33

25 2 0
                                    

"Ihr habt die beiden also entführt, und dann?", hakte Davina weiter nach. "Wir weihten sie ein, in alles. Warum wir hier waren, was ihr Rudel tut. Natürlich erst nachdem wir sicher waren das sie nichts damit zu tun hatten.", antwortete Damien. "Und das haben sie euch einfach so abgekauft und haben sich entschlossen ihre Wolf-Gang zu verraten und sich euch anzuschließen?" In Jax Stimme schwang neben dem üblichen Sarkasmus auch Zweifel mit. Damien verdrehte die Augen. "Natürlich nicht. Sie haben alles abgestritten, haben uns nicht geglaubt, haben die ganze Schuld auf die Jäger geschoben, doch nachdem wir ihnen einen Beweis geliefert haben, begannen sie an der Integrität ihres Rudels zu zweifeln." "Beweis?", unterbrach Jax ihn interessiert. Damien nickte. "Die zerfetzte Leiche eines Jägers hat bereits gereicht. Als sie dann auch noch eine kleine zufällige Unterredung mit ihrem Alpha hatten, beschlossen sie dem Rudel den Rücken zu kehren." Davina nickte leicht, aber Jax hob nur zweifelnd eine Augenbraue. "Was nicht erklärt was  mit ihrem Rudel passiert ist. Oder warum diese Geschichte so kompliziert sein soll.", murmelte er. Damiens Blick wanderte zu ihm. "Die Nachricht erreichte uns ein paar Tage später. Die Jäger in dem Wald, sie haben alle getötet, das gesamte Rudel." "Das ist schrecklich.", flüsterte Davina ehrlich bestürzt. Jax schüttelte verwirrt den Kopf. "Ja ja, schrecklich, aber warum gibt er Scott und Tyler die Schuld? Sie waren es ja nicht die das Rudel niedergemetzelt haben.", widersprach Jax. "Nicht direkt. Aber um ihr Rudel davon abzuhalten noch mehr Menschen zu töten, warnten die beiden die Jäger, und verrieten dabei das Lager ihres Rudels. Wodurch die Jäger es finden konnten. Scott und Tyler hätten nicht erwartet das die Jäger einen Haufen Menschen erschießen würden, sie dachten, sie wären hinter den Wölfen her, doch sie haben sich geirrt. Die Jäger haben nicht abgewartet dass die Werwölfe sich erneut verwandeln, sie haben sie in ihrer wehrlosen menschlichen Gestalt abgeschlachtet. Sie alle, Männer, Frauen, Kinder, ohne jegliches Mitgefühl.", murmelte Damien leise. Jax nickte langsam. "Dann haben sie echt einen scheiß Job gemacht, schließlich haben sie einen übersehen.", meinte Jax nur und sah in die Richtung in der Scott und Tyler nach wie vor von ihrem ehemaligen Alpha gefangen gehalten wurden. "Das ist nicht dein Ernst oder? Ist das alles was du dazu zu sagen hast?", fragte Davina ungläubig. Jax drehte sich genervt zu ihr. "Das ist eine unglaublich schreckliche Geschichte, mir schmerzt das Herz wenn ich an all die armen Seelen denken muss die damals ihr Leben gelassen haben. ", spottete Jax sarkastisch. Ehe Davina etwas darauf erwidern konnte hörten sie laute Rufe von der Lichtung, welche von einem Knurren übertönt wurden. Damien, Davina und Jax wechselten einen kurzen Blick, bevor sie wieder auf ihren Spähposten zurück eilten. Von dort hatten sie freies Sichtfeld auf das Chaos welches auf der Lichtung ausgebrochen war. Statt Scott und Tyler erhoben sich nun zwei große Wölfe auf der Lichtung, deren Erscheinen ausreichte, sodass die umstehenden Personen erschrocken zurück wichen. Nur der Alpha blieb wo er war und sah ungläubig die beiden Wölfen an. "Wie kann das nur möglich sein?"

"Wir konnten nicht ahnen das sowas passiert.", murmelte Tyler eindringlich, doch Lawrence schnitt ihm das Wort ab. "Ihr habt uns verraten! Sie sind euretwegen tot! Eure Ausreden könnt ihr euch sparen.", rief er wütend. Tyler zuckte zusammen, Scott jedoch wurde durch Lawrence Wutausbruch nur noch aggressiver. "Wie kommt es das du dann noch lebst, als Einziger?", knurrte er herausfordernd. Das brachte den Bogen zum überspannen. Lawrence kam auf Scott zu und umfasste dessen Kehle. Unwillkürlich entwich Scott ein warnendes Knurren und er merkte wie seine Augen zu glühen begannen. Lawrence Augen weiteten sich überrascht. "Wie...", begann er, konnte aber nicht ausreden denn Scott umfasste sein Handgelenk, drehte es herum und schleuderte Lawrence zurück. Auch die beiden Männer die ihn zu Boden hielten wurden von ihm weg geschleudert. Scott merkte wie er begann sich zu verwandeln, spürte wie seine Fingernägel zu Krallen wurden. "Scott, nicht!", hörte er die Stimme seines Bruders wie aus weiter Ferne, doch das Adrenalin rauschte durch seinen Körper und ehe er es sich versah hatte er sich bereits verwandelt. Die Personen um ihn herum waren einerseits wie erstarrt, andererseits begannen sie wie wild durcheinander zu reden. Scott hörte wie ein paar Männer die Befehle zu Schießen brüllten, doch er war ganz und gar auf Lawrence fokussiert, der ihn nach wie vor voller Unglauben ansah. Scott sah aus den Augenwinkel das Tyler sich ebenfalls verwandelt hatte und nun warnend knurrte und seine glühenden Augen auf die Männer mit den Waffen richtete, die dastanden, zielten, doch zu schockiert waren um zu feuern. "Wie kann das nur möglich sein?", hauchte Lawrence sprachlos und sein Blick wanderte zwischen den beiden Wölfen hin und her. Drohend kam Scott näher, seiner Kehle entwich ein wütendes Knurren. Als sich Lawrence der unmittelbaren Gefahr erst so richtig bewusst wurde, ersetzte eine kalte, wütende Miene den Schock in seinen Gesicht. "Schießt schon, worauf wartet ihr?", bellte er seine Männer harsch an. Diese hatten sich endlich aus ihrer Starre befreit und wollten abdrücken, doch statt Kugeln, die Scott und Tyler durchlöcherten, kam nur Wasser heraus. Sowohl die Männer als auch Scott und Tyler blieben irritiert stehen und starrten auf die zu Wasserpistolen gewordene Waffen, als plötzlich eine Stimme von hinten ertönte. "Ihr habt keine Ahnung wie lange ich schon darauf warte, den Trick zu bringen." Zeitgleich wirbelten Scott und Tyler herum und erblickten Jax der mit einem selbstgefälligen Grinsen aus dem Wald herausgetreten war. Er warf einen Blick in die Runde und bei dem Anblick der schockierten und ungläubigen Gesichtsausdrücken wurde sein Grinsen breiter. Er wandte sich an Tyler und Scott die nach wie vor in ihrer Wolfsgestalt vor ihm standen und meinte spöttisch: "Mir ist klar das ihr alles im Griff hattet, doch ihr müsst meine Einmischung verzeihen, ich konnte mir diese Gelegenheit einfach nicht entgehen lassen." Scott und Tyler sahen sich kurz an ehe sie mit der Rückverwandlung begannen. Kurze Zeit später standen sie wieder in ihrer Menschengestalt da, wodurch sie erneut ungläubige Blicke erhielten. Ohne Jax weiter zu beachten wandte sich Scott an Lawrence, der allem Anschein nach noch damit beschäftigt war, das eben gesehene zu verarbeiten. "Wo wir das jetzt geklärt haben, lass uns über die Vorwürfe reden, welche du uns unterstellst."

Schattenwelt - Das nächste Kapitel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt