K60 | Was wäre wenn?

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- Vincent -

An diesem Abend, dieses für mich perfekten ersten Tags, verliebte ich mich aufs neue in mein Baby. Dies alles zeigte mir wie schön es alles sein könnte...wenn! Ja wenn ich mich nicht für dieses öffentliche Leben, sondern für ein anderes entschieden hätte. Doch die Musik war mein Leben. Alles was mich ausmachte, alles was ich war und je sein wollte.

"Wollen wir zurück fahren? Ich will jetzt mit dir allein sein", fragte ich während ich sie langsam drehte und zurück in meine Arme zog, um sie noch einmal zu küssen. "Ja, lass uns fahren...mein kleiner Rockstar", scherzte sie, der Wein war ihr etwas zu Kopf gestiegen und ich musste lachen. Ich selbst hatte keinen Tropfen angerührt. Ich wollte diese Woche mit klarem Kopf erleben. Sie in vollen Zügen genießen, keine Sekunde ungenutzt lassen - nichts vergessen, mir alles im Kopf speichern für die trübe Zeit die mich in Europa erwarten würde...wenn sie nicht mehr als eine weit entfernte Erinnerung werden würde.
"Ich liebe dich so sehr Rory...vergiss das niemals, hörst du? Egal wie das alles enden wird...ich werde dich immer lieben."

Gemeinsam lagen wir nun nebeneinander und sahen uns eine lange Zeit einfach nur an. Ließen unsere Hände über den Körper des andren streichen und genossen die Wärme des Gegenübers. "An was denkst du?" Fragte sie mich und mein Blick sah durch sie hindurch.
"Vince? An was denkst du?", bohrte sie weiter.

Ich kam zurück ins hier und jetzt. "Darüber wie ich ohne dich weiter Leben kann, wenn diese Woche verstrichen ist."
Ihr Blick traf auf meinen und sie legte ihre Hand auf meine Wange. "Ach mein Vincent, denk nicht so viel darüber nach was hiernach kommt. Lass uns das einfach genießen so lange es dauert, der Rest ergibt sich dann von ganz allein", hauchte sie mir gegen meine Lippen und ich überwand den kleinen Abstand und küsste die ihren.

~

"Du fängst mich nie!" rief sie mir zu und rannte in Richtung Wasser um vor mir zu flüchten. Gerade als ich mich entspannt sonnte, goss sie mir eiskaltes Meerwasser über den Körper. "Na warte duuuu!" Ich lachte und sprang auf um die Verfolgung auf zu nehmen.
Sie stürzte sich in die Wellen und lachte laut als ich sie packte und in meine Arme riss.

"Und jetzt?" Ich küsste sie stürmisch und die Wellen brachen sich an unsren erregten Körpern. Zusammen ließen wir uns in sie fallen und keine Sekunde lösten wir uns voneinander. Ich liebte den Geschmack ihrer Lippen, die wohligen laute die sie von sich gab, wenn wir uns küssten und die Wärme ihres weichen Körpers unter meinen Händen.

"Ahh! Vince? Was tust du?", kicherte sie als ich meine Hände in ihr Bikini Höschen schob um ihren Po zu packen und leicht zu kneten. "Nach was fühlt es sich dann an? Ich stehe eben auf deinen kleinen runden Arsch", lachte ich und drückte meine Lippen fest auf ihre -  damit brachte ich sie zum schweigen.

Zusammen lagen wir faul in der Sonne und konnten nicht die Augen voneinander lassen. Ihre Haare glänzten in der Sonne und ihre braune Haut schimmerte golden. "Du bist so verdammt schön, Rory." Ich konnte es mittlerweile nicht mehr zählen wie oft ich ihr das schon gesagt hatte. Doch so empfand ich es und wollte das sie es auch wusste, dass sie mich um den Verstand brachte.

Für den nächsten Tag hatte ich mir schon was ausgedacht. Ich wollte sie mit einem kleinem Segeltörn überraschen. Einen Tag die Küste hinauf. Doch heute war nur gammeln angesagt.

"Wo beginnt deine Tour eigentlich?", fragte sie mich und meine Gedanken kehrten ins jetzt zurück. "In Brüssel und von da gehts weiter nach Kopenhagen", antwortete ich. "Das hört sich sehr weit weg an, Vini." Ihre Augen sahen zu unseren ineinander verschränkten Fingern. "Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg in Europa. Sie werden dich lieben, Vincent. Da bin ich mir sicher. Sie wären dumm wenn nicht." Ich küsste ihren Handrücken und legte meine Wange auf unsere Hände.

"Wir sollten jetzt mal was essen gehen, was meinst du?" Die Sonne ging langsam schon unter und mir hing der Magen schon in den Kniekehlen. "Ja, lass uns gehen. Ich sehe doch das du am verhungern bist, so wie du mich anstarrst", sie kicherte und ich biss ihr in den Oberarm. "Ich bin am verhungern, aber ich könnte ja auch dich vernaschen", ich zog sie an meine Lippen und küsste sie.
"Aber nicht ...hier", gab sie zu bedenken und sah sich am Strand um. Ich lachte und stand nun auf - klopfte mir den Sand von der Badehose und strich mir über die versandete Brust. "Na komm, lass uns gehen, bevor ich noch auf dumme Gedanken komme."

Ich legte meinen Arm um sie und gemeinsam gingen wir die Strandpromenade entlang. Wie sehr ich mir wünschte das dies auch zuhause möglich wäre. Einfach mal nur Vincent sein. In diesen Tagen dachte ich zum ersten Mal daran die Musik aufzugeben, für sie. Doch verwarf es wieder. Ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Rory sich vielleicht doch mit meinem Leben anfreunden könnte und ihres hinten anstellen würde. Was selbstsüchtig klang, doch so dachte ich.

"Wenn du mir was von deinem Huhn gibst, dann bekommst du etwas von meinem Lamm!" sie lachte und schob meine Gabel immer wieder von ihrem Teller. "Sei nicht so geizig!" Wir veranstalteten einen kleinen Gabelkampf, der damit endete das sie mir einige ihrer grünen Bohnen in die Haare warf und ich sie mit meinem Püree Abschoß.

"Ahhh! Vincent!" Sie wischte sich mit der Serviette über die Wange. "Du hast es herausgefordert", ich fischte mir die restlichen Bohnen aus den Haare und lies sie auf meinen Teller fallen. "Jetzt hab ich keinen Hunger mehr", schnaufte ich und griff nach meinem Glas Wasser. "Mein armer Vini. Hier...iß mein Essen." Sie schob mir ihren Teller hin und ich musste lachen.

Es war spät als wir zu unserer kleinen Strandhütte zurück liefen. Ich hielt sie im Arm und küsste immer wieder ihre nackte Schulter. Ich liebte ihre schulterfreien Kleider.
Nach dem ich geduscht aus dem Bad kam ging sie hinein und ich sah zu der kleinen schwarzen Tasche, die in meinem Schrank lag.
Ich überlegte kurz, dann entschloss ich mich sie heraus zu nehmen und den Inhalt an mich zu nehmen. Ich würde es heute noch brauchen.

Ich hielt den heutigen Tag für Perfekt, ihr zu schenken was ich schon seit einer ganzen Weile mit mir herum trug. Ich hatte nach dem letzten Besuch bei meinem Vater etwas mit genommen wovon er sich ungern trennte. Doch ich sagte ihm das ich es der Frau meines Lebens schenken wollte und er gab es mir.

Ich zog die kleine Tasche auf und nahm sie heraus. Mom's Halskette. Der passende Ring hing darum, doch den würde ich nun noch nicht brauchen. Ich öffnete den Verschluss und zog ihn ab, um ihn in meiner Hosentasche verschwinden zu lassen. "Irgendwann einmal, noch nicht jetzt", sagte ich leise zu mir selbst. Ich wollte das sie etwas von mir trug, dass eine große Bedeutung für mich hatte. Die Kette meiner Mutter, die sie nie ablegte, war so etwas. Das goldene Kettchen mit dem kleinen goldenen Notenschlüssel steckte ich mir in meine Brusttasche und die kleine schwarze Tasche schob ich zurück zwischen meine Sachen.

Fool Again | Vincent & RoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt