Mit einem Ruck richtete Jungkook sich auf und schnappte nach Luft, die schweißnassen Haare klebten ihm an der Kopfhaut.Seine Handgelenke wurden niedergedrückt und als er versuchte sich loszureißen, erkannte er, wer ihn da festhielt. "Jimin?"
"Ja." Er saß auf der Bettkante - wie war er ins Bett gekommen? - und wirkte anmutig und ausgeschlafen.
"Lass mich los."
"'tschuldigung." Seine Finger gaben seine Handgelenke frei. "Du hast versucht mich zu schlagen, als ich deinen Namen sagte."
"Ich glaube ich bin ein bisschen schreckhaft." Jungkook ließ verlegen seinen Blick durch den Raum gleiten und sah, dass sie sich in einem kleinen Raum mit dunklen Holzmöbeln befanden.
Dem hellen Licht nach zu urteilen, das durch das halb geöffnete Fenster fiel, musste es schon morgens sein.
"Wie bin ich hierhergekommen? Ich kann mich irgendwie nicht erinnern ..."
"Taehyung hat dich hierher gebracht."
Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er und Taehyung hatten bis zum frühen Morgen auf dem Dach gesessen und geredet, wobei Taehyung das Reden übernommen hatte, was man eher als SmallTalk bezeichnen konnte. Es war eine unangenehme Situation, nach jedem kurzen Austausch war eine unbehagliche, lange Stille eingetreten.
Jungkook fuhr sich mit den Händen durch das Haar und schob sich eine zerwühlte Strähne aus dem Gesicht.
Er musste wohl irgendwann eingeschlafen sein.
"Wie spät ist es überhaupt?"
"Ungefähr vier."
"Nachmittags? Wieso habe ich solange geschlafen?", fragte er entsetzt.
"Du wirktest sehr erschöpft. Ein wenig mehr Ruhe sollte dir nach der ganzen Zeit gut tun." Jimin stand auf.
"Mir gehts aber schon wieder viel besser."
"Ja, weil du geschlafen hast." Er warf ihm einen besorgten Blick zu. "Was hast du geträumt?"
In Jungkooks Ohren klang noch immer das Dröhnen der Wilden Jagd, die über seinen Kopf preschten.
"Ist nicht wichtig." Jungkook stützte den Kopf in seine Hände.
"Ich habe dir Kleidung gebracht." Er zeigte mit seinem Kopf zu der Kommode auf der ein Stapel mit Hose und Pullover lag. "Komm gleich runter, okay?"
"Okay."
Als Jimin die Tür hinter sich zuzog, schwang Jungkook die Beine aus dem Bett.
Kalte Luft drang durch das Fenster in das Zimmer und ließ ihn frösteln, als ihn die Wärme des Bettes verlassen hatte. Er schloss das Fenster und ging ins Bad, um sich das Gesicht zu waschen und den Geschmack von altem Papier aus dem Mund zu spülen.
Fünf Minuten später schlüpfte er in eine dunkle Jeans und einen schlichten schwarzen Pullover und stieg in schwarze Stiefel.
Er warf einen Blick in den Spiegel und strich sich mit den Fingern kurz durch die Haare, um sie etwas zu bändigen, dann trat er auf den Flur und lief die Treppenstufen herunter zur Küche, wo er schon Stimmen hören konnte, er nahm den Geruch von Pfannkuchen wahr und fühlte sich augenblicklich zurück in die Vergangenheit versetzt.
Er blieb im Türrahmen stehen.
In der Küche sah er Celiné in Pantoffeln am Herd stehen, ein Geschirrtuch um die Schultern geschlungen.
Jimin saß auf einer Sitzbank, die an einem kleinen Tisch stand, und war in einem Buch vertieft, dessen Aufschrift er nicht erkennen konnte.
Der Duft von Butter und Pfannkuchen erfüllte den Raum.
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Metanoia || Jikook
Fanfiction2012, Seoul Niemals wird er den Tag vergessen, an dem seine Eltern gestorben sind. Der 17-Jährige Taehyung war damals noch ein Kind und es herrschte ein furchtbarer Krieg, in dem die Schattenjäger, Erzfeinde der Dämonen, fast völlig ausgelöscht wurd...