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Jungkooks Herz zog sich zusammen.

"Glaubst du ich wüsste nicht was du mit 'Gnade' meinst?", flüsterte er. "Du willst mich den Feenwesen ausliefern!"

"Da gehörst du doch auch hin!"

"Sie werden mich quälend langsam zu Tode foltern!", schrie Jungkook ihm, mit Tränen in den Augen, entgegen und das erste Mal seit er Taehyung gesehen hatte konnte er ein leichtes Zögern erkennen.

"Ich liefer dich nicht aus.", sagte Taehyung mit einem seltsamen Unterton in der Stimme.

"Sobald du dieses Gebäude verlassen hast, werde ich dich in Ruhe lassen. Ab dann ist es deine Sache ob du von deinem Volk getötet wirst oder vor einen irdischen Zug springst! Ersteres wäre vielleicht eine sinnvollere Variante für deinesgleichen."

"Und wenn ich nicht einwillige?"

Taehyungs Miene verhärtete sich. "Wenn du mein Angebot zurückweist werde ich dich noch langsamer zu Tode foltern. Dagegen würde deine Königin dir wahrscheinlich als liebevoll erscheinen."

Mühsam schluckte Jungkook gegen seine trockene Kehle an.

"Und das ist deine Gnade?"

"Gnade ist an deine Einwilligung geknüpft."

Celiné und Jimin waren die ersten Schattenjäger seit langem die ihn freundlich behandelten, er wollte wirklich gerne bei ihnen bleiben, er wollte dort sein Zuhause finden.

Aber war es ihm das wert?

"Ich werde aber nicht einwilligen!"

Durch Taehyungs gesenkten Wimpern zerstreute sich das Licht, sein Lächeln war wie eine schreckliche Verheißung.

"Welchen Unterschied macht das schon, Elb?"

"Jimin! Er ist so freundlich zu mir wie es bisher keiner mehr war, seit der kalte Frieden eingesetzt hat. Ich möchte hier bleiben, weil ich hier ein Zuhause finden kann. Das hat Jimin mir versprochen!"

Er konnte sehen, dass ihn jedes einzelne Wort wie einen Schlag ins Gesicht traf. Seine Augen strahlten Wut und Schmerz aus.

Doch im nächsten Augenblick zuckte ein silberner Blitz durch die Dunkelheit und etwas Kaltes, Scharfes schnitt ihm den Arm auf.

Eine Sekunde lang verspürte Jungkook nur Überraschung und dann erst den Schmerz.

Blinzelnd riss er seine Hand los und sah, wie dunkelrotes Blut aus einer flachen Schnittwunde perlte, die sich von seinem Ellbogen bis zur Schulter erstreckte.

"Autsch!", stieß er hervor.

Taehyung ging einen Schritt zurück, in der linken Hand hielt er ein Messer, den silberbeschlagenen Dolch, den er die ganze Zeit fest umgriffen hatte.

Eine schmale Blutspur zog sich quer über die scharfe Klinge.

Jungkook schaute auf seine Hand, die instinktiv seinen Arm umklammert hielt, und dann wieder zu Taehyung.

Taehyungs Augen war jede Helligkeit entwichen und ein hämisches Grinsen zierte seine Lippen.

Er hatte Blut geleckt.

Hektisch drückte Jungkook sich noch enger an die Wand und zuckte zusammen, als Taehyung mit seinem Zeigefinger über die Blutspur strich, die bis zu seinem Handgelenk rann.

Seine Finger waren kühl und geschmeidig, sie hinterließen auf seinen Armen eine Gänsehaut.

"Dein Blut ist ja gar nicht grün!", stieß Taehyung hervor, während er den Bluttropfen auf seiner Fingerspitze vor seine Augen hielt.

Metanoia || JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt