Epilog

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Der Regen prasselte auf die kleine Gruppe herab die sich am Friedhof versammelt hatte. "Er hat sich für uns geopfert.", flüsterte Tessa mit zitternder Stimme und ließ die Rose auf das Grab fallen ehe sie zurück zu John ging, der sie in den Arm nahm. "Er hat sich für die Welt geopfert.", flüsterte er leise. "Ich kann nicht glauben das er wirklich tot sein soll.", murmelte Damien. "Wenigstens starb er so wie er gelebt hatte, als Schattenjäger.", meinte Scott leise. "Er war mehr als nur ein Schattenjäger.", flüsterte Tyler. "Ein Schattenjäger hat es sich zur Aufgabe gemacht, Schattenwesen zu töten, Killians Mission war es, Schattenwesen gleichermaßen wie Menschen zu retten. Wir haben ihm alle so viel zu verdanken. Ohne ihn wären wir nicht hier, keiner von uns.", fügte er hinzu, und sein Blick wanderte zu Skylar und Jax, die das Lächeln erwiderte. "Wenigstens hat er vor seinen Tod das Unmögliche möglich gemacht. Er hat nicht nur die Welt von Lucifer befreit, sondern auch uns von unserer bösen Seite. Jedenfalls größtenteils.", meinte Skylar und zwinkert provokant. Die anderen mussten unwillkürlich Lächeln, doch das Lächeln wurde bald darauf wieder von Trauer ersetzt und sie sahen alle schweigend auf den Grabstein vor ihnen. "Wie sollen wir nur ohne ihn weitermachen?", murmelte John verzweifelt und sein Blick wanderte in die Ferne. Plötzlich erstarrte er. Tessa sah ihn an. "John, was ist los?", fragte sie, doch er löste sich ohne eine Antwort von ihr und ging am Grabstein vorbei. "Killian?", flüsterte er ungläubig. "Hallo John." John traute seinen Augen nicht. Vor ihm stand Killian, er lächelte als wäre nichts passiert. "Wie ist das möglich, wie kann es sein das du hier bist?", fragte John immer noch fassungslos. Killians Lächeln verschwand und seine Miene wurde traurig. "Das bin ich nicht.", antwortet. John brauchte einen Moment um seine Worte einordnen zu können. "Du bist ein Geist.", flüsterte er. "Ja und nein. Ich kann nicht lange hier bleiben, ich muss zurück, meine Kräfte schwinden schon, wenn ich zu lange in der Welt der Lebenden bleibe, hat das ungeahnte Folgen. Aber ich musste euch noch ein letztes Mal sehen. Musste noch ein letztes Mal mit dir reden. John, nun bist du der Jäger. Du musst da weiter machen wo ich aufgehört habe. Ich vertraue dir." John schüttelte den Kopf und Tränen traten in seine Augen. "Nein, ich bin noch nicht bereit, bitte, du musst hier bleiben. Wir brauchen dich, ich brauche dich. Ich weiß nicht wie ich das ohne dich schaffen soll!", flehte er. Killian kam auf ihn zu und lächelte. "Du brauchst mich nicht mehr, sie brauchen mich nicht mehr, sie haben ja dich.", flüsterte er. John senkte den Kopf. "Aber was ist mit dir, was wird nun aus dir?", fragte er mit zitternder Stimme. "Ich bin das Schloss das Lucifer in der Hölle hält, bleibe ich zu lange hier, schwächt es mich, und dann kommt er frei. Das kann ich nicht zulassen.", erklärte er mit warmer Stimme. Johns Blick schoss nach oben. "Aber, das heißt du musst die Ewigkeit alleine bleiben.", murmelte er voller Verzweiflung. Da fing Killian plötzlich an zu lächeln. "Ich bin nicht allein." Sein Blick wanderte in die Ferne. "Allison ist hier.", flüsterte er leise, ehe er John ein letztes wehmütiges Lächeln schenkte. "Ich muss gehen. Aber vergiss niemals wer du bist, John Hunter." Und mit diesen Worten verschwand er. John blieb alleine zurück, starrte immer noch auf die Stelle, an der gerade noch vorher Killian gestanden hatte. Da spürte er eine Hand auf seine Schulter. Er drehte sich um und sah Tessa und die anderen vor sich. "Wo ist er? Ist er hier?", fragte Tessa vorsichtig, Hoffnung schimmerte in ihren Augen. John schüttelte traurig den Kopf. "Er kann nicht hierbleiben, und er wird auch nie wieder herkommen können." Die Hoffnung verschwand aus Tessas Blick und Tränen drangen in ihre Augen. "Wo ist er dann?" Ihr Stimme zitterte leicht. John holte tief Luft und zwang sich zu einem Lächeln. "Ich weiß es nicht genau, aber..." In dem Moment sah er zwei Gestalten in der Ferne, die Hand in Hand da standen und winkten, ehe sie wieder verschwanden, wie eine Fata Morgana. Unwillkürlich lächelte John. "Aber es geht ihm gut. Er ist dort nicht alleine." Die anderen sahen sich irritiert an, doch John ging nicht näher darauf ein. "Und was machen wir jetzt?", durchbrach Jax das Schweigen. Nun lagen alle Blicke auf John. Der schwieg noch einen Moment ehe ein entschlossener Ausdruck auf seinem Gesicht erschien. "Das was Killian von uns erwarten würde. Wir machen da weiter, wo er aufgehört hat. Es gibt auf der Welt so viele Schattenwesen die aufgehalten werden müssen, und genau so viele, die noch gerettet werden können." Tessas Blick war zögerlich. "Also machen wir einfach so weiter wie bisher?" John sah zu ihr. "Killian hätte es so gewollt.", flüsterte er. Tessa sah zu Boden, doch als sie den Kopf wieder hob lag ein Lächeln auf ihren Lippen. "Dann zeig uns den Weg, Schattenjäger."

Keiner konnte die beiden einsamen Gestalten sehen, die ihnen nach blickten, wie sie Seite an Seite den Friedhof verließen, eine Gruppe, ein Team, eine Familie. "Sie werden das auch ohne uns toll hinbekommen, nicht wahr?" "Natürlich, solange sie alle zusammenhalten. Außerdem, ist er ein Hunter. Er war es schon immer und er wird es auch immer sein."

Schattenwelt - Das nächste Kapitel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt