"Was dauert da so lange?", fragte Davina ungeduldig und sah auf die Uhr. "Vielleicht hat Skylar ihm die Beine abgerissen oder sie hat ihn bereits ganz umgebracht.", antwortete Damien mit einer finsterer Miene. "Das würde Killian nicht zulassen.", widersprach Davina. Damien zuckte mit den Schultern und lugte erneut um die Ecke. "Vielleicht hat sie ihn ja auch schon umgebracht.", murmelte er. Davina verschränkte die Arme. "Du kannst sie echt nicht leiden, was?", meinte sie mit hochgezogener Augenbraue. Damien wandte sich an Davina. "Nicht im geringsten. Sie ist ein manipulatives, sadistisches Miststück.", knurrte er. Davina grinste leicht. "Schon vergessen das du dafür gestimmt hast das wir dieses manipulative, sadistische Miststück in unsere Gruppe aufnehmen?", erinnerte sie ihn provokant. "Und das bereue ich seitdem jeden Tag.", gab Damien patzig zurück. Davina wollte gerade etwas erwidern, als Damien plötzlich den Finger an die Lippen legte und zum Fenster des gegenüberliegenden Hauses zeigte. Aus diesem kletterte gerade geräuschlos ein Junge. Er sah sich noch einen Moment nach allen Seiten um ehe er mit übermenschlicher Geschwindigkeit verschwand. Damien nickte Davina nur kurz zu und ohne zu Zögern folgten die beiden dem jungen Vampir ebenso schnell und geräuschlos wie er selbst. Sie versuchten sich so gut wie möglich im Schatten zu halten, in Seitengassen oder auf den Dächern, um auf keinen Fall seine Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen. Und sie waren erfolgreich damit. Der Junge führte sie durch die Straßen und Gassen immer weiter weg vom Zentrum. Endlich wurde er langsamer, sah sich erneut nach allen Seiten um bevor er auf ein unscheinbares Einfamilienhaus zuging. Er klopfte dreimal und keine Sekunde später schwang bereits die Tür auf. Der Junge trat ein und die Tür fiel hinter ihm zu. Davina und Damien wechselten einen vielsagenden Blick. Während Davina ihr Handy aus der Jackentasche holte um Killian ihren aktuellen Standpunkt zu senden, näherte sich Damien vorsichtig dem Haus. Er versuchte durch eines der Fenster zu schauen, doch dicke schwarze Vorhänge verperrten ihm die Sicht. Er versuchte etwas von drinnen zu hören, einzelne Wörter aufzuschanppen, Stimmen zu vernehmen, doch es schien beinahe so als wäre eine magische Barriere um dem Haus, die sein Vampirgehör störte. "Verdammt!", zischte er resigniert ehe er wieder zurück zu Davina schlich die auf ihn gewartet hatte und ihn nun gespannt ansah. "Und?", fragte sie ungeduldig als er keine Anstalten machte das Schweigen zu durchbrechen. "Nichts.", antwortete er kurzangebunden. "Dort ist nichts, oder du hast nichts gefunden?", hakte Davina nach. "Ich konnte weder was sehen noch was hören. Aber die Fenster sind so verdeckt das keine Sonne durch kommt, also sind wir hier sehr wahrscheinlich richtig." Davina hob eine Augenbraue. "Und jetzt? Wie kommen wir unentdeckt da hinein?" Da ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihnen "Wir könnten das Haus einfach in die Luft sprengen." Damien verdrehte die Augen und drehte sich um. Hinter den beiden waren Skylar und Killian aufgetaucht. "Großartiger Plan, am besten wir fackeln auch gleich die umliegenden Häuser ab, nur um sicher zu gehen.", knurrte Damien sarkastisch. Skylar zuckte mit den Schultern ohne auf die versteckte Provokation einzugehen. "Das ist meiner Meinung nach etwas radikal, aber von mir aus.", antwortete sie mit vollem Ernst. Damien sah sie fassungslos an und setzte zu einer Bemerkung an, doch Killian ging dazwischen ehe er die Chance dazu bekam. "Wir sprengen gar nichts in die Luft! Zuerst müssen wir sicher gehen das Olivier sich auch wirklich im Haus befindet." Skylars Augen funkelten aufgeregt. "Und dann sprengen wir es in die Luft!", rief sie mit einem bösen Lächeln. "Nein.", antwortete Killian und das Lächeln verschwand aus Skylars Gesicht und sie sah ihn vorwurfsvoll an. "Echt jetzt? Schon wieder irgend ein komplizierter Plan der uns nur wertvolle Zeit kostet? Hättest du Jax und mich geschickt dann wäre dieser Olivier schon längst tot, aber nein, du musstest Jax ja mit dem B-Team mitschicken, und meine Kreativität erstickst du im Keim.", beschwerte sie sich gespielt dramatisch. Killian ignorierte sie und musterte konzentriert das Haus. "Killian hatte schon recht damit euch beide zu trennen. Zusammen seid ihr unberechenbar.", murmelte Damien. Skylar zog spöttisch die Augenbrauen hoch. "Ach, und alleine bin ich also durchschaubar?", fragte sie mit einem herausfordernden Unterton. Damien öffnete den Mund um zu kontern als sie beide mit einer Handbewegung von Killian zum Schweigen gebracht wurden. Damien warf Skylar einen letzten bösen Blick zu, den sie nur mit einem gespielt unschuldigen Augenaufschlag quitierte, und gesellte sich dann zu Killian. "Hast du einen Plan?", fragte er leise. Killian nickte nur stumm. "Ich nehme an unnötig kompliziert.", murmelte Skylar mit einem resignieren Seufzer. Killian wandte sich mit einem undurchschaubaren Lächeln an sie. "Eigentlich glaub ich wird dir der Plan sogar ganz gut gefallen." Skylars Blick hellte sich auf, während Damien und Davina Killian ungläubige Blicke zuwarfen. "Sprengen wir irgendwas in die Luft?", fragten die drei, Skylar aufgeregt, Damien anklagend, Davina nervös. Killian hob eine Augenbraue. "Wir sprengen gar nichts in die Luft.", antwortete er, wodurch Skylars Lächeln wieder verschwand. "Jedenfalls noch nicht.", fügte er hinzu und schon war wieder das bösartige Funkeln in ihren Augen und das leichte Lächeln zurück. "Ich bin ganz Ohr.", säuselte sie. Killian wandte sich an Damien und Davina. "Zu aller erst, wie steht es mit eurer schauspielerischen Leistung?" Damien und Davina wechselten einen kritischen Blick. "Ganz gut nehm ich an.", antworteten die beiden, doch aus ihrer Stimme konnte man Zweifel heraushören. Killian wusste, das sie nicht an ihrer Schauspielerei zweifelte, sondern an seinem Plan, doch das war ihm im Moment egal. "Ihr müsst die Vampire ablenken, wenn möglich jeden außer Olivier aus dem Haus heraus locken oder versucht in das Haus hinein zu gelangen, möglicherweise haben sie einen Menschen manipuliert der euch einladen muss, dann bringt ihn dazu. Verschafft uns Zeit, lenkt sie ab, um den Rest kümmern wir uns.", befahl er ohne auf die kritischen Blicke der anderen zu achten. Damien und Davina sahen sich noch einmal zweifelnd an ehe sie resigniert nickten. Lautlos schlichen sie durch die Nacht auf das Haus zu. Währenddessen wandte sich Killian an Skylar die ihn neugierig ansah. "Und was tun wir in der Zwischenzeit?", fragte sie mit einem süffisanten Grinsen. "Wir arbeiten jetzt daran den Plan umzusetzen ohne das wir irgendwas oder irgendwen in die Luft sprengen, foltern oder töten müssen.", antwortete er. Skylars Lächeln verschwand. "Ich dachte wir sprengen etwas in die Luft.", beschwerte sie sich. "Ich wollte dich nur zum Schweigen bringen, aber keine Sorge, sprengen ist Plan B.", meinte Killian nur ehe er sich zu dem Haus wandte. Skylar seufzte enttäuscht. "Ich vermisse Jax, er hatte nie etwas gegen ein kleines Feuerwerk. Wenn ihr uns das erledigt hättet lassen, wäre der Auftrag längst erledigt.", murmelte sie. Killian lachte leise. "Ja, und die gesamte Stadt läge wahrscheinlich in Schutt und Asche da."
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Schattenwelt - Das nächste Kapitel
FantasyTeil 2 der Schattenwelt Saga Die Geschichte geht weiter. Ein Kampf zwischen Gut und Böse. Ein Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Die alles Entscheidende Schlacht. Ein weiteres Kapitel voller Verrat, voller Lügen, voller Zweifel. Und ein Einblick i...