"Kayla wo bringst du uns jetzt schon wieder hin?" fragte Archi jammernd während sie die Treppen hochstiegen. "Wir gehen hoch aufs Dach um die Lage zu prüfen und außerdem war es doch deine Idee sich von einem höher gelegenen Ort aus um zu sehen." entgegnete Kayla und Archi ließ die Schultern hängen. "Ja schon, aber doch nicht gleich nach dem Essen." meckerte er erneut. Kayla zuckte nur mit den Schultern und ging weiter die Treppe hoch.
Oben an der Tür angekommen stemmte Kayla die Tür auf die von jede Menge Sand blockiert wurde. Angenehm warm wehte ihnen der Wind um die Ohren als sie nach draußen traten. Kayla sog tief die Luft ein und genoss die frische Luft. Im Grunde hasste sie es sowieso dauernd drinnen zu sein. "Das ist doch gleich viel besser." sagte sie und streckte sich während Sam fröhlich durch den Sand sprang. "Wow von hier aus kann man den Stadtpark sehen und da hinten zwischen den Häusern ragt die Fahne der Schule auf." staunte Archi und vergaß sein Gejammer gleich wieder.
Kayla schmunzelte über die staunenden Gesichter die Jungs die die Gegend überblickten. "Wir müssen immer noch klären was wir als nächstes machen, aber vorher will ich hören was meine Mutter mit der Schule gemacht hat, Kai." sagte Kayla schließlich ernst und alle richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf Kai. "Okay also... Als Direktorin der Schule hat die Leitung übernommen und alles sehr Militärisch umgestaltet. Feste Essenzeiten, feste Schlafenszeiten und wer nicht spurt wird bestraft. Dazu hat sie über die unterirdischen Tunnel auch die umliegenden Gebäude evakuiert und so in ihren Besitz gebracht. Darunter auch den Bürgermeister." Erzählte Kai.
Kayla schnaubte verächtlich. "Also hat sie die ganze Stadt unter ihrer Kontrolle." Kai nickte ernst. "Verstehst du jetzt warum ich da weg wollte?" Kurz huschte ein Schatten über sein Gesicht. "Oh ja nur zu gut." knurrte sie wissend. "Sie hat also Soldaten aus den Schülern gemacht die sie in Eingreiftruppen und Arbeiter aufgeteilt hat?" fragte sie dann. Verwundert sah Kai sie an. "Ja schon, aber woher weißt du das?" "Sie hat schon immer unter fähigen Leuten die ihrer Sache nutzen und den Arbeitern die sie manipulieren kann unterschieden. Die Arbeiter werden unterdrückt und die Soldaten können machen was sie wollen so lange sie ihren Befehlen gehorchen. Da du dich ihr widersetzt hast werden sie auch hinter dir her sein, aber das weißt du oder?" Kai verzog das Gesicht grimmig. "Sie haben einen abgeknallt als er versuchte zu fliehen." erzählte er bitter und ballte entschlossen die Fäuste. "Wenn ich mir nicht sicher wäre, wäre ich jetzt nicht hier!" sagte er und sah Kayla mit festem Blick an.
"Und was garantiert uns dann, dass du kein Spion bist der von der alten geschickt wurde um Kayla zurück zu holen?" fragte Jayden misstrauisch und tauschte mal wieder feindselige Blicke mit Kai. "Ich lass mich doch nicht rumkommandieren! Aber du wärst sicher der perfekte hirntote Soldat." entgegnete Kai provokant und mit ein paar Schritten stand Jayden ihm wütend gegenüber. "Du willst wohl lernen wie man fliegt!" Knurrte Jayden und Kai grinste gehässig. "Bitte nach dir." erwiderte er und deutete zum Rand des Daches. Gleichzeitig ballten sie die Fäuste und schlugen zu. Statt sich gegenseitig zu treffen fing Kayla ihre Fäuste ab und zog sie zur Seite Weg. So landeten beide Bauchlinks im Sand. Schwungvoll drehte sie sich um und stellte sich vor ihnen auf. "Wenn ihr dann fertig seid mit eurem Kinderkram schlage ich vor wir brechen auf um Nahrung zu suchen die wir brauchen um hier weiter zu überleben zu können." sagte sie ungerührt während Kai und Jayden ächzend am Boden lagen und Archi sich eins ins Fäustchen lachte. "Halts maul Brillenzwerg!" brüllten Kai und Jayden synchron und rappelten sich wieder auf.
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Wieder zurück in der Wohnung wechselte Kayla die Khaki Hose gegen eine von ihren Dunkelbraunen Reithosen. Die Jungs packten derweil ihre Rucksäcke. Schnell waren sie fertig mit packen und liefen draußen durch die leeren Gassen. Schweigend folgten sie Kayla die schnellen Schrittes voran ging. Archi blieb dabei etwas zurück und sammelte weitere Kristalle ein. An einer Häuserecke hielt Kayla an und linste um die Ecke. Sie war leer. "Okay auf der anderen Straßenseite ist ein Duty-free-Shop. Wenn wir Glück haben finden wir da was wir suchen." erklärte sie ihnen kurz und lief dann eilig über die Straße, die anderen folgten ihr.
Die Tür des kleinen Ladens war abgeschlossen. Es war eine Glastür die Kayla kurz entschlossen mit einem Stein einschlug. Scheppernd prasselten die Scherben zu Boden. Kurz horchten sie ob sich etwas tat, doch bis auf den Gestank der ihnen aus dem Inneren des Ladens entgegenschlug tat sich nichts. Sam jaulte und rieb sich mit der Pfote über die Schnauze. "Bah was ist das für ein Geruch?" angewidert hielt sich Archi den Ärmel vor Mund und Nase. "Ist ja ekelhaft." meinte auch Jayden. "Könnten faulende Leichen sein." sagte Kayla ungerührt und stieg über die Scherben hinweg in den Laden. "Leichen?!" kiekste Archi entsetzt und wurde Bleich im Gesicht. Kai schluckte und war etwas grünlich im Gesicht.
"Wenn es euch zu viel ist dann wartet hier." sagte Kayla genervt und sah sich um. Die meisten der Waren lagen auf dem Boden. Viele der Regale waren völlig leer geräumt und neben leeren Verpackungen lagen zerbrochene Glasflaschen. "Archi bleib du bitte mit Sam draußen. Er soll sich nicht an den Scherben verletzen." bat sie Archi der das nur zu gerne tat. "Okay sei du, aber auch vorsichtig." bat er und Kayla nickte. Sie ging zwischen den Regalen durch von dem eines umgekippt war. "Drinnen sieht es ja noch schlimmer aus." kommentierte Kai der sich jetzt ebenfalls im Laden umsah. "Ist allemal besser als deine Visage." meldete sich Jayden zu Wort der Kai natürlich nicht unterliegen wollte. "Hey Konzentriert euch!" schimpfte Kayla harsch was ihre Feindseligen Blicke unterband.
Kayla stockte als sie bei den hinteren Regalen ankam. Dort an den Regalen angelehnt lagen zwei tote Männer. Beide hatten viele Wunden wie von einem Kampf. Ihre Körper waren abgemagert und viele Fliegen schwirrten um ihre Leblosen Leiber. Um sie herum befanden sich viele eingetrocknete Blutspritzer so wie eine große Blutlache um sie herum am Boden. Das Blut wirkte eher Schwarz statt rot oder getrocknet Braun. Der Geruch von verrottendem Fleisch und verdorbenen Lebensmitteln brannte in ihrer Nase und ließ selbst Kayla schlecht werden.
Schnell wandte sie sich von dem Anblick ab und ging zielstrebig ins Lager des kleinen Ladens. Hier wurde sie fündig. Ein paar Liter Wasser und Dosensuppen, zwar nur Linsensuppe oder Hühnersuppe, aber Essbar und nicht verdorben. "Das Wasser reicht eine ganze Weile und die Dosen... ein paar Wochen vielleicht." überlegte sie grübelnd und packte die Dosen in ihren Rucksack. So viele wie rein passten. "Kai, Jayden hört auf die Leichen anzustarren und helft mir mal." rief sie und gleich darauf kamen die beiden zu ihr in den kleinen Lagerraum.
"Woher wusstest du..." "Für sie ist es zu spät, aber nicht für uns. Und außerdem war es von vorne rein klar, dass wir welche finden werden." sagte sie nur und war noch immer etwas Blass um die Nase herum als sie den Jungs jeweils eine Dose hinhielt. "Und mir geht's dabei ja auch nicht viel anders als euch." Meinte sie und versuchte sie so etwas auf zu muntern. Beide waren schließlich beinahe so weiß wie die Wand. "Irgendwie ist es beruhigend das dich das nicht völlig kalt lässt." sagte Jayden und packte weitere Dosen in seinen Rucksack. "Falls es dir nicht aufgefallen ist ich bin ein Mensch und kein Roboter." gab sie etwas beleidigt zurück und schulterte ihren Rucksack. "Das reicht fürs erste, denke ich." meinte sie und nahm einen der Wasserkanister die immer bei diesen kleinen Trinkautomaten verwendet wurden. Die Jungs nahm jeder zwei und Kayla nahm den letzten noch für Archi mit.
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Wolf, Sand und ein bisschen Weltuntergang
Action"Mein Name ist Kayla Wolf und vor zwei Monaten ging die Welt unter..." Sie kann weder vor noch zurück das einzige was ihr bleibt ist zu überleben in der Hoffung auf ein besseres morgen. Neugierig geworden? Dann viel Spaß beim Lesen : ) ACHTUNG: Da...