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Jimin schloss die Tür hinter sich, als er die Augen zusammenkniff und sein Nasenbein zwischen Daumen und Zeigefinger drückte, bevor er sich gegen die gegenüberliegende Wand fallen ließ.

Er brauchte Abstand, er konnte nicht mit Jungkook in einem Raum sitzen und dieses Wissen enttäuschte ihn, es machte ihn rasend.

Wütend drückte er seine Fingernägel in die Handflächen.

Es war seine Schuld, er hätte Jungkook gestern nicht mitnehmen dürfen.

Als er Taehyung und ihn dabei gesehen hatte, wie sie sich so nahe waren, hatte er furchtbare Angst bekommen. Angst, dass Jungkook ihn betrügte, doch wie konnte er ihn betrügen, wenn er dachte Taehyung wäre er gewesen?

Er konnte nicht verhindern, dass sein Herz vor Erleichterung schneller schlug, trotzdem hinterließ es einen Stich in seiner Brust. Ein spitzer Schmerz, bei dem er kaum noch Luft bekam und sein Kopf sich mit Bildern füllte, die er niemals sehen wollte.

Bilder wie sein Parabatai und Jungkook sich küssten. Innig, heiß und leidenschaftlich.

Seufzend richtete Jimin sich auf und fuhr sich durch die ungemachten Haare.

Die gestrige Nacht war anstrengend gewesen, Jungkook war zitternd und schweigend neben ihm hergelaufen, stets darauf bedacht einen gewissen Abstand zu halten. Er war in tiefen Gedanken versunken und war zusammengezuckt, als er ihm seine Jacke geben wollte.

Man hatte ihm angesehen, dass er Misstrauen gegen alles und jeden hegte und sich am liebsten weinend auf den Boden gelegt hätte, bis der Morgen angebrochen wäre.

Im Institut hatte er sich schluchzend in einem Besenraum versteckt, bis er dort schließlich eingeschlafen ist.

Jimin hatte ihn in sein Zimmer getragen, seine Kleidung gewechselt und sein schlafendes Gesicht eine sehr lange Zeit stumm betrachtet: seine langen Wimpern, die zarten Linien seiner Lippen und die Konturen seiner Wangenknochen, über die seine blasse, helle Haut lag, gerötet vom vielen Weinen.

Er hätte die beiden nicht alleine lassen sollen. Dann hätte er es verhindern können, er hätte nicht zugelassen, dass die beiden sich einander anfassen. Dass Taehyung ihn auf diese Weise berührte.

Verärgert schnaubte er und zog seine Augenbrauen zusammen. Es war ebenso Taehyungs Schuld. Taehyung und seinem Verlangen, Spaß zu haben.

Seine Unruhe wich einer unfassbaren Wut.

Mit bewussten Schritten lief er verbittert zu seiner Zimmertür und hämmerte lautstark gegen das Holz.

Die Tür öffnete sich und Taehyung kam zum Vorschein. Er trug noch die selbe Kleidung wie gestern und sein Körper war noch immer von der silbrigen Substanz bedeckt.

"Jimin." Herzhaft gähnte er. "Was kann ich ..." Jimin ließ ihm keine Gelegenheit zuende zu sprechen. Er schubste in kräftig zurück in den Raum und schlug die Tür hinter sich zu.

Eigentlich besaßen Jimins Augen die Farbe von Mocha, ein helles, klares Braun, das sich je nach Stimmungslage jedoch verändern konnte. In diesem Moment erinnerte seine Augenfarbe eher an den Hangang während eines nächtlichen Gewitters, schwarz. Und auch der Ausdruck in seinem Gesicht ließ nichts Gutes ahnen.

"Du! Was für ein Idiot bist du eigentlich?", schrie er und ballte seine Hände zu Fäusten. Erschrocken sah Taehyung ihn an. "Wie konntest du nur so dumm sein? Du wolltest Spaß haben?! Wir waren auf einer verdammten Mission! Du hättest auf Jungkook aufpassen sollen, stattdessen schleppst du ihn auf die Tanzfläche und lässt nicht nur dich sondern auch ihn diese Elbentropfen nehmen!"

Metanoia || JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt