43 Eintrag

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Schreie erfüllten die Luft. Der Morgen erfüllt von Schrecken. Mädchen weinten. Kayla starrte wie Hypnotisiert auf das tote Mädchen direkt unter ihr. Sie war vor dem Wohnheim auf dem Gepflasterten Boden aufgeschlagen. Ihr Schädel zertrümmert. Das Blut färbte den Boden auf dem sie jetzt auch hätte liegen können. Ihr Schädel hätte auch zertrümmert sein können und ihr Blut hätte die Fugen des Weges füllen können so wie es jetzt bei Sarah der Fall war.

"Kayla hey jetzt gib endlich deine Hand. Nun mach schon. Kayla!" schrie Scott sie von Oben an der sie noch an ihrem Fuß zu fassen gekriegt hatte. Kopfüber hing sie da starrte auf die Leiche und dann auf die Berge die sich im Licht der Sonne vor ihr erstreckten. "Kayla!" schrie Scott wieder und diesmal reagierte Kayla. Sie ergriff seine Hand und ließ sich von ihm hochziehen. Weg vom Gefährlichen Rand des Daches. Erleichtert umarmte er Kayla. "Ich bin froh das wenigstens du lebst." sagte er und Kayla erwiderte die Umarmung kurz bevor sie ihn von sich wegschob. Der Schock saß ihr tiefer in den Knochen als sie es je für möglich gehalten hätte. "Kayla geht es dir gut?" Kaori fiel Kayla um den Hals und musterte sie besorgt. "Ja bei mir ist alles gut." sagte sie knapp und Kaori fiel ihr wieder um den Hals und fing hemmungslos an zu weinen. "Ich hatte Angst Kayla. Bitte mach so was nicht schon wieder!" Schniefte sie verheult das sich ihre Stimme fast überschlug. Sie weinte und schniefte.

Kayla Atmete tief durch und stand dann auf. Jetzt musste sie Handeln. Trauern konnte sie später noch. "Tut mir leid Kaori ich pass ab jetzt besser auf." entschuldigte sie sich und Kaori nickte weinend nun bei Pia im Arm. Dann wandte sich Kayla an Scott. "Ich übernehme ab hier." Scott nickte einverstanden. "Pia hol Yukio sie weiß was zu tun ist. Kaori wird dich zu ihr bringen." sagte Kayla und Kaori nickte verstehend. Tapfer raffte sie sich auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht bevor sie dann mit Pia los lief. "Und du kommst mit mir runter." wandte sie sich wieder an Scott und zog ihn mit sich durch das Treppenhaus.

Vor dem Wohnheim hatten sich immer mehr Schaulustige eingefunden und manche machten sogar Fotos mit ihren Handys, die nur noch dazu zu gebrauchen waren. Kayla pfiff kräftig in ihre Pfeife und erlangte so die Aufmerksamkeit aller umstehenden. "Tretet zurück!" befahl Kayla streng und unerbittlich. Alle traten sie zurück und kurz darauf tauchten Malcolm, Kai, Jayden und Archi auf. "Oh mein Gott." Geschockt schlug Archi die Hände vor dem Mund zusammen und wurde Bleich. "Archi hol ein weißes Lacken oder Tuch. Kai Jayden Schaufeln. Malcolm finde einen guten Platz wo wir sie Beerdigen Können." gab Kayla ihnen Anweisung und schon liefen sie los. "Ihr anderen macht Platz das ist Sache des Rudels!" sagte Kayla und scheuchte die Leute vom Weg runter.

"Ach du meine Güte was ist denn hier passiert?" das Golfcart der Direktorin hielt am Weg. Gefolgt von Miss Brühl stieg Miss Grammen aus. Kayla und Scott waren gerade dabei die Tote Sarah mit dem Weißen Lacken zu bedecken als die Direktorin bei ihnen ankam. "Kinder was macht ihr da?" fragte Miss Grammen Missbilligend und Miss Brühl rümpfte die Nase. "Mit allem Respekt Frau Direktorin, aber weil sie darauf plädiert haben alles so normal wie möglich zu halten ist jetzt eine ihrer Schülerinnen tot!" Herrschte Pia die alte Dame aufgebracht an und war stink Sauer. Keine Kälte mehr nur noch pure Wut. Hinter ihr aus dem Gebäude kamen Kaori und Yukio sowie auch Yun Kaoris Mutter. Sie hatte ebenso schwarzes Haar wie ihre Tochter und trug einen Hellblauen Kimono mit Rosa Kirschblüten darauf.

"Bitte? Wie redest du mit deiner Lehrerin?!" empörte sich Miss Brühl. "Kinder haben zu lernen und die Erwachsenen nicht in Frage zu stellen!" sagte Miss Grammen streng mit harter Miene. "Sie haben doch keine Ahnung! Sie alle Beide nicht!" brüllte Pia wütend und ballte die Fäuste. "Der Sturm hat alles verändert und sie wollen das wir weiterhin lernen für Unis die nicht länger existieren?" brüllte Pia und kam richtig in Fahrt. "Das Rudel hat seine Hilfe Angeboten und sie haben sie abgelehnt und das nur weil sie meinen das sie noch Kinder wären?! Kayla, Kai, Archi, Jayden und Malcolm waren da draußen. Sie haben überlebt! Und nach all dem hier haben wir ihre Hilfe mehr als nötig!" brüllte Pia und war am Ende ganz außer Atem und die beiden Frauen völlig Fassungslos.

Yukio trat an Pias Seite und legte ihr bestärkend eine Hand auf die Schulter. "Victoria ich schlage ihnen vor mehr Vertrauen in ihre Schüler zu haben. Die jungen Leute von heute sind durchaus in der Lage das alles hier in den Griff zu bekommen und unsere jetzige Lage noch zu verbessern." sprach sie voller Zuversicht worauf die Direktorin und Miss Grammen nichts erwidern konnten. "Alles weitere Besprechen wir dann heute Abend nach der Beerdigung und der Trauerfeier." sagte Yun bedacht und übernahm die Durchführung der Beerdigung sowie die Organisation der darauffolgenden Trauerfeier.

Gemeinsam Trauerten sie alle um das Mädchen. Einige weinten andere starrten traurig ins Leere. Sarah fand ihre letzte Ruhe unter einer schönen alten Eiche die Mächtig groß ihre Zweige gen Himmel streckte. Ein Mädchen mit einer Gelben Blume trat vor. Sie schniefte und ließ die Blume zu Sarah herab schweben. In weiße Tücher gewickelt lag die Tote Sarah umringt von Blumen auf der feuchten Erde. "Sarah war meine beste Freundin und immer so lieb zu allen. Ich hätte nie gedacht das sie mal..." ihre Stimme versagte und ein paar der anderen Mädchen nahmen sie tröstend in ihre Mitte. Kayla nickte Kai und Jayden zu und die beiden schaufelten das Grab zu.

Noch einige sagten ein paar nette Worte bevor Yun einen Melodischen Trauergesang anstimmte den sie zusammen mit Kaori und Yukio zum Ende brachte. Danach versammelte sich die gesamte Academie im Festsaal der Schule um gemeinsam zu Trauern. Die Feier war nicht nur für Sarah da. Sie war für alle damit sie endlich um ihre geliebten Menschen angemessen trauern konnten wie sie es zuvor nicht konnten. Es war der erste Schritt in Richtung Besserung bei dem sie erst jetzt merkten das sie eigentlich verletzt waren. Es war als begriffen sie erst durch diese Feier das die Welt nie mehr wie früher sein würde. Sie alle Realisierten es und taten so denn ersten Schritt zu einem besseren morgen.

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Wolf, Sand und ein bisschen WeltuntergangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt