58. Kapitel

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Jungkook pov.

„Nun sag schon welcher Junge dir das Herz gebrochen hat." irritiert sah ich ihn an. Woher wusste er das?„Woher weißt du das ich schwul bin?"das konnte ich mir nicht erklären. „Nur so ein Instinkt."ich beließ es einfach dabei. Etwas komisch war er ya, aber nicht weniger als ich.

Was musste er von mir denken. 'Armer, depressiver, kleiner Junge, heult hier rum und kennt nicht Mal die wirklich schlimmen Sachen im Leben'

Ich seufzte. Ich wollte ihm nicht erzählen, was los war. Zu peinlich. Ich sollte einem fremden Jungen nicht sagen, dass wir uns getrennt hatten, weil mir seine Sexsucht zu viel wurde. Wie dumm klang das denn bitte. Er würde mich auslachen.
Ich antwortete ihm einfach nicht, um die Frage zu umgehen. Dies bemerkte er denn er fragte auch nicht weiter nach.

Es entstand Stille, aber komischerweise war diese überhaupt nicht unangenehm. Wir standen einfach nur da und sahen auf das Wasser.

„Weißt du, ich habe einen Freund. Er heißt Namjoon. Wir sind seit 6 Jahren zusammen. Die meisten würden sagen, dass ich mich glücklich schätzen kann, in so einer langen Beziehung zu leben. Aber bei uns lief es auch nicht immer gut. Kurzzeitig waren wir sogar getrennt. Was ich damit sagen will ist, dass jede Beziehung ihre Tiefpunkte hat, aber man wieder zusammen finden kann, wenn es wirkliche Liebe ist. Das ist natürlich nur meine Sicht, aber ich glaube nicht das es für Beziehung ein festes Schema gibt."

Und erneut war ich überrascht, von seinen Worten. Er konnte sehr gut sprechen. Eines der tollsten Talente meiner Meinung nach. Die richtigen Worte finden um jemanden zu erfreuen und zu begeistern.
„Danke."„Nicht für solche Dinge."

„Ich denke du bist ein toller Mensch, dieser Namjoon hat eine gute Wahl getroffen. Ich wünschte ich wäre auch so toll..." mein Blick senkte sich er war zwar eine gute Person, jedoch fühlte ich mich dadurch noch kleiner und unnötiger. Wenn es solche Menschen wie ihn gab, warum dann welche wie mich?

Ihm würden sicher viele Menschen vermissen, wenn er gehen würde. Sie würden trauern, wie es ebend so war. Aber wer würde das bei mir tun? Taehyung? Sicherlich nicht. Er brauchte mich nicht. Er wäre glücklich ohne mich. Vielleicht ja sogar zu glücklich, dafür dass ein Mensch sterben würde dem er sich voll und ganz hin gab.

Und die wenigen Leute die trauern würden, kämen sicher schnell drüber hinweg.
Also sollte ich gehen? Vielleicht sollte ich das wirklich. Ich hatte so lange gewartet. Die ganze Beziehung mit Taehyung hat es mich vergessen lassen. Mich glücklich fühlen lassen. Ich brauchte nur ihn im glücklich zu sein.

Aber das war keine gute Sache. Die Leute sagten, man sollte sich mit wenig zufrieden geben und das man nicht viel braucht um glücklich zu sein. Aber hatte einer von ihnen man drüber nach gedacht, was geschah, wenn diese eine Sache die einem reichen sollte um glücklich zu sein, verschwand?
Man hatte nichts mehr, was einem ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

Also war es dann noch egoistisch zu sagen, dass man mehr wollte was einen glücklichen machte? Ich fand es nicht.
Aber die Mehrheit der Gesellschaft behauptete sowieso Sachen, denen man keinen Glauben schenken konnte.

Ich passte dort einfach nicht mehr rein. Ich wollte dort nicht mehr rein gehören. In diese schreckliche Welt, bestehend aus Lügen. So viel Zeit besaß ich nicht, um mich dort einzugliedern.

Ich wollte nicht mehr mit diesen Menschen leben.
Ich wollte nicht mehr mit diesen Lügen leben.
Ich wollte nicht mehr in mir selbst leben.
Ich wollte nicht mehr leben.

Es gab einen Unterschied zwischen nicht leben zu wollen und sterben zu wollen.
Das wichtige war die Frage danach was schlimmer war.
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ℂ𝕠𝕞𝕡𝕝𝕚𝕔𝕒𝕥𝕖𝕕 𝕃𝕠𝕧𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt