Fool Again | Vincent & Rory

K38 | Kein Mitleid

- Vincent -

Als Rory auf mich zu gerannt kam wusste ich schon, dass etwas nicht stimmte. Ich ließ die kleine Lilly stehen, die mir gerade erzählte das sie bald ihr Abschlussjahr machte. „Entschuldigung, Lilly. Ich bin gleich zurück."

„Was ist geschehen?" fragte ich sie als sie mir völlig aufgelöst in die Arme lief. „E..Emma...du musst mit ihr reden, Vincent. Sie und ...Kayle."-„Was? Wo ist sie mit ihm!" meine Stimme wurde lauter und ich ging mit schnellen Schritten in die Richtung aus der Rory kam, da sie mir nicht wirklich antworten wollte. „Vincent?" Matt rief nach mir doch ich hörte ihm gar nicht zu. Rory schickte ihn mir hinterher. „Geh ihm nach, Matty. Er macht Dummheiten!" rief sie. Doch ich war schon im Haus und sah mich suchend um. Ich hörte von oben laute und Gelächter. Ich stürmte die Treppen rauf. „Emma!" schrie ich vor der Badezimmer Tür und Hämmerte laut dagegen. „Emma! Komm sofort da raus oder ich komme rein!"

Emma öffnete die Tür und lachte mich an. „Was ist denn? Ich und der Liebe Kayle hatten nur ein wenig Spaß." sie hatte noch nicht mal die Weitsicht an Zach zu denken und das er und Kayle gute Freunde wahren. Ich nahm sie am Handgelenk und zog sie aus dem Badezimmer. „Hey! Lass sie los!"

Hatte dieser kleine Spinner wirklich mich gemeint? Ich lies Emma los und drehte mich in einer fließenden Bewegung in Kayles Richtung. „Sprichst du mit mir? Schreist du mich in allem ernst an," Ich trat ihm entgegen und meine Faust ballte sich. „Du hast ihr garnichts zu sagen, du möchte gern Promi!" schrie er und holte aus um mir eine zu verpassen. Ich wich seinem ungeschickten Schlag aus und kam vor ihm zum stehen.

„Kayle? Großer Fehler!" Ich holte aus und der Fausthieb traf ihn am Kinn. Wie ein nasser Sack Mehl fiel er zu Boden. „K.O. du pisser."

„Vincent! Was zum Teufel machst du da?!" Matt kam herauf geprescht und bückte sich zu dem Bewusstlosen Kayle. „Spinnst du?" er hob Kayles Kopf an und klatschte ihm ein paar, bis dieser wieder zu sich kam.

Ich sah zu Emma, sie lachte und hielt sich den Bauch. Ich schleifte sie nach draußen, hob sie mir über die Schulter und marschierte mit ihr zum Pool. Dort schmiss ich sie kopfüber hinein und setzte mich auf eine der Sonnenliegen.

Emma tauchte hastig auf und schrie laut meinen Namen. „Ich bring dich um, Vincent Hayse!" Rory kam angelaufen und blieb sprachlos am Pool Rand stehen. „Vincent? Was hast du getan?" sie sah mich entgeistert an. „Ihr mal zeigen was für eine scheiße sie verzapft!" rief ich. „Scheiße? Scheiße?! Du bist das letzte. Und sowas nenne ich Bruder!" sie zog sich umständlich aus dem Wasser und robbte über den Bauch, bis sie erschöpft liegen blieb.

„Rory geh bitte zu den andern. Ich habe mit meiner Schwester zu Reden." Rory sah mich fragend an, doch schließlich tat sie worum ich sie bat.

Ich ging auf Emma zu, zog sie hoch und schubste sie auf eine der Sonnenliegen. „Du bleibst da sitzen und hörst mir zu!" Ich drückte sie zurück und hinderte sie daran davon zu laufen, so wie sie es immer tat, wenn es ernst wurde in ihrem Leben.

„Was sollte das? Warum kannst du dich nicht einmal im Leben benehmen? Was hast du genommen? Und jetzt wag es nicht mir zu sagen du bist sauber! Was war es!? Koks?" Ich schubste sie an der Schulter nach hinten. „Lass mich in Ruhe Vincent! Was geht dich das an? Du bist nicht mein Vater!" sie versuchte aufzustehen und weg zu laufen, doch ich lies sie nicht aufstehen. „Ich sagte...bleib sitzen. Du hörst mir jetzt mal zu! Wie du dich Zach gegenüber verhältst ist widerlich. Überleg mal wer dir geholfen und mich verständigt hat, als du auf deinem Trip hier aufgetaucht bist und beinah drauf gegangen bist."

„Vini, bitte lass mich hier weg!" sie weinte bitterlich und hielt sich die Ohren zu. „Den Teufel werde ich. Du wirst dich bei Zach entschuldigen und ihm deinen Fehltritt Beichten, sonst werde ich es tun, verstanden?" Ich riß ihr die Hände von den Ohren. „Irgendwann musst du mal Verantwortung für dein verdammtes Leben übernehmen, Emma! Du bist schon lange kein Kind mehr. Du verletzt andere und denkst wenn du mit den Augen klimperst und ein paar Tränen raus drückst, kommst du mit allen durch. Tja ich habe Neuigkeiten, Schwester... bei mir zieht das nicht mehr."

Ich lies sie sitzen und ging ohne ein weiteres Wort an sie zu verschwenden, zu den anderen zurück. Diesmal sollte sie spüren das sie zu weit gegangen war. Ich würde sie nicht trösten und bestärken. Diesmal nicht.

„Wo ist Emma?" fragte mich Matty und ich zeigt hinter mich. „Sie soll mal über ihre scheiße nach danken."-„Vincent, sie ist deine Schwester," wollte er mich beschwichtigen, doch ich winkte ab.

„Lass sie in Ruhe Matt. Sie kommt schon, wenn sie nachgedacht und klar im Kopf geworden ist. Komm, wir gehen zu den anderen." Ich zog ihn mit mir, damit er sich nicht zu Emma wagen konnte.

„Hey, ist alles in Ordnung? Wo ist Emma?" Rory sah sich um. „Sie macht sich frisch und will mit Zach sprechen." sagte ich und legte meinen Arm um sie. „Komm, wir holen uns was zu trinken, Baby."

„Ist wirklich alles gut? Hast du mit ihr gesprochen? Zach ist immer noch in der Scheune. Ich glaube da wird er auch bleiben in der nächste Stunde. Er weiß noch von nichts."
„Mach dir keine Sorgen. Emma wird es ihm schon erklären." ich war mir sicher das Emma ihren Dreck beseitigen würde. Diesmal würde ich ihr nicht dabei helfen, den Karren heraus zu ziehen.

Später sah ich aus dem Augenwinkel wie Emma im dunklen, zur Scheune schlich. Sie würde es Zach Beichten und es lag dann an ihm, ihr zu verzeihen oder sich von ihr fern zu halten. Ich hatte bedenken das sich alles einrenken würde, was schade war. Weil ich wusste wie gut Zach Emma tat. Sie war in letzter Zeit eine andere geworden. Fast zu der alten Emma, als Mum noch lebte.

Rory und ich lagen unter einem der großen Bäume im Garten und über uns funkelten die bunten Partygirlanden. „Wann fliegst du morgen?" sagte sie und erinnerte mich daran, dass ich sie schon morgen wieder verlassen musste.
„Erst morgen Nachmittag. Also haben wir noch ein wenig Zeit um uns zu verabschieden." Ich küsste Ihre Stirn und drückte sie näher an mich. „Ich wünschte heute würde ewig andauern." sagte sie und lies ihre Hand über meine Brust streifen. „Ich auch Baby. Ich auch."
Plötzlich hörte ich Zach... er diskutierte laut mir Emma vor der Scheune.

„Kayle ist mein Freund! Und du ...du bläst ihm einen? Sag mal spinnst du? Dann denkst du, du entschuldigst dich und alles ist wieder gut? Kennst du mich so wenig, Emma?"-„Zach! Bitte bleib stehen! Zach...es tut mir doch so leid," Emma blieb am Straßenrand stehen und sah Zach nach, der in seinen Wagen stieg und davon fuhr.

„Zach?" Emma kniete in der Wiese und weinte erbärmlich. „Lass mich los, ich will zu ihr." Ich hielt Rory zurück. „Nein, da muss sie allein durch, Baby. Sonst lernt sie es nie." Ich legte meinen Arm um Rorys Schultern. Sie sollte nicht zu Emma eilen und ihr mitleidig zureden. Dies hatte sie nicht verdient. Und das sollte sie spüren.