"Jimin. Jungkook. Wacht auf."Jungkook hob den Kopf und winselte fast auf, als ihm ein heißer Stich durch den steifen Nacken fuhr. Er war an Jimins Schulter eingeschlafen.
Jimin lag in einer Ecke des Sofas, seine zusammengeknüllte Jacke als Kissen unter dem Kopf.
Das Heft seines Schwertes bohrte sich unangenehm in Jungkooks Hüfte, als Jimin sich ächzend aufsetzte.
Die Institutsleiterin stand vor ihnen, sie trug einen dunkelblauen Hosenanzug mit einer Bluse aus weißer Spitze, und musterte sie ernst.
Jimin rappelte sich auf.
"Celiné.", sagte er mir soviel Würde in der Stimme, wie er mit zerknautschter Kleidung und zerzausten, in alle Richtungen abstehenden Haaren aufbringen konnte.
Jungkook erhob sich etwas langsamer vom Sofa und streckte seinen steifen Hals und Rücken.
Sein Mund war staubtrocken und sein ganzer Körper schmerzte vor Anspannung und Erschöpfung.
"Wieso habt ihr die Nacht hier geschlafen?", frage Celiné.
"Wir hatten gestern noch einiges zu besprechen und sind dann wohl hier eingenickt." Jimin kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
"Verstehe ... Macht euch fertig. Ich werde draußen im Flur auf euch warten.", sagte Celiné, rührte sich aber nicht von der Stelle.
Jimin streifte seine Jacke über. "Wir kommen sofort."
Irgendetwas in der Stimme der Institutsleiterin veranlasste ihn, ihr einen zweiten Blick zuzuwerfen.
Celiné war attraktiv, doch im Augenblick zeichneten sich scharfe Falten um ihre angespannten Mundwinkel ab. Jimin kannte diesen Ausdruck.
Etwas musste vorgefallen sein.
"Was ist los?", fragte er fordernd. "Irgendwas ist passiert, stimmt's?"
"Ich habe eine Nachricht vom Rat bekommen.", fing sie an zu erzählen. "Jungkook darf bleiben. Aber dafür muss er in Alicante dem Rat mittels des Seelenschwertes die ewige Treue schwören."
Jungkooks Augen wurden groß und seine Haut fing an, vor Aufregung und Vorfreude, zu kribbeln.
Ich werde nach Idris reisen, jubelierte sein Verstand. Ich werde in meine Heimat zurückkehren, in die gläserne Stadt, die Stadt die ich so sehr vermisste.
Doch in Jimins Adern breitete sich dagegen eine eisige Kälte aus.
Die verabscheuungswürdigen Methoden des Rates waren nichts neues mehr, doch als ein halbes Feenwesen in Alicante herumzuspazieren, war in den heutigen Zeiten keinesfalls mehr leicht.
Immerhin würde es dann kein Geheimnis mehr bleiben können, wer Jungkook war. Auch wenn sein Aufenthalt genehmigt werden würde, so könnte er nicht unter Schattenjägern bleiben die ihn umbringen wollten.
"Wird es eine offizielle Ratsversammlung geben?"
Celiné nickte nur. Sie wirkte wie jemand, der zu müde war, um noch länger zu reden.
Stumm nahm Jimin seine Stele vom Tisch, auf dem er sie gestern abgelegt hatte, und steckte sie sich in den Gürtel. Dann schob er sich wortlos an Celiné vorbei, hinaus in den Flur.
Dort wartete Bruder Jahasiel bereits, der sogleich von Jungkook in Empfang genommen wurde.
"Bruder Jahasiel wird uns zur Versammlung begleiten."
Jungkook war froh darüber, dass der stille Bruder ihn unterstützen würde, doch andererseits wirkte er nun bestürzt.
Jimin stellte die Frage, die auch ihm durch den Kopf schwirrte. "Die Versammlung ist heute?!"
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Metanoia || Jikook
Fanfiction2012, Seoul Niemals wird er den Tag vergessen, an dem seine Eltern gestorben sind. Der 17-Jährige Taehyung war damals noch ein Kind und es herrschte ein furchtbarer Krieg, in dem die Schattenjäger, Erzfeinde der Dämonen, fast völlig ausgelöscht wurd...