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Sofort war Kayla hellwach als sie die Gestalt auf dem flimmernden Bildschirm sah. Es war die Kamera die den hinteren Teil des Lagers zeigte da wo auch der Lieferanteneingang war samt einem großen Geragentor für die LKWs. "Sam wir bekommen Besuch." knurrte sie mit starrem Blick auf den Bildschirm. Geduldig wartete sie bis die Gestalt im Ladeninneren war. Dann schnappte sie sich ihr Katana und schlich mit Sam aus dem Überwachungsraum. Sie schnalzte mit der Zunge und schon lief Sam lautlos davon. Kayla lief schleichend weiter und kletterte flink hoch auf eines der Regale. Schnell fand sie den Eindringling bei den Getränken neben der Kleintierabteilung.

Der Eindringling trug einen von diesen Gelben Seuchenschutzanzügen und trank Gierig aus einer Wasserflasche. Erst als er sie komplett geleert hatte setzte er sie wieder ab. "Oh man oh man tut das gut." jubelte der Fremde bis er den knurrenden Hund auf sich zukommen sah. Erschrocken schrie er auf wie ein kleines Mädchen und rannte los, Sam ihm direkt auf den Fersen. "Verdammt woher kommt auf einmal der Wolf!" schrie er panisch und rutschte auf einem der vielen getrockneten Blutlachen aus und fiel der Länge nach hin. Ächzend rappelte er sich auf und schrie erneut wie ein kleines Mädchen als er das Blut sah. Panisch Schreiend rannte er jammernd weiter. Sam war verwirrt von dem Verhalten stehen geblieben und sah Hilfe suchend zu Kayla auf.

Ratlos kratzte sie sich am Kopf. "Was zum Teufel ist den bitte mit dem los?" fragte sie sich während der Fremde weiter wie vom Teufel gejagt ziellos umher rannte. Kayla pfiff und Sam rannte los. Er schnitt dem Fremden den Weg ab der tatsächlich stehen blieb während Sam bedrohlich knurrte. Wieder erschrak der Fremde und noch ein weiteres mal als Kayla vor ihm auf dem Gang landete. "Kannst du dummpfeife mir mal erklären was das werden soll?" knurrte Kayla fast genauso wie Sam hinter ihr. "Wie... was?" stammelte der Fremde etwas Sprachlos. "Was machst du hier?" wiederholte sie ihre Frage und zog die Wörter dabei in die Länge. "Oh ähm... ich war auf der Suche nach Menschen und da war der Supermarkt der nächste Ort und da hab dich gefunden. Da du offensichtlich ein Mensch bist." redete er viel zu Schnell und total überfordert.

"Okay." sagte Kayla wenig überzeugt davon. "Im Übrigen ist Sam ein Hund." sagte Kayla und pfiff worauf Sam aufhörte zu knurren. "Beeindruckend wie gut er dressiert ist." staunte der Fremde Während Kayla ihm bereits den Rücken zu wandte und mit Sam weg ging. "Hey jetzt warte doch mal. Wer bist du eigentlich?" er rannte ihr hinterher und stellte sich ihr in den Weg. "Man stellt sich zuerst vor bevor man nach anderer Leute Namen fragt." gab Kayla mit verschränkten Armen zurück. "Oh ja richtig." Er nahm den komischen Helm von seinem Bauchigen Anzug ab und lächelte Kayla freundlich entgegen. "Ich bin Archibald Alexander Hopper." stellte sich der Schlanke Kerl vor mit dem braunem Zottelhaar und den Grünen Augen hinter einer dunkelblauen Brille. "Kayla Wolf und das ist mein Hund Sam." Erwiderte sie kurz.

"Ah dann bist du also die Tochter der Direktorin die alle nur Panter Lilli nennen." "Wenn du mich auch nur einmal mit diesen Scheiß Spitznamen anredest bring ich dich um." knurrte Kayla und hob drohend die Faust. Eingeschüchtert wich er zurück und hob abwehrend die Hände. "Ja hab verstand brauchst nicht gleich Gewalttätig werden." Kayla senkte die Faust. "Wie bist du überhaupt durch diesen Sturm gekommen, Archi?" fragte sie wieder ruhiger. "Ich heiße Archibald Alexander Hopper und nicht Archi oder Alex!" empörte er sich aufgebracht. "Wie auch immer." Kayla zuckte bloß ungerührt mit den Schultern und Sam Gähnte gelangweilt auf dem Boden sitzend neben Kayla.

Bevor er antworten konnte Donnerte es Furchterregend laut das die Wände erzitterten. Sam winselte mit angelegten Ohren und Kayla verzog das Gesicht. Archi quietschte erschrocken auf und zuckte zusammen. "Was war das?" wisperte er während Kayla in die Hocke ging um Sam etwas zu beruhigen. "Nichts Gutes würde ich mal sagen." Sagte sie während sie Sam über den Kopf streichelte. "Das sehen wir uns mal genauer an." beschloss Kayla und lief mit Sam los. "Hey warte lass mich nicht allein." jammerte Archi und lief ihnen nach. Durch die Regale ging es vorbei an den Nagern, durch das Lager und hoch ins Büro.

Vor dem Fenster blieben sie stehen. "Das sieht übel aus." sagte Kayla mit einem verdammt schlechten Gefühl dabei. Es Blitzte unaufhörlich in Mitten des Sandsturms wo es vorher nur kleinere Blitze gab folgte nun einer auf den anderen. Sam bellte und fletschte die Zähne. "Ein erstaunliches Phänomen." staunte Archi fasziniert und rückte seine Brille zurecht. "Blut macht dir Angst, aber das findest du super? Du hast wohl einen totalen Dachschaden!" beurteilte Kayla ironisch "Sagt die, die hier mit einem Schwert rum läuft und einem Wolf als Begleiter." erwiderte Archi und Kayla schnaubte verächtlich. "Sam ist ein Hund und außerdem hättest du gesehen was ich gesehen habe würdest du auch eine Waffe tragen." gab sie trocknen zurück und strich Sam über den Kopf worauf er aufhörte zu bellen. Trotzdem knurrte er.

Wieder hallte ein Mächtiges Donnergrollen über den Himmel was die Wände erschüttern ließ. Instinktiv wichen sie zurück, als plötzlich der Sturm einfach aufhörte. Die Blitze verschwanden und der durch die Luft wirbelnde Sand rieselte zu Boden. "Es hat... aufgehört." stammelte Archi verblüfft.

Die ersten Sonnenstrahlen seit zwei Monaten fielen durch die Fenster ins Innere des Büros. Der Blaue Himmel erstrahlte von neuem Glanz während sich vor ihnen die reinste Wüstenlandschaft auftat. Der Parkplatz vor dem großen Gebäude war mit Sand bedeckt aus dem ein paar Autodächer hervor lugten wie auch die Gliedmaßen von zu Mumien gewordenen Menschen. Wie als würden sie gleich ertrinken streckten sie ihre Arme aus dem Sand gen Himmel. Ihre Haut war Braun verfärbt und ledrig. Die Knochen zeichneten sich deutlich durch die verfärbte Haut ab. Ihre Kleider hingen ihnen wie Flaggen an den ausgemergelten Körpern herunter und ihre Haare, wenn sie den noch welche hatten, sahen aus wie die Fasern an einem Nassen Mopp. Fahl und Leblos. Ihre Gesichter waren eingefallen. Die Augen Trüb oder aus den Augenhöhlen verschwunden.

Der Supermarkt lag etwas außerhalb der Stadt, mit jede Menge Wald dazwischen. Es gab nur noch die alte Tankstelle auf der anderen Seite der Straße und die kleine Bäckerei auf der linken Seite des Parkplatzes zusammen mit einer schon lange geschlossenen Apotheke. Sonst gab es hier nichts.

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Wolf, Sand und ein bisschen WeltuntergangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt