Unruhig lief Jimin in dem kleinen Zimmer auf und ab.
Jungkook war nun schon seit einer Stunde nicht zurück und er konnte nicht mehr länger ruhig bleiben.
Jimin kämpfte gegen das mulmige Gefühl in seiner Magengrube an, stieg in die Stiefel und marschierte nach unten in Richtung des Wohnzimmers.
Während er die Holzstufen hinunterpolterte, fragte er sich ob Celiné wohl etwas wüsste.
Er erreichte das Wohnzimmer und klopfte einmal kurz an, ehe er die Tür aufdrückte.
Celiné war schon da, sie saß in einem alten Sessel am Kamin, ein Glas Rotwein in der Hand. Auf dem Tisch neben ihr stand eine Kristallkaraffe.
Durch die Fenster fiel das Elbenlicht von den Straßen in den Raum und Jimin konnte die grauen Strähnen in ihren Haaren erkennen.
"Celiné", sagte er.
Sie zuckte leicht zusammen und verschüttete etwas Wein. "Jimin. Ich habe dich nicht kommen gehört."
Jimin rührte sich nicht von der Stelle. "Was weißt du? Was ist mit Jungkook?"
"Setz dich.", forderte sie ihn auf.
Aufreizend langsam durchquerte Jimin den Raum und warf sich in einen der Ohrensessel neben dem Schreibtisch.
"Mir wäre es lieber wenn du mir jetzt endlich erzählst was passiert ist."
Sie musterte ihn nachdenklich. "Ich bin mir nicht sicher. Aber ich vermute Jungkook ist im Zellentrakt der Garnison."
Jimin setzte sich ruckartig auf. Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt und pressten sich krampfhaft gegen die Armlehnen. Er sah, wie seine Finger leicht bebten, und fragte sich, ob dieses Zittern schon früher einmal aufgetaucht war.
Er konnte sich jedenfalls nicht daran erinnern, seine Hände waren immer so ruhig gewesen wie sein Herzschlag.
"Er ist was?"
Er hörte die Fassungslosigkeit in seiner eigenen Stimme und krümmte sich innerlich. Natürlich wurde Jungkook nicht grundlos von ihm getrennt, er hätte wissen müssen, dass der Rat so etwas geplant hatte. Das war vom ersten Moment klar gewesen, als dieser fremde Nephilim aufgetaucht war.
"Wie lange weißt du es schon?"
Sie drehte das Glas zwischen ihren Fingern. "Nicht lange. Außerdem bin ich mir nicht sicher."
Jimin dachte einen Moment nach und verwarf dann mehrere Antworten, die ihm als erste einfielen.
"Wieso vermutest du es dann?"
"Taehyung hat es mir gesagt." Celiné stellte das Glas auf dem Tischchen neben ihrem Sessel ab. Es war leer.
Augenblicklich kam Jimin auf die Füße. "Taehyung ist hier?!"
"Ja, bin ich."
Sein Blick fiel auf Taehyung, der durch die Tür in den Raum trat. Er trug seine Schattenjägermontur und hatte den Ausdruck eines aufsässigen Kindes aufgesetzt.
"Was machst du hier?", fragte Jimin verblüfft.
"Ihr habt mich einfach alleine zurückgelassen!" Er verschränkte die Arme vor der Brust und schaute beleidigt auf den Boden, dann flüsterte er unverständlich: "Du hast mich noch nie alleine gelassen.", als wenn es keiner hören sollte.
Jimins Blick glitt an ihm vorbei zur Seite, als könnte er es nicht ertragen, ihn direkt anzusehen. Schuldgefühle machten sich in ihm breit.
Celiné legte eine Hand an die Schläfe und massierte sie, als hätte sie Kopfschmerzen. "Es ging nicht anders. Wir mussten schnell handeln und du warst nirgends zu finden."
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Metanoia || Jikook
Fanfiction2012, Seoul Niemals wird er den Tag vergessen, an dem seine Eltern gestorben sind. Der 17-Jährige Taehyung war damals noch ein Kind und es herrschte ein furchtbarer Krieg, in dem die Schattenjäger, Erzfeinde der Dämonen, fast völlig ausgelöscht wurd...