❤
Xoxo
Vicky
DU LIEST GERADE
Ein neues Leben // Abgeschlossen✅
FanfictionKarol zieht alleine nach Buenos Aires. Sie fühlt sich dort nicht wirklich wohl. Sie fühlt sich dort einsam und verlassen ohne ihre Eltern. Doch auf der Uni, wo sie ein Stipendium gekriegt hat, findet sie schnell neue Freunde und zwar Carolina, Vale...