"Das wars, es ist aus und vorbei.", rief Jax aufgebracht. "Jetzt sei nicht so eine Dramaqueen, das ist mein Job.", gab Skylar patzig zurück. Jax wirbelte zu ihr herum. "Wir sind aufgeflogen! Es war eine bescheuerte Idee von dir damit anzufangen. Ein Fluch? Bitte! Es war doch klar, dass einer von ihnen eins und eins zusammenzählen würde. Und jetzt haben wir keine Chance mehr, Killian zu manipulieren. Wir sind verloren. Das hier war unsere aller letzte Chance, ich bezweifle sehr, dass Lucifer uns noch eine geben wird, wir haben schon weitaus mehr Chancen erhalten als ich mir jemals vorstellen konnte." Er ließ sich auf einen der Sessel nieder die kreuz und quer im Raum herum standen. Skylar zog einen weiteren Sessel heran und ließ sich Jax gegenüber nieder. "Das hier ist noch nicht zu Ende. Ich gebe zu, es verläuft nicht alles nach Plan, aber wen interessiert schon der Weg, das Ziel ist das was zählt. Wie wir es erreichen, ist vollkommen irrelevant.", flüsterte sie mit einem leichten Lächeln. "Von wem ist das schon wieder? Göthe, Schiller, Shakespeare?", seufzte Jax genervt. Skylar lachte. "Einem weitaus brillanteren Verstand als einen der ihren.", antwortete sie nur. Jax runzelte die Stirn, im Anblick der Situation kam ihm Skylar etwas zu zuversichtlich vor. "Was soll dieses triumphale Grinsen, ist es nicht etwas zu früh dafür?", fragte er leise. Skylars Augen funkelten diabolisch. "Es ist genau der richtige Zeitpunkt. Jax, siehst du es nicht, das hier ist nicht das Ende, es ist gerade einmal der Anfang. Killian ist bestimmt schon auf den Weg. Natürlich, jeder andere der erfährt das der Teufel höchstpersönlich hinter einem her ist nimmt schnellstens Reißaus, aber nicht unser Jäger. Wir haben ihn verraten, ihn manipuliert, er wird uns das nicht durchgehen lassen. Er wird kommen, wird uns zur Rechenschaft ziehen wollen, und wir werden ihn erwarten. Er wird ihn erwarten." Jax runzelte kritisch die Stirn. "Und was ist mit seinen ganzen Anhängseln? Sie haben uns schon einmal fast besiegt. Jetzt wissen sie auch, was sie tun müssen, damit sie uns ganz loswerden. Sie müssten unsere Körper nur irgendwohin sperren, wo wir nicht mehr so schnell raus kommen, das wars dann. Sie sind doch auch nicht völlig blöd.", knurrte Jax zweifelnd. Skylar lächelte nur bösartig. "Vertraue nur dir selbst, wenn andere an dir zweifeln, aber nimm ihnen ihre Zweifel nicht übel." Skylar erhob sich elegant und stieß den Stuhl dabei um. "Mir ist klar das du deine Zweifel hast, doch sei unbesorgt. Wenn Killian hier eintrifft wird er alleine sein. Die anderen werden damit beschäftigt sein, einen aus ihrer eigenen Reihe zu bekämpfen. Und ist Killian erst einmal hier, wird es enden, genau hier. Ich finde das hat eine gewisse Poesie, du nicht auch?"
"Das ist Wahnsinn! Wir reden hier nicht von irgendeinem bösen Hexenmeister oder einem blutrünstigen Hexenzirkel, wir reden hier vom Teufel höchstpersönlich! Am besten wir flüchten in den Vatikan und verstecken uns in der nächst besten Kirche!", rief John aufgebracht. "Er hat Recht Killian, wir wurden alle von den beiden rein gelegt, doch das ist noch lange kein Grund jetzt etwas zu überstürzen. Das hier ist ein Kampf der selbst für dich zu hoch ist. Ich meine, nicht einmal ein Schattenjäger sollte es wagen sich mit dem Herren der Hölle anzulegen.", stimmte Tessa ihm zu, doch Killian ignorierte die Worte der beiden und packte weiterhin seine Sachen. "Ihr müsst ja nicht mitkommen, doch es wäre schön wenn du vorher einen Ortungszauber für mich sprechen könntest, es würde mir die Zeit ersparen sie so zu finden.", knurrte Killian und schloss seine Tasche ehe er sich zu den beiden umdrehte. "Natürlich würde ich die beiden auch ohne eure Hilfe finden, es würde bloß Zeit in Anspruch nehmen, die ich nicht habe.", fügte er finster hinzu. Tessa und John wechselten einen hilflosen Blick. Sie wussten beide das sie Killian nicht umstimmen würden. Das einzige was sie tun konnten, war, ihn nicht im Stich zu lassen. "Ich bereite alles für den Zauber vor.", murmelte Tessa resigniert und verließ das Zimmer. John jedoch wollte nicht aufgeben, auch wenn er wusste, dass all seine Bemühungen sinnlos wären. "Killian bitte, ich weiß, du gibst dir die Schuld, dass du nicht gespürt hast, dass die beiden uns die ganze Zeit über hintergehen, doch auch ich bin ein Jäger, auch ich hätte es spüren müssen." Killian unterbrach seinen Cousin indem er die Tasche auf den Boden knallen ließ. "Das ist es ja! Du hast es gespürt! Du hast den beiden nie vertraut, hast mich immer versucht zu warnen, doch ich war zu blind um deine Warnung zu beherzigen. Ich dachte ich könne sie retten, sie auf den richtigen Pfad führen, dass sie so wären wie Damien, doch ich habe mich geirrt. Sie haben keine Seelen mehr, die gerettet werden könnten." Killian ließ sich auf die Couch sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. Die Emotionen überrollten ihn, ließen ihn nicht klar denken. Wut, Hass, Schuld, Zweifel. Wie konnte er nur so blind sein? Natürlich, die meiste Zeit über hatte er die beiden so gesehen wie sie waren, böse. Doch da waren immer wieder so kleine Momente, wo er dachte, so etwas wie Licht in der ansonsten so kalten Dunkelheit zu erkennen. Wenn Skylar wieder einmal ein spöttische Bemerkung abgegeben hatte, wenn Jax wieder einmal Scott oder Damien provozierte, die Momente waren kurz, doch sie waren da, jedenfalls dachte Killian das. Nun musste ihm klar werden, dass es alles nur Teil ihres Planes war, ihn zu manipulieren. Sie kannten Killians Schwäche, wenn er ein Schattenwesen sah das gerettet werden musste, konnte er einfach nicht anders. Eine Schwäche, die sich für einen Schattenjäger nicht gehörte. Ein Schattenjäger sollte emotionslos sein, sollte seine Aufgabe erfüllen, und nichts darüber hinaus. Er sollte die Welt der Menschen vor Schattenwesen schützen, und nicht Messias für verlorene Schattenwesen spielen. Dabei hatte Killian versagt. Doch das hatte jetzt ein Ende. Als Killian hatte er keine Chance gegen die beiden, er war zu emotional, zu manipulierbar. Doch als Hunter, hätten sie keine Chance. Er musste dem Jäger die Kontrolle geben, es war die einzige Möglichkeit. Er sah zu John, und erkannte in seinen Blick, dass dieser ganz genau wusste, was Killian vor hatte. "Tu es nicht.", flehte er leise, doch Killian schüttelte nur entschuldigend den Kopf. "Ich muss.", murmelte er, und schloss die Augen.
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Schattenwelt - Das nächste Kapitel
FantasyTeil 2 der Schattenwelt Saga Die Geschichte geht weiter. Ein Kampf zwischen Gut und Böse. Ein Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Die alles Entscheidende Schlacht. Ein weiteres Kapitel voller Verrat, voller Lügen, voller Zweifel. Und ein Einblick i...