K64 | Aufgeflogen

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- Vincent -

Gemeinsam kletterten wir die kleine Leiter nach oben und legten uns aneinander gedrängt in unser Bett. Niemand sprach, denn beide wussten wir das dies unsere letzte Nacht hier sein würde. Morgen würde ich die Flüge umbuchen müssen, wenn dies denn ginge. Auf jeden Fall mussten wir heim, bevor die Nachrichten voller wilder Gerüchte waren.

"Mach dir keine sorgen, Baby. Ich werde es deinen Eltern erklären. Es tut mir unendlich leid, dass war nicht so geplant. Das werden jetzt harte Tage für dich, Rory. Ich bitte dich nur, Schweig einfach. Lass dich nicht in ein Interview verwickeln. Sie Schlachten dich und lassen dich ausbluten. Ich habe Angst um dich, Baby." Ich küsste ihren Nacken und drückte ihren Rücken dicht an meine Brust.

"Egal mit was sie dich konfrontieren oder dich in etwas reinziehen wollen, Schweig einfach okay? Überlass das Reden mir." Ich versuchte sie so gut es ging auf das alles vorzubereiten was diese Geschichte mit sich bringen würde und ein Schauer lief mir über den Rücken. Sie nickte nur und schwieg. Doch ich wusste das auch sie so langsam begriff, dass dies nun eine Lawine losgetreten hatte. Das mein Liebling nun dem ausgesetzt war, war allein meine Schuld. Wie konnte ich so leichtfertig sein? Ich legte meinen Kopf in ihre Halsbeuge und kuschelte mich an sie - küsste sie und nach einiger Zeit schliefen wir ein.

Der nächste morgen kam für mich viel zu früh. Ich erwachte dadurch das ich es unten scheppern hörte. Ich sah mich um und kletterte über das Bett zur Leiter um nach unten zu schauen. Was ich sah zerriss mir mein Herz. Rory saß weinend auf dem Boden und wischte sich hektisch die Tränen von der Wange. Sie sammelte einige Gegenstände auf und warf sie unachtsam in ihren offen stehenden Koffer.  Sie wimmerte und schluchze leise. Immer wieder vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen und schüttelte den Kopf.

Ich schloss die Augen und lies mich wieder zurück sinken. Das alles war meine Schuld, ich hatte sie in diese Lage gebracht und alle Welt kannte nun ihr Gesicht. Ich wusste das es ihr nun bewusst war, auch das dies Schwierigkeiten mit diesem Donnie geben würde, dies versetzte mir ebenfalls einen Stich. Anscheins lag ihr sehr viel an dieser Beziehung. Ich verdeckte mein Gesicht mit meinen Händen und raufte mir durch mein wild abstehendes Haar.

Der Weg zum Flughafen verlief ohne Probleme. Ich setzte meine Cap auf und die Sonnenbrille, wir versuchten so wenig wie möglich aufzufallen und schleusten uns unerkannt durch den Check Inn und an Board des Flugzeugs.

Der Flug kam mir vor als würde ich auf meine Hinrichtung warten. Ich sah zu meinem Baby, sie schlief gerade und ich war froh das sie so noch ein wenig Kraft tanken konnte. Zum Glück wusste niemand mit welchem Flug wir zurück kommen würden, so dachte ich es jedenfalls. Doch ich sollte eines besseren belehrt werden.

Schon an dem Ausgang der Gepäckausgabe standen sie. Ich legte meine Jacke über Rorys Kopf und schirmte sie so vor dem Blitzlicht Gewitter ab. "Vincent! Stimmt es das sie heimlich in Costa Rica geheiratet haben? Ist es wahr das es sich hierbei um eine Muss-Ehe handelt? Ist sie schwanger?" Ich stieß den Typen zur Seite. "Kein Kommentar! Kein Kommentar, bitte lassen Sie uns durch!" Schrie ich und drängelte mich durch die Massen. "Handelt es sich bei der jungen Frau um ihre damalige Freundin, Rory Thompson?" Sie packten Rory am Arm und versuchten sie unter der Jacke hervor zu ziehen, ein Gerangel entstand und Rory schrie verängstigt meinen Namen. Flughafen Personal traf in dem Moment ein, doch ich schlug bereits auf den Typen ein der Versucht hatte Rory unsanft unter der Jacke hervor zu reißen.

"Du verfickter wichser! Fasst nie...wieder...mein ...Mädchen an!" Ich schlug ihn zu Boden und trat in ihn. Vier Hände rissen an mir und Rory blieb allein umringt von Menschen zurück. Sie zogen ihr die Jacke von Kopf und drängten sie in die Ecke. Sie weinte und hielt sich zitternd die Hände vor ihr Gesicht. "Vincent! Nein! Lassen sie mich los!", rief sie verängstigt auf.

"Helfen sie der jungen Frau bitte, bitte Sir", flehte ich den Typen an, der breitschultrig vor mir stand um mich abzuschirmen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis sie endlich wieder in meine Arme fiel und ich mit ihr gemeinsam in den Security Bereich geführt wurde.

"Mr. Hayse. Wenn sie das nächste mal mit ihrer Frau eine Reise Unternehmen, sollten sie Vorsichtshalber ihre eigenen Security Leute hier warten lassen", sagte der Typ als er uns durch den Hinterausgang hinaus schleuste um uns zu Rorys Auto zu begleiten . "Sie ist nicht meine Frau. Wir sind lediglich alte Freunde", klärte ich ihn auf. "Das sah gestern in den Nachrichten anders aus, Sir. Bilder wurden gezeigt auf denen sie innig am Strand liegen und bummelnd durch die Straßen laufen. Und ich gratuliere zum Kind."

Wie erstarrt sah Rory mich an. "Vincent, was redet der Mann da für einen Unsinn?" Ich schüttelte den Kopf. "Ist schon gut Baby. Ich weiß schon wie man darauf kommt. Wir standen gestern an dem Kinder-Mode Geschäft", sagte ich und sie legte ihren Kopf an meine Schulter. "Das ist doch alles verrückt, ich will heim." Ihre Stimme klang bedrückt und ich machte mir ernsthaft sorgen um sie.

Ich fuhr die Auffahrt hinauf und sah schon von weiten wie Kennedy die Arme vor der Brust verschränkte und an der der Treppe stand. Ich parkte direkt vor dem Haus.
"Keine sorge Baby. Ich werde ihm alles Erklären", sagte ich und küsste ihre Wange.
"Du solltest ihm lieber nicht unter die Augen treten, Vini. Er ist sehr wütend. Ich kenne meinen Dad." , sagte sie und stieg aus um sogleich zu ihm zu gehen.

Ich blieb im Auto sitzen und sah wie sie mit ihm sprach. Er redete ruhig und sachlich mit ihr. Lesley kam aus dem Haus und nahm ihre Tochter in den Arm. Dann sah sie zu mir und zog Rory ins Haus. Nach einer einer Weile stieg ich unter Kennedys Beobachtung aus dem Auto und holte Rorys Gepäck aus dem Kofferraum.

"Mr. Thompson, es tut mir leid, Sir. Ich und ihre Tochter... wir dachten nicht das -" -"Schon gut, Vincent. Sie ist ja heil zuhause angekommen. Doch eins merke dir, du und sie... das ist vorbei. Ich möchte das du mein Grundstück verlässt, jetzt sofort", sagte er und ging ohne jedes weitere Wort ins Haus und schloss die Tür hinter sich.

"Vince?" ich sah mich um und Emma kam auf mich zu gelaufen. "Vince, was ist passiert? Hier war die Hölle los. Die Presse musste von der Polizei entfernt werden. Kenny ist außer sich gewesen." Ich sah zu Rorys Koffer und ließ den Griff los. "Komm, lass uns rüber gehen. Die Familie wird jetzt sicher erst mal alleine sein wollen um mir Rory zu sprechen. Man denkt Rory wäre deine Frau und sie soll angeblich schwanger sein."-"Wir waren auf der Suche nach etwas für klein Joey", flüsterte ich und sah zu der geschlossenen Tür. "Vincent, lass uns gehen. Ich bring dich zu Dad." Sie nahm meine Hand und führte mich zu ihrem Bully. Ich wusste das ich mein Baby für eine lange Zeit nicht widerstehen würde.

Fool Again | Vincent & RoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt