Fool Again | Vincent & Rory

K44 | Schneefall

- Vincent -

Ich lehnte mich entspannt zurück und genoss die Aufmerksamkeit der blonden. Ich zog an meinem Joint und beobachtete das Schauspiel auf meinem Schoß. Rory war in weite Ferne gerückt. Ich hatte es so oft versucht sie zu sprechen, doch sie blieb stur und lies sich immer wieder verleugnen. Offenbar war auch ich für sie in die Ferne gerückt, durch diese Erkenntnis, lies mein Herz mich einen üblen Schmerz spüren. Er wurde so stark das ich kaum ruhig sitzen konnte. Ich stand auf und ging in Richtung Toiletten - wo ich mir eine Line zog, ich brauche das Koks um mich besser zu fühle. Schnell trat die Wirkung ein und es konnte weiter gehen.

Zwölf Uhr und der Club stand Kopf. Alle umarmten sich und küssten sich. Ich sah zu der blonden, die wieder auf mir Platz genommen hatte und sie näherte sich meinem Gesicht. Kurz bevor sich unsere Lippen trafen entzog ich mich ihrem Mund. Ich grinste abgebrüht. „Mh-mh.. nein. Das läuft nicht kleine. Ich bin leider für solche Spiele nicht zu haben", klärte ich sie auf - schob sie mir vom Schoß und stand auf.

„Danke für den Abend, Clay", verabschiedet ich mich und drückte den Joint im Ascher aus. „Was bist du denn für ein Arschloch!?" die blonde schien nicht ganz damit einverstanden zu sein, dass ich ihr soeben einen Korb gegeben hatte.

Lässig sah ich mich zu ihr um. „Vielleicht findest du ja noch einen der dich mit auf sein Zimmer nimmt, Baby", ich lachte - nahm meine Lederjacke und ging.

Draußen herrschte bittere Kälte. Es schneite unaufhörlich und ich zog mir den Kragen meiner Jacke weiter nach oben - lief die Straße entlang und wurde von etlichen Passanten, die lachten, sangen und das neue Jahr feierten, angerempelt. Gleichgültig streifte ich weiter die Straßen entlang. Ziellos und niedergeschlagen schoben sich meine Füße weiter durch den Schnee. Das Koks vernebelte mir die Sinne und ich hörte immer wieder Rorys stimme.

Ich hatte jegliches Zeit Gefühl verloren, doch als ich zur Uhr sah wurde mir Klar das es in LA nun gleich auch Mitternacht wäre. Das neue Jahr auch im schönen Kalifornien nun Einzug halten würde.
Rory!
Ich sprintete los, auf der Suche nach dem nächsten Münztelefon.

Ich kramte in meinen Taschen, meine Finger waren so verdammt kalt das ich den Viertel-doller kaum halten konnte um ihn in den Schlitz zu stecken. Mein Herz raste und nervös tippte ich Rorys Nummer ein. Ich musste ihre Stimme hören. Hören wie sie sagte ‚Ich liebe dich Vincent'. Ich vermisste sie so unglaublich, dass es schon schmerzte wenn ich an sie dachte.

Es dauerte bis endlich ihr Vater ab nahm. „Bei Thompson?" kurz zögerte ich nach ihr zu fragen, doch die Sehnsucht war zu stark, ich musste sie sprechen.
„Mr. Thompson, ich bin es, Vincent. Ich wollte Rory sprechen", sagte ich und sah zu meiner Armbanduhr, in 2 Minuten würde er soweit sein.
„Das tut mir jetzt aber leid für dich, meine Tochter ist mit einem jungen Mann zu einer Party gegangen."

Mein Herz setzte kurzzeitig aus. Ich lies die angespannten Schultern sinken und nahm den Hörer von meinem Ohr. Langsam hängte ich ihn auf die Gabel zurück und lies mich rückwärts gegen die Telefonsäule fallen. Sie war ausgegangen? Mit einem Jungen? Nun also war es gewiss. Sie hatte mich vergessen und sich anderweitig Ablenkung Gesucht. Was hatte ich erwartet? Das sie ewig auf mich warten würde? Mir immer und immer wieder verzeihen würde wie schlecht ich mich ihr gegenüber verhielt? Ich lachte rau auf und setzte mich in Bewegung.

Schnee fiel mir ins Gesicht und verfing sich in meinen Wimpern während ich versuchte in diesem Riesen Silvester Zirkus ein Taxi zu bekommen.

~

Ich rief am nächsten Tag bei Emma an da ich sie gestern ebenfalls nicht mehr erreichen konnte. Sie nahm erst nach einigen Klingeln ab. Sicher war sie noch im Bett und hatte einen Mega Kater.

„Ja?" hörte ich eine krächzende stimme. „Emma? Ich bin's, Vincent."
Sie hustete einige Male und schniefte. „Frohes neues Jahr Brüderchen und Danke das du zu Silvester hier warst", sagte sie zynisch. „Emma, es tut mir leid. Aber, ich dachte Rory will mich nicht sehen. Womit ich ja offensichtlich recht hatte. Warum hast du mir nichts erzählt?!" schrie ich schon fast. Emma raschelte, sicherlich stand sie aus dem Bett auf. „Woher weißt du das denn schon? Ich hatte vor es dir zu sagen .. aber nicht sofort, zuerst wollte ich mir Rory in Ruhe darüber sprechen. Aber ... woher weißt du von dem Kuss?" Kuss?! Welcher Kuss?! „Emma, ich will sofort wissen wer er ist", sagte ich mit fester Stimme. „Ich habe keine Ahnung, er war plötzlich da. Er scheint ein Schulfreund zu sein", sagte sie und hustete.

Ich konnte mir dies alles nicht weiter anhören und legte auf. Sie hatte tatsächlich einen andern! Sie hatte nicht einmal den Mut gefunden sich von mir zu trennen bevor sie sich einem anderen an den Hals geworfen hatte.

Ich sah mich in dem beschissenem Hotelzimmer um. Wofür tat ich dies überhaupt noch? Verbrachte meine Zeit in dieser Stadt die mir fremd war. Es war kalt und ungemütlich hier. Ich sehnte mich nachhause. Ich vermisste Dad, Matty und meine Schwester. Die Sonne die meine Haut wärmte... meine Hills wo die Inspiration mich heimsuchen konnte, wann immer ich sie dort rief.

Wut packte mich beim Gedanken wie Rory es wahrscheinlich schon mit einem andern trieb. Sich irgendeinem kleinen Schulstreber hingab. Ich packte den kleinen Beistelltisch und schmiss ihn gegen die Wand. Riß die Vorhänge zu Boden - zerstörte sämtliches Inventar in diesem leeren, einsamen Zimmer in dem ich fristete, fernab der Menschen die ich liebte.

Völlig außer Atem lies ich mich auf das zerwühlte Bett fallen und die Federn schwirrten durch die Luft. Sanken leise zu Boden und verteilten sich über meinem verschwitzten Körper. Ich legte mir die Hände über meine Augen und seufzte aus. „Fuck!"

Es war spät als ich aufwachte durch ein lautes klopfen an meiner Tür.
„Moment!" rief ich und sah mich in dem Trümmerhaufen um. „Shit!" Ich war sowas von im Arsch.

Ich öffnete und vor mir stand Clay mit zwei jungen Frauen am Arm.
„Scheiße, Vincent!" er pflückte mir einige Federn aus den Haaren.
„Ladys, darf ich euch einen echten Rockstar vorstellen? Vincent Heyse", er lachte und stieß mich zur Seite. „Man Vini. Was hast du gestern geraucht?" er lachte laut auf und stellte den Stuhl gerade hin um sich darauf zu setzten.

„Was willst du?" sagte ich und es klang unfreundlicher als ich es beabsichtigt hatte.
„Vincent mein Freund. Ich habe dir was mit gebracht", er wies auf die beiden Schönheiten neben sich die mich lästern anlachten.

„Hallo Vincent, wir sind Lydia und Ramona, lust ein wenig zu spielen?" Clay steckte sich eine Zigarette zwischen die grinsenden Zähne und lachte auf. Ich sah zu der brünetten die ihren Mantel öffnete, ihn fallen lies und in Reizwäsche im Zimmer stand.

Wie hypnotisiert starrte ich sie an als sie auf mich zu kam und mit ihren Händen über meine nackte Brust strich. „Sei ganz locker Vincent, ich weder dich verwöhnen und du wirst dir wünschen es würde nie enden", flüsterte sie mir ins Ohr und stieß mich rückwärts aufs Bett. Ich sah noch wie die blonde sich auszog und Clay auf den Schoß stieg, bevor mir die vollen Brüste von der kleinen über mir, mir die Sicht nahmen.

„Ich werde dich mit mir tun lassen was immer du willst, mein süßer", säuselte sie und ich legte ihr meine Hand auf die Brust. Ich dachte noch einmal an Rory - an den neuen in ihrem Leben und ich öffnete mir bei dem Gedanken meine Hose.