Das leise Schnarchen der Jungs erfüllte die Bar die ihren Rausch ausschliefen. Kayla hatte weitaus weniger getrunken, darauf bedacht die Chance zu nutzen sobald sie schliefen. Leise schlich sie sich raus und drehte sich an der Tür noch einmal zu den drei Schlafenden um. Archi lag auf einem der Tische, Kai und Jayden lehnten friedlich schlafend aneinander gelehnt unter dem Tresen als seien sie die besten Freunde und würden sich nicht dauernd Streiten. Kayla zog ihre Kapuze auf und verschwand in die Dunkelheit der Nacht.
So schnell und leise sie konnte rannte sie gefolgt von Sam durch die Gassen. Sie hatte nur das nötigste mitgenommen und den Jungs einen Zettel zurückgelassen. Jedoch hatte sie Taiga und Sam nicht zurücklassen können. Der Wind sauste ihr in den Ohren und der Sand gab kaum ein Geräusch unter ihren Füßen von sich. Bald liefen sie am Duty-Free-Shop vorbei und bogen an den vergrabenen Wasserkanistern in die Gasse ein. Sie wurde langsamer und hielt vor dem Wagen unter der Plane. Ihr Atem ging schneller. Eilig machte sie sich daran die Plane zu entfernen. Sie ließ Sam auf den Beifahrersitz und legte ihren Rucksack samt Schwert in den Fußraum vor den Sitz. Dann startete sie den Moter und fuhr los.
Sie bog auf die Straße und fuhr im Slalom um die auf der Straße liegengeblieben Autos herum. Sie fuhr immer weiter bis es kein durch kommen mehr gab. Fluchend trat sie auf die Bremse. Die Straße vor ihr war blockiert von einer Menge ausgebrannter Autos die ineinander gefahren waren. Kayla seufzte und versteckte den Wagen in einer Seitengasse.
Holpernd verstummte der Moter als sie ihn abstellte und nach ihren Sachen griff. Dann stoppte sie in der Bewegung. "Sam Taiga ihr bleibt hier und sichert unseren Rückweg." entschied sie und setzte die kleine Taiga neben Sam auf den Sitz ab. Sam winselte und sah sie bettelnd an doch mitkommen zu dürfen. "Tut mir leid mein Großer, aber das muss ich alleine machen." sie lächelte ihn aufmunternd an und streichelte beide noch mal bevor sie aus dem Wagen stieg. "Passt gut auf das Auto auf. Ich verlass mich auf euch." sagte sie noch schnell und verschwand in den Schatten.
Kayla rannte. Keiner hielt sie auf und so gelangte sie bald in den kleinen Park der gegenüber von der Schule auf der anderen Straßenseite lag. Sie duckte sich hinter einen Busch um wieder zu Atem zu kommen. Die Schule vor ihr war hell erleuchtet und stach aus der Dunkelheit hervor wie ein strahlendes Juwel. Nur das es das komplette Gegenteil war. Ein paar Wachen standen um das Tor der Schule herum und sie alle hielten jeweils ein Gewehr.
Tief atmete Kayla ein und aus. Sie wandte sich um und lief weiter. Im Schutz der Bäume rannte sie geradewegs zu den Häusern die neben dem Park standen. Dort war es nicht ganz so gut beleuchtet wie direkt vor der Schule. Kurz hielt sie an sah sich um und huschte über die Straße. Auf der gleichen Seite wie das Schulgebäude angekommen kletterte sie die Feuerschutztreppe des Nachbargebäudes hoch bis sie oben auf dem Dach ankam.
Von hier aus konnte sie fast das ganze Schulgelände überblicken. "Das ich mal freiwillig hier hin kommen würde." schmunzelte sie während sie ihren Rucksack zu Boden sinken ließ und ihr Fernglas heraus holte. So hell erleuchtet wie das Gelände war, war es ein leichtes es zu überblicken. Sie hatten überall Scheinwerfer aufgestellt die vorher im Theatersaal gehangen hatten.
Im Gebäude selbst brannte nur in wenigen Fenstern noch Licht. Kayla konnte Patroulierende Wachen sehen die an der Schulmauer entlang gingen oder über den Schulhof verteilt standen. In den Fenstern konnte sie kleine Grüppchen sehen die Waffen reinigten, sich unterhielten oder Kleidung nähten die streng gleichgehalten wurde. Im Fenster vom Büro der Direktorin war kein Licht mehr.
Kayla senkte das Fernglas und legte ihren Kopf auf ihren armen auf der breiten Brüstung ab. Sie starrte rüber auf das mit Sand bedeckte Dach der Schule. Es versetzte ihr ein Stich ins Herz als sie so auf das Dach sah und sich daran erinnerte mit wem sie dort in den Pausen so oft Gesäßen hatte. Schnell vertrieb sie diese Gedanken wieder und richtete sich auf. "Konzentrier dich!" ermahnte sie sich selbst und sah wieder durch das Fernglas.
Das Licht im Büro der Direktorin brannte jetzt. Kayla konnte sie nicht genau sehen, weil die Wand davor war jedoch konnte sie die Arme der Frau sehen die ein Klemmbrett in ihren Händen hielt. Es war die Direktorin. Vor ihr auf einem der Stühle saß der alte denn sie auch schon beim Supermarkt gesehen hatte. Es schien als wäre er noch nicht lange zurück.
Er sprach, aber Kayla konnte es weder hören noch konnte sie Lippenlesen. "Na ja aufschlussreich ist es jedenfalls." murmelte sie Schulter zuckend und wollte schon gehen als sie das vertraute quietschen der Tür zum Dach hörte als diese aufschwang. Sie wandte ihren Blick wieder auf das Gebäude und sah wie er auf das Dach trat. Wut stieg in ihr auf, vermischte sich mit dem tiefen Schmerz und ihrer Enttäuschung. Sie ballte die Fäuste und sah rüber auf das Dach.
Dort streckte Malcolm sich Gähnend. Plötzlich hielt er inne. So als könnte er sie spüren wandte er sich langsam zu ihr um. Eine Windböe wehte Kayla die Kapuze vom Kopf und legte ihre Rabenschwarzen Haare frei. Ihre Blicke trafen sich. Es war als würden sie sich direkt gegenüber stehen. So als würden die paar Meter zwischen den Gebäuden nicht exzitieren. Kayla konnte nicht anders als ihn völlig entgeistert anzustarren. Er machte den Mund auf als wolle er etwas sagen, doch ihm fehlten die Worte. Verschmitzt lächelte er und winkte ihr zaghaft zu. Die Tür zum Dach wurde aufgerissen und Louis stand völlig außer Atem im Türrahmen. Kurz drehte Malcolm sich zu ihm um und als er erneut zu Kayla sah war sie verschwunden.
Kayla rannte so schnell wie ihre Beine sie nur trugen zurück zum Wagen. Kaum saß sie hinter dem Steuer trat sie aufs Gas und ergriff die Flucht. Ihre Finger verkrampften sich ums Lenkrad das bald die Fingerknöchel weiß hervor traten. "Scheiße! Scheiße! Scheiße!" fluchte sie schreiend vor Wut und fuhr davon.
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Wolf, Sand und ein bisschen Weltuntergang
Action"Mein Name ist Kayla Wolf und vor zwei Monaten ging die Welt unter..." Sie kann weder vor noch zurück das einzige was ihr bleibt ist zu überleben in der Hoffung auf ein besseres morgen. Neugierig geworden? Dann viel Spaß beim Lesen : ) ACHTUNG: Da...