62. Kapitel

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Taehyung pov.

Ich saß an dem Küchentisch und stützte meinen Kopf mit meinem Arm. Ich dachte nach. Ich wollte zu ihm, so sehr, aber hatte ich denn überhaupt noch das Recht dazu? Nachdem was ich ihm angetan hatte. Und was erhoffte ich mir von unserem Zusammentreffen. Er hasste mich sicherlich. Die Angst vor mir war ihm ins Gesicht geschrieben.

Jimin saß mir gegenüber und starrte mich undefinierbar an. Was er von mir denken musste. Erbärmlich. Zwischen uns herrschte Stille. Normalerweise mochte ich die Stille nicht. Sie ließ mich einsam fühlen, aber heute war es okay. Sie füllte den gesamten Raum aus. Und auch mich.

„Geh zu ihm. Sofort. Du bist unaustehlich ohne ihn. Ihr gehört zusammen. Findet eine Lösung für euern Streit. Wenn man das nach diesem Ausmaß noch Streit nennen kann.“ ich sah ihn an und er blickte mir hoffnungsvoll in die Augen. Erinnerungen und Gedanken rasten durch mein Kopf.
Ich stand auf. Ich sagte nichts zu ihm, drehte mich um und rannte aus dem Haus. Nur Jungkook sollte jetzt meine Stimme hören.

Vor unserer Haustür hielt ich kurz inne. Jedoch schüttelte ich den Gedanken ab das ich umdrehen sollte und klingelte mit einem rasenden Herz. Niemand öffnete. Ich klingelte erneut und noch 3 Mal, aber es öffnete niemand. Ich wurde nervös und hatte ein schlechtes Gefühl im Bauch.

Ich ging um das Haus herum und sah das das Küchenfenster aufstand, durch das ich schließlich durch kletterte. Ich lief hoch und lauschte. Es war still. Hier war die Stille erdrückend. Ich riss die Zimmertür auf. Er war nicht drin, lediglich ein großes Chaos.
Ich lief zum Bad und drückte die Klinke schnell runter.

Er war dort. In der Badewanne. Mit rotem Wasser und einem aufgeschnittenen Arm.„NEIN“ meine Stimme zitterte und war brüchig. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und Tränen rannten über mein Gesicht. Wieso? Ich rannte zu ihm und hob ihn aus dem Wasser. Panik. Das einzige Gefühl, was ich in diesem Moment verspürte. „Bitte nicht, bitte nicht, bitte nicht. Wach auf. Jungkook. Bitte...“ ich sprintete zum Verbandskasten und umwickelte seinen Arm. Ich hatte keine Ahnung was man tuhen musste, aber es erschien mir richtig. Ich hatte von garnichts eine Ahnung. Weder davon wie schlimm es ihm ging noch von seinem Vorhaben. Wie schlecht konnte man nur sein, um sowas nicht zu bemerken?

Ich rief zitternd einen Krankenwagen. Sie sagten sie seien in ein paar Minuten da.

Er konnte mir das nicht antuhen. Ich würde das nicht verkraften. Fest hielt ich ihn in meinen Armen, wippte ihn und legte meine Stirn an seine. Ich wimmerte. Hatte ich es verdient zu leiden? Warum nahm man mir Jungkook? Hatte ich ihn wirklich nicht verdient? Dann sollte doch ich gehen oder nicht? Nicht er. Er sollte wiederkommen. Sofort. Ich liebte ihn zu sehr, als das er jetzt gehen durfte.
Wenn er das tat würde ich zerbrechen und es wäre alles vorbei.

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ℂ𝕠𝕞𝕡𝕝𝕚𝕔𝕒𝕥𝕖𝕕 𝕃𝕠𝕧𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt