Leise betrat Jungkook die Küche. Sie war noch immer in einem tadellosen Zustand und sah aus als könnte darin für hunderte von Menschen gekocht werden, jedoch machte sie jetzt einen viel häuslicheren Eindruck.Die Wände waren bunt angestrichen und sämtliche Arbeitsflächen waren mit Kacheln versehen, die auf den ersten Anblick an fröhliche indische Designs erinnerten. Doch wer genauer hinsah, konnte erkennen, dass sie Szenen aus der Geschichte der Nephilim darstellten.
Ein wuchtiger Holztisch, umstanden von Sitzbänken und Stühlen, beherrschte den Raum.
Es wirkte, als hätte jemand den Raum vor langer Zeit mit viel Liebe eingerichtet und den Kupferherd, die Keramikspülbecken und einen dazu passenden Gelbton für die Wände ausgesucht.
Zahlreiche Weckgläser mit eingelegtem Obst und Gemüse standen in den Regalen, neben dem Schrank mit den großen Gewürzdosen.
Auch der Kühlschrank und sein Inhalt konnten sich sehen lassen. Er nahm eine Tupperdose mit Keksen heraus. Kekse hatte ich schon ewig nicht mehr, dachte er, drückte den Deckel der Dose hoch und schob sich einen Keks in den Mund. So süß.
Mit Schwung warf er die Kühlschranktür zu und verließ mit seiner Eroberung in der Hand die Küche. Sein nächstes Ziel war der Computerraum, er wollte unbedingt das Internet austesten.
Während er langsam durch den Gang ging, der vom hellen Licht, das durch die Fenster fiel, beleuchtet wurde, überlegte er ob Jimin die Küche so gemütlich gestaltet hatte.
Jimin. Bei seinem Namen schoss Jungkook die Röte in die Wangen, denn er erinnerte sich an die intensiven Momente die er gestern mit ihm hatte. Manchmal fragte er sich, ob es nicht zu schnell ging, seine Beziehung zu ihm. Aber wenn man es anders betrachtete war es Liebe; solch eine große Liebe die er zu ihm empfand, wie sollte diese zu schnell aufleben, wenn sie wahrhaftig war?
Tief in Gedanken versunken, wäre Jungkook fast gegen eine Wand gestoßen. Erst kurz davor hielt er erschrocken inne, schluckte reflexartig den Keks herunter und schaute sich stirnrunzelnd um. Er lief nun schon viel länger durch das Institut, als er vorher zu dem Computerzimmer gebraucht hatte, aber diesen Raum hatte er immer noch nicht gefunden.
Genau genommen war er sich nicht einmal sicher, ob er den richtigen Flur gefunden hatte. Er befand sich zwar in einem Gang, der von Elbenlichtern beleuchtet wurde und an dessen Wänden üppige Wandteppiche hingen, aber handelte es sich auch um einen Korridor, den er schon einmal betreten hatte?
Er konnte sich nicht daran erinnern, dass das Institut so riesig war.
Verwirrt drehte er sich um und lief den Weg zurück, den er gekommen war, zumindest versuchte er es.
Jungkook wanderte eine halbe Ewigkeit von einem dämmrigen Flur zum nächsten, bis er aufeinmal im Eingangsbereich landete und erleichtert aufatmete. Von hier aus kannte er sich wenigstens etwas besser aus.
Wenige Minuten später öffnete er die Tür zur Bibliothek und schlüpfte hindurch. Zumindest konnte er sich nun nochmal in ruhe diesen Raum ansehen, wenn er schon nicht zu dem Computerraum fand.
Staunend sah er sich um, ihm war bei seinem ersten Besuch gar nicht aufgefallen wie imposant die Bibliothek des Instituts war.
Sie war ein riesiger Saal, mit einem gläsernen Kuppeldach weit oben, durch das der klare Himmel zu sehen war, der langsam anfing zu dämmern. Die Wände wurden von hohen Bücherregalen gesäumt, in regelmäßigen Abständen boten lange Leitern auf Laufrollen Zugang zu den obersten Regalböden. Zwischen den Regalen luden abgewetzte Steinbänke zum Sitzen ein.
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Metanoia || Jikook
Fanfiction2012, Seoul Niemals wird er den Tag vergessen, an dem seine Eltern gestorben sind. Der 17-Jährige Taehyung war damals noch ein Kind und es herrschte ein furchtbarer Krieg, in dem die Schattenjäger, Erzfeinde der Dämonen, fast völlig ausgelöscht wurd...