Die Wölfe wurden über die Lichtung geschleudert und prallten hart gegen einen Baum, wo sie reglos liegen blieben. Damien wollte den Moment der Ablenkung ausnützen und raste auf Jax zu, doch dieser verschwand und tauchte keine Sekunde später wieder hinter ihm auf und rammte ihm einen spitzen Ast durch die Brust. Damien stolperte nach hinten und sank zu Boden. Sofort war Davina an seiner Seite und zog den Ast aus seiner Brust. "Alles in Ordnung?", fragte sie besorgt. Damien nickte. "Er hat das Herz verfehlt.", keuchte er. "Wäre doch langweilig wenn es gleich aus wäre.", ertönte Jax Stimme, und ehe Davina oder Damien reagieren konnten wurden sie von Schatten eingeschlossen die ihnen nach und nach alle Kräfte entzogen. Kurz bevor Jax ihnen den Rest geben konnte, durchbrach ein Lichtstrahl von Tessa die Schatten. Jax Blick schoss zu Tessa und er konnte gerade noch rechtzeitig einer Salve leuchtender Kugeln ausweichen, die Tessa auf ihn schleuderte. "Wie süß.", murmelte er nur spöttisch und erwiderte Skylars Angriff mit einer Welle schwarzer Magie die auf Tessa zurollte. Kurz bevor sie getroffen wurde, tauchte John vor ihr auf, und schirmte sie mit seinen eigenen Körper ab. Die Welle prallte nutzlos an ihm ab und löste sich auf. Langsam richtete sich John auf und drehte sich zu Jax, der ihn überrascht ansah. "Na sieh mal an wer da doch so etwas wie Schneid besitzt. Unser Möchtegern Jäger." John kam langsam auf Jax zu. In Jax Händen erschienen Dolche. "Mal schauen ob du jetzt endlich gelernt hast richtig zu kämpfen.", flüsterte er und verschwand. John blieb stehen und schloss die Augen. Während sich sein Jägerinstinkt ausbreitete und die Lichtung absuchte wanderte seine Hand unter seinen Mantel. Jax erschien ohne eine Vorwarnung hinter ihm und holte aus um zuzustechen, doch reflexartig wirbelte John herum, zog die Hand aus dem Mantel in der er eine Waffe hielt, und drückte ab. Der Schuss war nicht tödlich, doch er brachte Jax aus der Fassung und er ließ die Dolche fallen und hielt sich die Schulter aus der Blut tropfte. "Das war unfair. Noch nie gehört das man keine Waffe zu einer Messerstecherei mitbringt.", flüsterte er und holte die Kugel aus der Wunde die sich langsam zu schließen begann. "Vor allem wenn man dann auch noch daneben schießt.", fügte er hinzu, hob einen Dolch auf und wollte auf John losgehen, doch dieser hatte wie aus dem Nichts eines von Killians Schwertern hervorgezaubert und setzte die Klinge an Jax Kehle. Der hob erstaunt eine Augenbraue. "Ich korrigiere mich.", murmelte er und ließ den Dolch fallen. Kurz überlegte er sich einfach weg zu teleportieren, doch als hätte John seine Gedanken erraten, drückte er die Klinge fester an Jax Kehle. "Versuch zu telepotieren und ich köpfe dich. Vertrau mir.", knurrte er warnend. Jax lächelte leicht. "Na sieh mal einer an, anscheinend gibt es doch noch Hoffnung für dich.", murmelte er provokant, doch John ging nicht auf den spöttischen Unterton ein, seine Miene blieb emotionslos. "Für dich vielleicht auch.", meinte er trocken. Jax runzelte die Stirn. John kam einen weiteren Schritt auf ihn zu und senkte den Blick. "Deinem Meister scheint nicht viel an deinem Leben zu liegen, sonst hätte er schon längst eingegriffen.", murmelte er leise. Jax Blick wanderte unwillkürlich zu Lucifer, der nach wie vor wie eine Statue dastand und das Schauspiel beobachtete. "Wenn ihr mich tötet holt er mich bloß wieder zurück.", gab Jax zurück, doch er glaubte seine Worte selber nicht, und das wusste John. "Nein wird er nicht. Er braucht euch nicht mehr. Nicht sobald er Killian hat, und das weißt du. Wenn er Killian bekommt, werdet ihr nur zu unnötigen Ballast. Ihr habt ihn schon zu oft enttäuscht, nicht wahr? Wenn ich dir jetzt die Kehle aufschlitzen würde, wäre es für immer." Jax antwortete nicht darauf. Sein Blick wanderte von Lucifer zu Skylar die am Boden lag, immer noch tot. Wenn sie versagen würde, würde Lucifer sie beide in diese leere Dunkelheit schicken. Wenn sie Erfolg hatte, was dann? Wozu braucht Lucifer sie noch, wenn er einen Schattenjäger hat, der seine Drecksarbeit für ihn erledigt. "Es muss nicht so sein, das weißt du.", fügte John leise hinzu. Das brachte Jax zum Lachen, doch es war ein mitleidiges Lachen, kein spöttisches. "Was willst du tun? Wir reden hier von Lucifer. Ihm entkommt man nicht. Niemand kann das." John schüttelte den Kopf. "Es gibt einen Weg." Jax sah ihn fassungslos an. "Einen Weg um den Fürst der Hölle aufzuhalten? Na den würde ich gerne hören.", meinte er wieder in seinem typisch spöttischen Tonfall, doch gut versteckt, kaum sichtbar, schimmerte so etwas wie Hoffnung in seinen Augen auf. "Ich weiß noch nicht wie, doch ich weiß, es ist möglich. Ich brauche nur Zeit." , antwortete John. Jax sah ihn einen Moment schweigend an ehe er ihm ein mitleidiges Lächeln schenkte. "Ich korrigiere mich erneut, es gibt doch keine Hoffnung mehr für dich." Blitzschnell umklammerte er Johns Handgelenk und drehte es herum. John ließ das Schwert zwar nicht fallen, doch der Schmerz lenkte ihn lang genug ab, dass Jax verschwinden konnte, um im nächsten Moment in sicherer Entfernung aufzutauchen. Er hob die Arme und beschwor einen gewaltigen Sturm dunkler Magie. Er entzog allen auf der Lichtung die Energie. Tessa, Damien und Davina sanken unter Schmerzen auf den Boden, Scott und Tyler verwandelten sich langsam in ihre menschliche Gestalt zurück, unfähig sich zu bewegen. Nur John stand unberührt inmitten dieses schwarzen Sturmes. Als Jax seinem Blick begegnete, zögerte er. "Bring es zu Ende, töte sie alle.", befahl Lucifer. Trotz des Flüsterns übertönte er den Sturm der auf der Lichtung wütete. Jax Blick jedoch blieb an John hängen. "Es ist deine Entscheidung. Versuch einmal die richtige zu treffen.", flüsterte er leise, und doch verstand Jax jedes Wort. Erinnerungsfetzten erschienen vor seinem inneren Auge. Skylar und er, die im Auto saßen und wieder eine ihrer Diskussionen hatten, wie die beiden gegen Scott und Tyler Poker spielten, wie er sich einen Schlagabtausch mit Damien lieferte, alles was er mit diesen Haufen Verrückter erlebt hatte. Er hatte sich immer eingeredet, er täte es für die Mission, für Lucifer. Doch tief im inneren, hatte er zeitweise ihre Gegenwart genossen, hatte sich heimisch gefühlt, auch wenn er es immer verleugnet hatte. Der Sturm ebbte langsam ab. "Was tust du da?", zischte Lucifer wütend. Jax drehte sich zu ihm um. "Das einzig Richtige.", murmelte er leise. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, versank die Welt in Dunkelheit. Als sich Jax zu Lucifer umdrehte, schien dieser beinahe in Flammen zu stehen. "Du Narr! Du stellst dich gegen mich? Du wagst es dich mir zu widersetzen?", rief Lucifer rasend. Jax wich zurück. "Ich bin so oder so verloren. Da wissen wir beide.", flüsterte er. Lucifer stieß einen Wutschrei aus, der wie Donner über die Lichtung rollte. "Dann stirbst du genauso wie diese elenden Kreaturen.", meinte Lucifer eisig und hob die Hand. Schatten und Flammen erhoben sich aus der Erde, bereit, alle auf der Lichtung ein für allemal zu verschlingen.
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Schattenwelt - Das nächste Kapitel
FantasyTeil 2 der Schattenwelt Saga Die Geschichte geht weiter. Ein Kampf zwischen Gut und Böse. Ein Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Die alles Entscheidende Schlacht. Ein weiteres Kapitel voller Verrat, voller Lügen, voller Zweifel. Und ein Einblick i...