"Paris? Das ist ein Scherz.", rief John ungläubig. Tessa zog eine Augenbraue hoch und deutete nur vielsagend auf den Eiffelturm der sich in einiger Ferne vor ihnen erhob. Sie selber standen in einer kleinen Seitengasse. An der Hauptstraße tummelten sich Menschenmassen, doch keiner schien ihr Ankommen bemerkt zu haben. "Kannst du mir jetzt endlich erklären was wir in Paris tun? Was ist nur in dich gefahren?" Tessa lachte ungläubig. "Was in mich gefahren ist, was ist in dich gefahren? Hast du eine Ahnung was du getan hast?", fuhr sie ihn wütend an. Nun war es John der die Augenbraue hob. "Ja, ich habe dich davon abgehalten einfach so ohne weiteres nach Paris abzuhauen, ganz ohne Erklärung oder irgendwas. Jetzt zurück zu meiner Frage." Doch Tessa hatte nicht die Absicht zu antworten, stattdessen stürmte sie wütend an ihm vorbei. "Du solltest nicht hier sein. Das letzte was ich hier gebrauchen kann, ist ein Jäger.", fauchte sie wütend. John starrte ihr noch einen Moment sprachlos hinterher, bevor er ihr folgte. Sie erreichten beinahe zeitgleich die Hauptstraße, doch bevor Tessa zwischen den Leuten verschwinden konnte, hielt John sie an der Schulter zurück. "Rede mit mir Tessa, was ist los?", fragte er eindringlich. Einen Moment zauderte Tessa, doch dann verfinsterte sich ihr Blick. "Au secours! Cet homme me harcéle!", schrie sie. Das zog die Aufmerksamkeit von zwei Polizisten auf die beiden, die sofort auf sie zukamen und John unsanft am Arm packten und von Tessa weg zogen. Während die beiden wütend auf John einredeten drehte sich Tessa mit einem letzten entschuldigenden Blick um und verschwand in der Menge. "Tessa! Tessa warte! Was hast du ihnen gesagt? Tessa, ich kann kein Französisch!", rief John ihr hinterher, doch sie war bereits verschwunden. Als er Anstalten machte ihr zu folgen, stellten sich ihm die Polizisten in den Weg und wiederholten ihre Fragen, natürlich auf französisch. "Ich verstehe kein französisch! ", knurrte John, doch die beiden Polizisten schienen ihn genauso gut zu verstehen wie er sie, denn sie sahen sich nur schweigend an und unterhielten sich leise, ehe der eine unsanft Johns Schulter ergriff und auf den Polizeiwagen zeigte. John seufzte gequält. "Ich habe zwar keine Ahnung was sie euch gesagt hat, doch ich habe nichts getan. Ich wollte ihr helfen! Helfen, versteht ihr. Wir sind Freunde! Amis!" Der Polizist hob eine Augenbraue und schob John Richtung Wagen. "Tut mir leid, aber dafür habe ich echt keine Zeit.", murmelte John. Er atmete tief durch und führte sich die Trainingseinheiten mit Killian vor die Augen. Ohne Vorwarnung packte er den Arm des Polizisten und wirbelte herum, wobei er den Arm so umdrehte, dass dieser ausgerenkt wurde. Der Polizist gab einen Schmerzenslaut von sich, während sein Freund versuchte ihm zu Hilfe zu kommen, doch John stieß den Polizisten mit dem ausgerenkten Arm in Richtung seines Partners und sie gingen beide zu Boden. Ohne abzuwarten das sie sich wieder fingen, drehte John um und rannte los. Er drängte sich durch die Menge, was ihm einige erstaunte Blicke und wütende Rufe einbrachte, doch die ignorierte er. Er blieb erst stehen als er sich sicher war, dass er die Polizisten abgehängt hatte. Keuchend sah er sich um. Der Eiffelturm stand nun direkt vor ihm. Ein großer Platz erstreckte sich vor ihm, auf dem sich zahlreiche Menschen tummelten, die sich in verschiedenen Sprachen unterhielten, Fotos machten oder einfach nur den Turm anstarrten als wäre dieses Gebilde eine Offenbarung für sie. Von Tessa fehlte jede Spur. John fluchte laut. "Großartig. Tessa ist fort und macht was weiß ich für einen Blödsinn, und ich sitze in Paris fest und werde höchstwahrscheinlich auch noch von der Polizei wegen tätlichen Angriffes auf einen Beamten gesucht. Das kann ja gar nicht mehr besser werden." In diesem Moment läutete das Telefon. Er holte es aus seiner Hosentasche und sah auf das Display. Es war Killian. John ließ den Kopf hängen und seufzte. "Das Universum hasst mich.", flüsterte er, ehe er ran ging. "John, wo zum Teufel seid ihr? Damien hat mir erzählt das ihr einfach abgehauen seid. Kommt sofort wieder her!", kam Killian gleich zur Sache. "Das könnte etwas schwierig werden.", murmelte John resigniert. Nach kurzem Schweigen fragte Killian gefährlich leise: "Was soll das heißen?" "Nun ja, ich stehe hier vor dem Eiffelturm und von Tessa fehlt jede Spur. Außerdem fürchte ich, dass ich ein Flüchtiger vor dem Gesetz bin.", gestand John. "Wiederhole das nochmal.", knurrte Killian. "Es ist nicht meine Schuld, ich habe versucht sie aufzuhalten, Tessa ist völlig durchgedreht!", rief John. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, ehe Killian endlich wieder antwortete. "Such dir eine abgelegene Gasse und schicke uns die Koordinaten, wir sind auf den Weg."
"Das letzte was wir tun sollten ist diesen Fremden Wölfen alleine folgen, wir sollten zurück gehen und es den anderen berichten. Vielleicht sind das die Wölfe die wir suchen.", flüsterte Tyler eindringlich, doch die anderen ignorierten ihn und schlichen weiter durch den nun bereits stockdunklen Wald. Tyler beeilte sich zu ihnen aufzuschließen und hielt Scott an der Schulter zurück. Dieser drehte sich mit wütend blitzenden Augen zu ihm um. "Was soll das werden?", zischte er aufgebracht. Tylers Blick verfinsterte sich. "Genau dasselbe wollte ich dich fragen. Wir schleichen schon seit Stunden hier herum, wir hätten schon längst wieder am Treffpunkt sein sollen.", erinnerte er seinen Bruder, der nur genervt die Augen verdrehte. "Willst du nicht auch wissen, wo uns diese Wölfe hinführen? Vielleicht zu ihrem Rudel. Wenn wir jetzt umdrehen, verlieren wir möglicherweise ihre Spur, das können wir nicht riskieren. Wir warten bis wir ihr Lager gefunden haben, und dann berichten wir den anderen.", knurrte er und drehte sich um, als er wie aus dem Nichts zu Boden gerissen wurde. Kurz darauf wurde auch Tyler ein heftiger Stoß verpasst und er sank neben Scott auf den Boden. Als er sich wieder gefasst hatte, drehte er den Kopf zu seinem Angreifer. Es waren die drei Männer, welche sie eigentlich verfolgt hatten. Nun standen die drei über Scott und Tyler, die Gewehre auf ihre Köpfe gerichtet. Tyler sah sich nach Skylar und Jax um, doch von den beiden fehlte jede Spur. Er fluchte innerlich, die beiden hatten sie im Stich gelassen. Warum wunderte ihn das überhaupt. Er fixierte wieder die Männer vor ihm. Der Anführer der drei, dieser Joey, kniff die Augen zusammen und betrachtete die beiden. "Wer seid ihr, und warum schleicht ihr durch unser Territorium?"
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Schattenwelt - Das nächste Kapitel
FantasyTeil 2 der Schattenwelt Saga Die Geschichte geht weiter. Ein Kampf zwischen Gut und Böse. Ein Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Die alles Entscheidende Schlacht. Ein weiteres Kapitel voller Verrat, voller Lügen, voller Zweifel. Und ein Einblick i...