Sein Blick schnellte auf Taehyungs Gesicht, als seine Hand langsam von Jimins Rücken glitt. Die Kraft hatte ihn verlassen, seine Arme fielen schwach zu Boden.
Taehyungs Augenlider waren geschlossen und seine Wimpern zerstreuten das Elbenlicht auf seinen hohen Wangenknochen.
Mit Panik erfüllt legte Jimin seine Hände auf Taehyungs Schultern und rüttelte ihn vorsichtig. "Taehyung?"
Er war bleich, bleicher als zuvor. Das Blut war aus seinen Wangen gewichen und die Wärme hatte ihn verlassen.
Unruhig berührte er sein Herz, auf dem seine Parabatai Rune lag und presste seine zitternden Finger fest dagegen. Nichts. Taehyung lag leblos vor ihm, blutbeschmiert und still. So furchtbar still.
"Oh.", sagte Jimin leise, seine Stimme gebrochen.
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Die Heilrune schien von innen heraus zu leuchten.
Taehyungs Atem ging schnell und seine Bauchmuskelatur hob und senkte sich rasch, aber die Blutung hatte aufgehört. Die Wunde schloss sich, versiegelte sich selbst wie ein Briefumschlag.
"Ich dachte ... Ich dachte ... Tut das ... tut das weh?"
Ein Lächeln breitete sich auf Taehyungs Gesicht aus. Seine Hand umklammerte wieder Jimins Hüfte.
"Nein.", sagte er mit leiser, gesenkter Stimme, als befände er sich in einer Kirche. "Du hast es geschafft. Du hast mich geheilt." Er betrachtete Jimin, als wäre er ein wahres Wunderwerk. "Jimin, mein Gott, Jimin."
Jimin sank gegen seine Schulter, als die Anspannung schlagartig aus seinem Körper wich. Er legte den Kopf auf Taehyungs warme Haut und schlang seine Arme um ihn.
"Es ist alles gut." Langsam fuhren seine Hände über seinen Rücken, offenbar konnte er spüren wie sehr Jimin bebte. "Alles ist in Ordnung. Mir geht es gut."
"Tae.", wisperte er. Sein Gesicht war seinem ganz nah, unter den Blutspritzern konnte er die sanften Gesichtszüge erkennen. Er spürte seinen Körper unter seinem, kräftig und lebendig, fühlte das Pulsieren seines Herzens in seinem Brustkorb, nahm die Wärme wahr, die von seiner glühenden Haut abstrahlte, als hätte die Kraft der Iratze sie in Flammen gesetzt.
Jimins eigenes Herz schlug wie wild, als seine Hände seine Schultern fanden und ...
"Beim Erzengel! Taehyung!" Celiné kam mit einem Elbenlichtstein auf sie zugerannt, dessen unregelmäßige Strahlen die seltsame Szenerie auf der Straße beleuchteten. Jimin mit einem blutbeschmierten nackten Oberkörper, Taehyung mit zerrissenem Pullover auf den Boden gepresst. Seine Hände die langsam von Jimins Körper herabsanken.
"Ist alles in Ordnung mit euch?", fragte sie besorgt, als sie bei ihnen eintraf.
"Es ist alles in Ordnung.", sagte Taehyung.
Es ist alles in Ordnung.
Jimin rutschte von Taehyungs Körper runter und musterte Celiné, die ihre Kampfmontur trug, sich ungenaue Runen für Ausdauer und Schnelligkeit auf den Unterarm gezeichnet hatte und ihre Haare unordentlich zusammengebunden hatte.
"Was ist passiert?", fragte sie.
Mühsam setzte Taehyung sich auf und warf einen zweifelnden Blick auf seinen zerfetzten Pullover. "Ich wurde von einem Dämon erwischt. Die Wunde wollte sich trotz Heilrune nicht schließen."
"Na ja, jetzt siehst du wieder okay aus." Celiné betrachtete ihn verwirrt. "Zwar blutig, aber ..."
"Etwas Parabatai-Magie hat das Problem gelöst.", erklärte Taehyung.
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Metanoia || Jikook
Fanfiction2012, Seoul Niemals wird er den Tag vergessen, an dem seine Eltern gestorben sind. Der 17-Jährige Taehyung war damals noch ein Kind und es herrschte ein furchtbarer Krieg, in dem die Schattenjäger, Erzfeinde der Dämonen, fast völlig ausgelöscht wurd...