Schattenwelt - Das nächste Kapitel

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Der Dolch sauste Zentimeter an Killians Kopf vorbei. Gerade noch rechtzeitig drehte sich Killian unter dem Dolch durch, und wäre beinahe von einer Klinge durchbohrt worden, die Jax in der Hand hielt, der wie aus dem Nichts hinter Killian aufgetaucht war. Reflexartig fing Killian die Klinge ab und stieß selber zu, verfehlte jedoch Jax, der genauso plötzlich wieder verschwand wie er auch aufgetaucht war. In letzter Minute wirbelte Killian herum, ehe die drei Dolche, von Skylar geworfen, ihr Ziel treffen konnten. Gekonnt wehrte er mit seiner eigenen Klinge die tödlichen Wurfgeschosse ab und setzte zum Gegenangriff an, doch sein Jägerinstinkt schlug an, und er konnte sich gerade noch so auf den Boden werfen, ehe Jax die Gelegenheit hatte, ihn zu köpfen. Immer noch am Boden rollte sich Jax auf den Rücken und stach blind nach oben, doch er verfehlte sein Ziel nicht. Jax zischte wütend auf, ehe er verschwand um Sekunden später neben Skylar wieder aufzutauchen. Die Wunde an seiner Seite verheilte bereits langsam. Killian kam wieder auf die Beine und stand kampfbereit mit erhobenen Schwert da, wartete, dass die beiden erneut angriffen, doch das taten sie nicht. Sie standen einfach nur da und warteten darauf, dass er den ersten Schritt machen würde, doch Killian war nicht bereit ihnen diese Genugtuung zu gönnen, weshalb er sich nicht von der Stelle bewegte. Lucifer verfolgte das Schauspiel aus sicherer Entfernung, ein triumphierendes Lächeln lag auf seinen Lippen. Noch im selben Moment wo Skylar und Jax zum Angriff übergingen, hob Lucifer die Hand. Schatten stiegen aus der Erde hervor und umschlossen Killian, der plötzlich in völliger Dunkelheit stand. Die schwarzen Schatten vernebelten seine Sinne, die Welt versank in absoluter Stille und Dunkelheit. Allein sein Jägersinn war ihm geblieben, das einzige das ihn davon abhielt, von Skylar und Jax erstochen zu werden, denen allen Anschein nach die Schatten nicht störten. Die präzisen Angriffe erfolgten koordiniert und doch überraschend. Die Tatsache das Killian weder hören noch sehen konnte, sondern sich nur auf seine Reflexe verlassen konnte, erschwerte die Sache um einiges. Also beschränkte er sich auf parieren und ausweichen, und wartete auf eine Möglichkeit. Es war unmöglich zu sagen wie lange die Angriffe weitergingen, Killian hatte jegliches Zeitgefühl verloren, der Jäger hatte die volle Kontrolle. In dem Moment gab es Lücke in den Angriffen, es waren nur ein paar wenige Sekunden, ein Atemzug, doch es war genug Zeit für den Jäger. Intuitiv stach er in die Dunkelheit, und spürte wie das Schwert auf Wiederstand stoß. Doch es hatte seinen Preis, denn bevor er noch die Möglichkeit hatte, die Klinge aus dem Körper zu ziehen, spürte Killian einen stechenden Schmerz im Rücken. Er spürte das warme Blut das auf den Boden tropfte, wie Kälte in ihn hochstieg und wie er langsam zu Boden sank. Die Dunkelheit schien sich zu verdichten, und dann löste sie sich langsam auf. Jax stand hinter ihm, seine Klinge rot gefärbt von Killians Blut. Vor ihm war Skylar, die nach wie vor mit großen Augen die Klinge anstarrte die ihr aus der Brust ragte. Das letzte was Killian sah, war wie Skylar leblos zusammensank, ehe er selber von der Dunkelheit übermannt wurde.

"Das wird nicht lange andauern. Wir sollten Skylar schnellstens wiederholen und dann schauen was wir mit Killian anstellen.", murmelte Jax und zog das Schwert aus Skylars Brust, doch Lucifer machte keine Anstalten sich von der Stelle zu rühren. Jax erhob sich und drehte sich zu ihm um. "Meister bitte, wir haben keine Zeit." "Ich weiß.", donnerte Lucifer, und sofort verstummte Jax und senkte den Blick. Langsam bewegte sich der Fürst auf die beiden leblosen Gestalten am Boden zu. "Die Seele des Jägers wandert nun in den Schatten, es ist der perfekter Zeitpunkt, ihn dorthin zu führen, wo ich ihn haben will.", flüsterte er und hob die Hand über Skylar. "Nun hast du die Chance zu beweisen das du es würdig bist zurück geholt zu werden, Tochter. Gehe in die Schatten, suche den Jäger, und bring ihn mir. Erst dann erhältst du deinen Körper wieder." Jax sah ihn überrascht an. "Sie senden sie in die Zwischenwelt? Aber ich dachte nur Jäger können dorthin." Lucifer lachte leise. "Man muss nur den richtigen Weg kennen.", wisperte Lucifer mit einem bösen Lächeln auf den Lippen. Jax wollte gerade weiter nachhaken, als Lucifer die Hand hob. "Wir bekommen Besuch. Ich dachte ihr wolltet euch um sie kümmern.", knurrte er. Jax fluchte leise und wirbelte herum, in dem Moment in dem John, Tessa, Damien, Davina, Scott und Tyler die Lichtung betraten. Als sie Killians leblosen Körper sahen wichen sie erschrocken zurück. Alle bis auf John, dessen Miene sich bloß etwas verfinsterte, doch ansonsten zeigte er keine Gefühlsregung. "Interessant.", murmelte Jax und ging auf die Neuankömmlinge zu. Lucifer stand mit am Rücken verschränkten Hände da und beobachtete sie. "Und ich hatte so große Hoffnungen in diesen Aiden gesetzt. Vor allem nach all den Geschichten die er mir erzählt hat. Es ist fast schade das wir uns nicht früher getroffen haben, Damien, wir wären wahrlich gute Freunde geworden.", rief Jax ihnen mit einem süffisanten Grinsen zu. "Das bezweifle ich.", knurrte Damien. Jax lachte leise. "Wenn du dich damit besser fühlst.", flüsterte er, ehe er den Blick wieder hob und stehen blieb. "Ich mach euch einen Vorschlag. Dreht um und geht." "Niemals, wir lassen Killian nicht im Stich.", knurrte Scott, seine und Tylers Augen glühten bereits wölfisch, bereit zur Verwandlung. Jax hob nur eine Augenbraue und sah beiläufig zu Killians leblosen Körper. "Etwas zu spät, was?", murmelte er schadenfroh. "Es ist nur eine Frage der Zeit bis er wieder kommt. Und solange kümmern wir uns um dich.", fauchte Tessa wütend. Das brachte Jax nur noch mehr zum Lachen. "Wie kommt ihr auf die Idee ihr hättet auch nur ansatzweise eine Chance gegen mich?", fragte er herausfordernd. "Wir haben dich schon einmal besiegt, wir können es noch einmal.", gab Davina zurück. Jax lächelte leicht und breitete die Arme aus. "Na dann zeigt mal was ihr könnt. Aber selbst falls es euch gelänge mich zu töten, Killian ist so gut wie verloren."