- Vincent -
„Ich vermisse dich jetzt schon, Vincent. Obwohl du noch garnicht weg bist." Rorys stimme holte mich aus einem kurzen Dämmerschlaf zurück und ich sah etwas verschlafen zu ihr. Sie lag auf meiner Brust und ihr Zeigefinger strich die Linien meiner Bauchmuskeln nach.
„Wir werden uns ja Wiedersehen, Rory. Spätestens im September. Dann treten wir in Los Angeles auf." beruhigend legte ich ihr meine Hand auf ihren Rücken und strich über ihm rauf und runter. „Ich würde ja noch ein paar Tage bleiben, aber Bob sagte morgen Abend müsste ich in Fresno sein, die Proben stehen an und einige PR Dinge müssen besprochen werden." meine Hand ruhte nun auf Ihrem Schulterblatt und ich küsste sie als sie zu mir aufsah.
„Ich wünschte ich könnte dich begleiten," sprach sie leise, so das ich sie kaum verstand. „Das wäre nichts für dich Rory, dass ist ein stressiges Leben." ich wusste wovon ich sprach. „Du solltest für dein Studium lernen und das tun was du dir vorgenommen hast. Ich könnte mir dich gut vorstellen als Journalistin." Sie lachte leise.
„Dann Interviewe ich dich wenn du ein großer Star bist," sagte sie und wir fingen beide an zu lachen.„Ich sollte jetzt besser gehen, bevor dein Dad nach Hause kommt und mich im Bett seiner Tochter vorfindet." scherzte ich und setzte mich auf. Ich sah noch mal hinter mich. Am liebsten wäre ich bei ihr liegen geblieben, doch ich musste vernünftig sein.
Ich stand aus ihrem Bett auf und zog mir mein Hemd und Hosen wieder an. „Gute Nacht Rory," sagte ich und beugte mich zu meiner nackten Schönheit, die wie eine Göttin in denn Laken lag und zu mir aufsah. Ich küsste sie noch einmal, als auch schon die Scheinwerfer von ihrem Vater, unten an der Straße zu sehen waren. Eilig erhob ich mich und ging zur Türe.
„Vincent?" Ich sah noch einmal zu ihr bevor ich hinaus ging. „Ja?" sie erhob sich und zog sich das weiße Betttuch vor ihre Brust. „Bitte fahr morgen nicht ohne dich zu verabschieden, bitte." ein mattes lächeln schmückte meine Mundwinkel und ich nickte ihr zu.
„Vincent, du wirst nie erraten was ich und Zach auf dem Jahrmarkt gewonnen haben, Tadaaaa!" rief Emma trällernd aus und hielt mir einen Beutel mit einem Goldfisch darin, vor die Nase. „Was machst du mit dem?" - „ Keine Ahnung. Ich sollte ihn am besten in den See setzten." sagte sie und ich musste lachen. „Da wird er wohl nicht lange überleben." meinte ich und legte mich wieder in die Kissen. „Hier, Schenk ihn doch Rory zum Abschied." Ich sah zu Emma rauf und grinste sie gespielt belustig an.
„Sie wird traurig sein wenn du morgen fährst, aber es ist das richtige."- „Ich weiß, es ist nur so verdammt schwer sie zu verlassen. Sag mal, wann und wohin willst du eigentlich morgen?" sie zuckte mit den Schultern. „Weißt du, mir gefältelt es hier. Die Leute hier sind alle so nett und Rorys Mum ist gut zu mir. Ich habe mit ihr gesprochen, sie lässt mich günstig hier wohnen wenn ich ihr mit dem Gästehaus helfe wenn Rory wieder zur Schule geht." ihre Augen verrieten sie jedoch, weshalb sie in Wahrheit hier blieb. „Sag doch gleich das du wegen Zach hier bleibst," stieß ich hervor und sie lächelte schief.
„Ich wollte es dir nicht so vor die Nase hallten, Vincent. Du sollst dich auf deine Musik konzentrieren, auf nichts anders. Ich verspreche das ich auf mich aufpassen werde, keine Drogen und keine Ausschweifungen mehr." sie hob zwei Finger in die Luft und bekreuzigte sich, „ich schwöre."
~
Der nächste morgen brach an und ich war schon sehr früh wach.
„Emma? Ich fahre schnell mein Auto voll tanken, ich bin gleich wieder da, dann können wir frühstücken, okay?" Emma lag noch im Bett und rekelte sich ausgelassen. „Alles klar du Frühaufsteher, ich mache mich gleich fertig," krächzte sie heiser und damit drehte sie sich zur anderen Seite und schlief wieder ein. Ich verdrehte nur die Augen und ging nach draußen, dabei zündete ich mir in Ruhe eine Zigarette an. Ich zog einmal kräftig daran und sah mich um, es war in der Tat sehr schön hier, Rory hatte Glück so aufgewachsen zu sein. Langsam ging ich zu meinem Auto der hinter Emmas Bulli stand.Wen ich da auf meiner Motorhaube sitzen sah, lies mich Lächeln.
„Also wolltest du dich doch nicht verabschieden?" sagte Rory traurig und rutschte von der Haube in meine Arme. Ich lies meine Reisetasche fallen und umarmte sie.
„Ich wäre nie gefahren ohne dich noch einmal zu sprechen, Rory. Kennst du mich so wenig?"
„Gerade weil ich dich kenne sitze ich seit sechs Uhr hier," gestand sie und küsste mich sanft. „Ich wollte nur tanken, mehr nicht." sie nahm meine Hand und küsste sie und lies sie an ihrer Wange entlang wandern.„Ich komme mit," sagte sie und stieg in meinen Wagen. „Na gut," Ich öffnete den Kofferraum und warf meine Tasche dort hinein bevor ich zu ihr auf dem Fahrersitz stieg und die Türe zu zog. „Vermisst dich auch keiner?" fragte ich vorsichtshalber noch einmal nach. „Mum und Dad sind heute morgen in die Kirchengemeinde gefahren, mein Grandpa leitet sie, sie sind jeden Samstag dort, ich sagte ich könne heute nicht wegen Magenschmerzen." Ich musste lachen und lies den Wagen an. „Rory, ich fürchte ich bin ein schlechter Umgang für dich," vorsichtig setzte ich zurück und wendete. „Du bist der beste Umgang für mich," sagte sie sanft und schmiegte sich an meine Schulter.
„Danke Sir." Ich schlug meine Haube zu nachdem ein alter Kauz namens Toni meinen Ölstand kontrolliert hatte. Rory schien ihn gut zu kennen, denn sie marschierte in seine Tankstelle und setzte sich mitten auf seine Kassiertheke und schnappte sich ungefragt einen Lolli, den sie auspackte und sich in den Mund schob. Beim gehen winkte sie ihm zu. „Mach's gut Toni,"-„Bis bald Schatz," antwortet der alte ihr und ich musste über ihre Unbeschwertheit grinsen.
„Was machen wir den bei Ralph's?" fragte sie als ich Ausstieg um etwas in dem Haushaltswaren Laden zu kaufen. „Sei nicht so neugierig und warte kurz hier." Ich musste leicht grinsen und ging hinein. Ich kaufte eines der größten Einmachgläser die sie da hatten und wanderte zurück zum Auto. Rory lehnte sich rüber um mir die Türe zu öffnen.
„Was machst du mit dem Riesen Gurkeneinmachglas?" fragte sie verwirrt und sah mich stutzig an.
„Wirst du gleich sehen," sagte ich nur und stellte ihr das Glas zwischen die Schenkel.„Wo warst du solange?" fragte Emma. „Ich war bereits drüben im Haus und habe das Frühstück gemacht." murrte sie. „Und was hast du da im Arm?" Ich musste grinsen und stellte das Glas auf den Tisch. „Für den Fisch, ich schenke ihn Rory." Emma hob eine braue und ihr grinsen wurde breiter.
„Stell es dorthin," sagte Rory und wies zu ihrer Fensterbank. „Dort hat er eine schöne Aussicht," Ich musste lachen. „Ja auf den See, wie grausam," scherzte ich. Dann sah ich zu meiner Uhr. „Rory ich muss jetzt los, ich-" Ich konnte meinen Satz nicht beenden da fiel sie mir schon um den Hals und küsste mich stürmisch. „Ich kann dich noch nicht gehen lassen," ihre weinerliche Stimme ging mir unter die Haut. „Baby, ich werde dich anrufen, jeden Tag um sechs Uhr abends, bei Emma im Zimmer. Versprochen."
Ich nahm sie ein letztes Mal in meinen Arm und drückte sie an mich. Ihr warmer, weicher Körper schmiegte sich an mich und ich lies meine Finger durch ihr glänzendes, welliges Haar gleiten das herrlich nach Mandelblüten duftete. „Ich muss los, Baby." Ich löste mich aus ihrer Umarmung und nahm ihr Kinn zwischen meine Finger um ihr trauriges Gesicht anzuheben. „Wir sehen uns im September." ich küsste sie ein letztes Mal und ich schmeckte ihre salzigen Tränen in meinem Mund. „Bleib hier oben bis ich weg bin, ja? Ich kann es nicht ertragen dich weinend am Straßenrand stehen zu sehn," nun drehte ich mich abrupt um und mit langen Schritten Verlies ich das Haus.
Emma winkte und ich startete den Wagen. „Ruf an wenn du da bist," rief sie, doch ich starrte durch den Rückspiegel rauf zu Rorys Fenster, an dem sie stand und sich verzweifelt an die Weißen Gardinen klammerte. Ich seufzte und fuhr los, runter nach San Francisco. Ein neues Leben stand mir bevor und ich musste noch überlegen wie ich dies meinem Dad beibringen sollte.
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Fool Again | Vincent & Rory
Teen FictionFortsetzung von Our Foolish Hearts! Vorsicht Spoiler Alarm! (Ist in Überarbeitung!) Lesley & Kennedy - Dies ist die Geschichte über ihre Tochter Rory... Dass Lesley und Kennedy Eltern wurden liegt nun gute siebzehn Jahre zurück. Beide haben ihren g...