Als sie die Eingangshalle betraten, wurden sie von Celiné erwartet, die mit verschränkten Armen auf dem Treppenabsatz stand. "Da seid ihr ja wieder.""Wir waren ...", setzte Taehyung an, doch Celiné hob ruckartig ihre Hand. "Jimin, du wirst mir erzählen, wo ihr wart und was ihr gemacht habt." Sie drehte sich abrupt um und schritt zu ihrem Büro.
Jimin sah zu den anderen beiden Schattenjägern neben sich, die ihm nervöse Blicke zuwarfen und zuckte mit den Schultern. "Wird schon nicht so ernst sein.", sagte er und strich kurz über Jungkooks Haare, setzte dann eine ernste Miene auf und folgte ihr.
Taehyung seufzte. "Hoffentlich quetscht sie ihn nicht zu sehr aus."
"Ich denke nicht, dass Jimin ihr etwas verraten wird.", stellte Jungkook fest und lief durch den Flur auf der gegenüberliegenden Seite, um es sich in der Küche bequem zu machen. Trainieren? Nicht mit ihm.
Auf halber Strecke packte Taehyung jedoch Jungkooks Handgelenk und zog ihn hinter sich her.
Verwundert musterte er ihn. "Was?", fragte er leise, eher zu sich selbst.
Zwar übte Taehyung keinen richtigen Druck aus, aber er folgte ihm dennoch. Die Wärme seiner Finger an seinem Handgelenk, hatten ihn so verwirrt und geschockt, dass er sich Taehyung fügte.
Die Berührung jagte Jungkook einen Schauer über seinen Rücken. Von der winzigen Kontaktstelle aus rasten Funken seinen Arm hinauf und setzten seinen Körper unter Strom, heiß, brennend und verwirrend.
Taehyungs Finger umschlossen sein Handgelenk fester, als er ihn schließlich durch die Institutstür ins Freie zog.
Doch in dem Moment, als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, gab er Jungkook frei und wandte sich ihm zu.
Die Luft fühlte sich schwer und drückend an auf Jungkooks Haut, obwohl eine gewaltige Kälte die Luft erfüllte.
Taehyungs Atem ging schnell und schwer, als wäre er kilometerweit gelaufen. Die hohe Luftfeuchtigkeit sorgte dafür, dass sein T-Shirt unter der Monturjacke an seiner Brust klebte, während er sich gegen die Wand des Instituts lehnte. "Ich muss mit dir reden.", setzte er an.
Ein Blitz zuckte über den Himmel und tauchte die Umgebung für einen Sekundenbruchteil in weißes Licht.
"In der Nacht, als wir in dem Club waren. Du hast statt mich Jimin gesehen."
Jungkook nickte steif, der Wind wehte erfrischend über seine Haut.
"Aber was wenn ich sage, dass ich niemand anderen als dich gesehen habe?" Er stieß sich von der Wand ab und lief unruhig hin und her. Die angestaute Energie des Gewitters schien auf seiner Haut zu knistern. "Denn das habe ich."
"Es tut mir leid.", antwortete Jungkook betroffen und zögernd. "Ich verstehe, wenn du sauer bist."
"Ich bin nicht sauer.", zischte er. "Das ist ja das Schlimme daran. Ich kann nicht sauer sein. Wie auch? Jimin weiß nicht davon wie ich fühle. Und du ... du liebst ihn nunmal. Dafür kann ich dich auch nicht hassen."
Jungkook fühlte wie sein Herz schwer wurde. Wie fühlt er sich denn? Meinte er etwa ... er erinnerte sich daran zurück, an die Nacht, er hatte Jimin gesehen, weil sein Verlangen nach Jimin schrie. Also hatte Taehyung ihn gesehen, weil ... kann das sein?
"Aber ich kann diese Situation einfach nicht länger ertragen. Was soll ich nur tun, Jungkook?" Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare, die die Luftfeuchtigkeit zu kleinen Löckchen kräuselte und um seine Finger wand. "Es zieht mich zu dir. Alles in mir sehnt sich nach dir."
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Metanoia || Jikook
Fanfiction2012, Seoul Niemals wird er den Tag vergessen, an dem seine Eltern gestorben sind. Der 17-Jährige Taehyung war damals noch ein Kind und es herrschte ein furchtbarer Krieg, in dem die Schattenjäger, Erzfeinde der Dämonen, fast völlig ausgelöscht wurd...