(Das geht vor allem an meine Leser, die von Anfang an dabei sind und die Kapitel nicht alle nacheinander durchcrashen. Bitte ruft euch noch mal die Geschichte der Blackthorns von Seite 10 in Erinnerung bevor ihr euch dem hier widmet.) :*
Die Nacht hatte sich über Alicante gesenkt, die Sterne leuchteten wie funkelnde Wächter und ließen die Dämonentürme und das überfrorene Wasser in den Kanälen schimmern.Taehyung stiefelte durch die Straßen, auf dem Weg zur Garnison.
In seinen Fingern drehte er ein langes, scharfes Stilett, dessen Klinge im Licht glänzte. Es wirbelte gefährlich flink über seinen Daumen, als er über den vereisten Kopfsteinpflaster stolzierte, die andere Hand hinter seinem Rücken versteckt.
Taehyung blickte über die Stadt hinter sich. Er hatte immer angenommen, dass er eines Tages zusammen mit seinen Eltern zusammen nach Alicante reisen würde.
Seine Mutter hätte ihn dann zu all den Orten aus ihrer Kindheit geführt: zur momentan wieder eröffneten Akademie, wo seine Mutter zur Schule gegangen war, und zum Haus seiner Großeltern.
Sein Vater hätte ihm all die Denkmäler der großen Schattenjäger gezeigt, die große Taten vollbracht hatten und von denen er immer voller Stolz gesprochen hatte.
Taehyung hätte niemals gedacht, dass er die Stadt zum ersten Mal zu einem Zeitpunkt zu Gesicht bekommen würde, in dem sein Herz vor Kummer derart angeschwollen schien, dass es ihm manchmal die Luft abschnürte.
Er hätte sich gewünscht mit seinen Eltern vor dem Dunklen Krieg dort gewesen zu sein.
Wenigstens ein einziges Mal, um bessere Erinnerungen an diese Stadt zu haben. Bessere Erinnerungen als es jetzt der Fall war.
Verzweiflung. Anders ließ sich das, was durch seine Adern strömte, wenn er an seine Eltern dachte, nicht beschreiben. Jeder Herzschlag, ein kummervolles Wehklagen: Fort, sie sind fort, für immer fort.
Das Mondlicht erhellte sein Gesicht und ließ seine Haut noch blasser wirken, als er zum Himmel blickte.
Taehyung hatte den Engelsplatz erreicht und kam den hohen Toren, die mit verschlungenen Runenmustern und dem vierfachen C der Schattenjäger versehen waren, näher.
Der Eingang wurde von zwei Engelsstatuen, den sogenannten Wächtern, flankiert. Zu den Füßen beider Engel wanden sich sterbende Dämonen, die von hellem Elbenlicht beleuchtet wurden.
Die intimsten Mitglieder des Rates hatten sich versammelt und sprachen über das Verhalten von Balogh und welche Konsequenzen es mit sich zog, wie auch über das weitere Verfahren was Jungkook anbelangte.
Normalerweise war es Minderjährigen nicht erlaubt die Garnison oder die Abkommenshalle zu betreten, wenn der Rat tagte, doch bei dieser Sitzung hatten sie eine Ausnahme für diejenigen gemacht die im direkten Bezug zu der Situation standen.
Doch Taehyung hatte sich noch nie für politisches interessiert und er langweilte sich zu sehr, als dass er vor der Halle auf das Ende der Sitzung warten könnte.
Ruhig schritt er an dem Gang der zur Abkommenshalle führte vorbei und durchquerte pfeifend einen langen Korridor, der sich fast über die gesamte Längsseite der Garnison erstreckte.
Wandteppiche, im Laufe der Jahre fadenscheinig geworden, schmückten die Mauern aus.
Die meisten zeigten Momente aus der Geschichte der Nephilim und ließen sich selbst in seinem Institut in Seoul wiedererkennen: Raziel der mit den Engelsinsignien aus dem See emporstieg; Raziel, der Jonathan Shadowhunter das graue Buch, mit all den Runen die sie benutzten, überreichte; die Schlacht von Shanghai; das Konzil von Buenos Aires; Clary Fairchild, wie sie die Welt vor Valentin Morgenstern bewahrte und schließlich wie die Schattenjäger aus New York die Welt vor Sebastian Morgenstern retteten.
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Metanoia || Jikook
Fanfiction2012, Seoul Niemals wird er den Tag vergessen, an dem seine Eltern gestorben sind. Der 17-Jährige Taehyung war damals noch ein Kind und es herrschte ein furchtbarer Krieg, in dem die Schattenjäger, Erzfeinde der Dämonen, fast völlig ausgelöscht wurd...