- Vincent -
Die Wochen vergingen und die Tour nähere sich dem Ende. Myra war die ganze Zeit an meiner Seite und es fühlte sich immer mehr nach liebe an. Sie berührte mich - verstand und umsorgte mich. Sie gab mir wonach ich mich sehnte. Doch ich dachte täglich noch an Rory. Wenn ich mit Emma telefonierte fragte ich nach ihr. Doch sie gab mir jedes Mal die gleiche Antwort. Ich solle anfangen mein eigenes Leben zu leben, denn Rory war glücklich. Glücklich mit Donnie.
"Bist du fertig Liebling, wir wollen los?" Maya kam herein und ich legte den Hörer auf die Gabel. "War das deine Schwester? Wie geht es ihr? Du hast gesagt sie hat nächste Woche Geburtstag, ich habe mir überlegt, wir könnten doch zu ihr fahren?" Ich lächelte und nickte. "Ja das habe ich mir auch schon überlegt, sie würde sich sicher freuen uns zu sehen." Doch insgeheim dachte ich was wohl Rory dazu sagen oder denken würde, wenn ich mit der neuen Frau an meiner Seite auftauchen würde.
An diesem Abend gingen wir groß aus. Wir feierten unseren Erfolg und es floss viel Alkohol. Angetrunken saß ich an der Bar als Myra kam um mich zurück ins Hotel zu bringen. "Lass mich! Ich bin noch nicht fertig mit feiern!" Ich lachte und blieb hartnäckig sitzen. "Hey! Noch eine Flasche von dem harten Stoff!" Ich war das erste mal seit fünf Monat wieder betrunken und ich fühlte mich in diesem Moment gut.
"Vincent, lass uns zurück zum Hotel fahren, du bist betrunken! Morgen wirst du es bereuen, glaub mir was ich dir sage." Myra zog an meinem Arm. "Lass mich los! Was soll das? Ich bin erwachsen und weiß was ich tue!" Ich machte mich los und feierte weiter. Ich bekam nicht mit, wie Myra ihre Tasche nahm und den Club Verlies.
Als ich in der Nacht ins Hotelzimmer kam lag sie im Bett und schlief. Ich fühlte mich schlecht ihr gegenüber. Schließlich hatte sie es nur gut mit mir gemeint. Ich zog meine Sachen aus und stieg zu ihr ins Bett. Ich legte meinen Arm um sie und kuschelte mich an ihren warmen Körper.
"Ich hoffe du bist jetzt zufrieden", flüsterte sie. Ich hob meinen Kopf und verstand nicht was sie meinte. "Was ist los?" Ich hatte zwar eine Menge getrunken, aber war noch klar genug im Kopf um zu merken, dass etwas nicht stimmt. "Bist du wütend auf mich?" Sie drehte sich zu mir um und sah mir in die Augen.
"Hast du schon vergessen was du dir selbst geschworen hast?" fragte sie mich. Natürlich hatte ich es nicht vergessen. Doch der Tag der Abreise stand bevor. Ich würde zurück nach New York reisen und der Geburtstag meiner Schwester stand an. Ich war mir bewusst, dass wenn ich sie besuchen würde auf Rory stoßen würde und somit auch auf diesen Typen. Ich wusste nicht wie ich reagieren würde, wenn ich die beiden zusammen sehen würde. Es machte mich krank zu wissen das dieser Typ sie nun hatte. Sie berühren und ihr nah sein durfte.
"Was ist mit dir los, Vincent? Seit ein paar Tagen bist du völlig durch den Wind. Ich dachte das du nicht mehr trinken wolltest. Was kommt als nächstes? Drogen?" Ich atmete schwer aus und drehte mich auf den Rücken.
"Gute Nacht, Myra." Ich schloss meine Augen und dachte an die Heimreise und an nächste Woche, wenn ich nach Palm Springs reisen würde.
Warum plagten mich immer noch die Gedanken und die Hoffnung, dass sie mich immer noch lieben würde? In meinem Kopf drehte es sich und ich versuchte zu schlafen. Die nacht war unruhig und ich träumte von den Ständen von Costa Rica - von Rory und der schönsten Zeit meines Lebens.
~
"Ich habe dir noch gesagt du sollst Tanken, Vincent. Ich hoffe wir bleiben nicht liegen", gerade ging mir Myra ziemlich auf den Nerv als wir von Los Angeles auf dem Weg zu Emma waren. Morgen hatte sie Geburtstag und wir hatten uns ein Zimmer bei den Thompsons von ihr reservieren lassen. "Ich verstehe nicht warum dein Dad nicht mit kommen wollte." Myra sah aus dem Fenster und hielt Ausschau nach der nächsten Tankstelle.
"Er und Emma, dass ist ein Thema für sich. Sie haben seit über einem Jahr kaum noch Kontakt. Ich denke die beiden sind einfach zu stur. Wie die Esel", sagte ich und Myra kicherte. "Ich bin so gespannt wie sie ist. Ich habe sie ja damals im Krankenhaus kurz kennen gelernt, sie machte einen ziemlich selbstbewussten Eindruck auf mich", stellte sie richtigerweise fest.
Endlich kamen wir an. Ich fuhr die mir nur zu gut bekannte Auffahrt hinauf und das Haus der Thompsons kam in Sicht. "Oh Vincent. Sieh doch nur! Der See, wie schön es hier ist." Myra war begeistert, doch als ich zum See hinunter sah überkamen mich bloß Erinnerungen die schmerzten. "Ja...sehr schön", meine Stimme klang kühler als beabsichtigt und Myra sah mich bedrückt an, ab da schwieg sie.
"Viiiinniii!" Emma kam die Treppen hinunter gesprungen und rannte mir mit wild winkenden Händen entgegen und sprang mir euphorisch in die Arme. "Kleiner Bruder. Wie ich dich vermisst habe." - "Ich dich auch Emma", ich hielt sie dicht an mich gedrückt und sah über ihre Schulter hinweg zum Haus hinauf. Lesley kam lachend auf uns zu.
"Vincent. Willkommen, wie war die Reise? Ich hoffe ohne Zwischenfälle", sie umarmte mich kurz und sah dann zu Myra. "Und wen haben wir denn hier? Hallo Myra. Ihr Name ist doch Myra? Oder?" - "Ja Mam' Myra.", Lesley gab ihr die Hand und bat uns in den Garten wo sie für uns ein kleines Grillfest gaben.
Es waren Kayle und Zach da. Samt ihrer Familien. Alle begrüßten uns und behandelten mich als währe ich nur Vincent, Emmas Bruder aus New York. Es fühlte sich gut an unter normalen Menschen zu sein die einen selbst auch, als normalen Menschen behandelten.
Kennedy kam später aus seiner Werkstatt. Er kam direkt auf mich zu und gab mir die Hand. "Hallo Junge. Wie geht's?", er begrüßte auch Myra herzlich und beglückwünschte mich für meinen Erfolg in Europa.
Doch die ganze Zeit hatte ich ein beklemmendes Gefühl. Ständig hielt ich Ausschau nach ihr. Meine Blicke schweifen durch den Garten, doch nach einiger Zeit gab ich die Hoffnung auf das sie kommen würde.
Sicher wusste sie das ich da war und Myra bei mir hatte. Emma hatte es ihr sicher erzählt. Einerseits war ich auch froh, dass ich Donnie nicht begegnen musste.Emma und Myra hatten sich auf die Terrasse zurückgezogen und unterhielten sich, als ich ein Auto die Auffahrt rauf fahren hörte.
Zach lief schon nach vorn um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Es waren wie erwartet Rory und dieser Kerl. Donnie.Ich atmete tief durch, gleich würde ich ihm gegenüber stehen, dem Mann den ich als letztes begegnen wollte.
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Fool Again | Vincent & Rory
Teen FictionFortsetzung von Our Foolish Hearts! Vorsicht Spoiler Alarm! (Ist in Überarbeitung!) Lesley & Kennedy - Dies ist die Geschichte über ihre Tochter Rory... Dass Lesley und Kennedy Eltern wurden liegt nun gute siebzehn Jahre zurück. Beide haben ihren g...