- Vincent -
Als die beiden gegangen waren sah ich zur Tür und das Mädchen von gestern stand dort, hinter ihr stand Alex, mein Bodyguard. „Sie sagte sie hat dich gestern gefunden?" ich nickte ihm kurz zu. „Du kannst gehen, ist schon in Ordnung", sagte ich mit bebender Stimme.
Alex schloss die Tür hinter sich und Myra kam langsam auf mich zu. In der Hand hielt sie einen kleinen Teddybären. „Hier, den soll ich dir von einem kleinen Mädchen geben. Sie.. würde sich über ein Autogramm freuen", sagte sie.
Ich sah zum Fenster hinaus. Eigentlich wollte ich niemanden sehen. Man hatte mir Beruhigungsmittel gespritzt und meine Unruhe kämpfte in meinem Körper dagegen an. Meine Augenlieder waren unheimlich schwer und gerade wurde mir unerträglich heiß. „Es.. ist so verdammt heiß hier drinnen, könntest du bitte das Fenster öffnen?" fragte ich sie und war zu schlapp um meinen Kopf zu ihr zu drehen.
„Ja natürlich", antwortete sie und ging schnell um das Fenster nach oben zu schieben. „So gut? Eigentlich ist es draußen relativ kühl heute. Der Ostwind weht. Aber.. das liegt sicher an deinem Entzug. Frierst du auch manchmal? Das ist alles völlig normal. Der Körper versucht das Gift aus ihm heraus zu bringen", sie setzte sich ans Fußende meines Bettes.
„Also, du hast ja in den Nachrichten für ordentlich Wirbel gesorgt", sagte sie frech und grinste schief. „Scheiss auf die", zischte ich. In mir tobte es, doch mein Körper war wie gelähmt. Ich musste die Augen schließen, denn ich war nicht mächtig sie offen zu halten. „Du solltest schlafen Vincent, es wird noch einiges auf dich zukommen beim Entzug."
Woher wusste sie so viel darüber, fragte ich mich und öffnete die Augen. „Myra? Kannst du an meine Jacke kommen?" sie sah mich entgeistert an. „Warum? Ja, ich denk schon", sie sah zum Schrank.
„In der Innentasche, da ist ein kleines schwarzes Etui", gibst du es mir bitte?" Myra's Gesicht wurde finster. „Du glaubst doch nicht ernsthaft...das ich dir die Drogen her bringe?" „Bitte, die Schmerzen. Ich halte sie nicht mehr aus, bitte...hilf mir. Ich brauch nur eine line", flehte ich sie an.„Den Teufel werde ich tun, du Arschloch wirst das gefälligst durch stehen. Du solltest darüber nach denken was du dir-" - „Hörst du schlecht!? Geh und gib es mir!" schrie ich sie an und sie zuckte leicht zusammen.
„Und wenn du das ganze Hospital zusammen schreist, den Teufel weder ich tun. Arschloch!" Ihr Augen wurden zu Schlitzen, aus denen mich zwei Blaue Augen anfunkelten. „Noch mal werde ich solch einen Fehler nicht begehen!" schrie nun sie und über ihre Wangen liefen Tränen.
„Verflucht! Was heulst du!?" ich versuchte nach ihr zu treten doch ich war immer noch zu schwach. „Verschwinde", rief ich. Ich versuche aus dem Bett aufzustehen doch weiter als ein Bein heraus baumeln zu lassen, kam ich nicht.
„Mein Bruder war wie du. Er hat sich zu Grunde gerichtet mir dem Zeug! Er schrie .. weinte ..und ich besorgte ihm alles was er brauche nur damit es ihm besser ging. Doch das tat es nicht. Eines Tages...stürzte er sich aus dem achtzehnten Stock unseres Wohnhauses." Sie rückte weiter zu mir auf und strich über meinen Arm.
„Lass das. Fass mich nie wieder an du Schlampe!" schrie ich und sie zog ihre Hand schreckhaft weg, als hätte sie sich an mir verbrannt. Ich begann zu frieren. Mein ganzer Körper zitterte und ich klammerte mich an die Bettdecke. „Es ist so kalt", stöhnte ich und mein Atem verringerte sich.
„Das ist normal Vincent, hörst du? Du musst da durch. Oder willst du so enden wie mein Bruder? Denn eins ist gewiss, dass wirst du, auf die ein oder andere Weise."„Verschwinde, sofort. Sonst lass ich dich rausbefördern. Auf die ein oder andere Weise. Raus", meine Stimme klang erstickt und fremd.
Sie setze den kleinen Teddy auf meinen Nachtschrank und ging.
„Pass bitte auf dich auf", bat sie mich und Verlies das Zimmer.~
„Wenn du dich nicht einweisen lässt dann platzt der Deal mit Knox Hamilton. Das können wir uns nicht leisten. Der wichser hat mich gestern Abend zuhause angerufen und besteht darauf das du zuerst clean sein musst. Vorher arbeitet er nicht mit dir." Derrick saß an meinem Bett und geißelte mein Hirn.
Seit zwei Tagen quälte ich mich hier herum, Alex hatte mein Etui mit meinem Heroin gefunden, was ich zu hundert Prozent Myra zu versanken hatte und meine Hoffnung etwas zu bekommen schwand. Ich konnte nur an die nächste line denken, nichts anderes hatte Bedeutung für mich. „RAUS!" schrie ich und schlug gegen den Nachttisch so das alles darauf auf dem Boden zerbarst. Ich sprang aus dem Bett und ging zum Schrank aus dem ich meine Klamotten riß. „Ich muss hier weg, ich brauche es. Ich kann nicht mehr!"
Ich bekam kaum die Knöpfe meiner Jeans zu, so zitterte ich. Stimmen zerrten an mir. Stimmen schrieen, jubelten, fluchten. Ich hielt mir den Kopf und schlug ihn mir mit Wucht gegen die Wand. Jauchzend sank ich zu Boden und rollte mich zusammen als ich die Stimme meines Dad's hörte.
„Vini, mein Junge. Was tust du dir bloß an?" seine sanfte Stimme drang in mich und seine Starken arme zogen mich an seine Brust. „Ich bin ja da mein Kind", er küsste meine Stirn und strich mein nasses Haar nach hinten, „ich werde dir helfen junge. Geneinsam schaffen wir das. Alles wird gut. Ich habe es bei deiner Mom geschafft, dass werde ich bei dir auch." Seine Stimme beruhigte, sein vertrauter Geruch wog mich in Sicherheit und ich fing an erbärmlich zu weinen.
~
Ich war nun den fünften Tag hier und man hatte mir etwas Methadon verabreicht. Die Schmerzen waren erträglicher - ich saß auf der Bettkante und sah zum Fenster hinaus als mein Blick auf den kleinen Teddy fiel der auf dem Nachttisch saß. Ich nahm das kleine Stück Plüsch und ließ meine Finger immer wieder darüber streichen. Meine Gedanken waren bei Rory. Sie fehlte mir so wahnsinnig das mein Herz zu zerspringen drohte.
Dad war nach vorn gegangen um den Papierkrieg zu erledigen. Er lies mich in einen Entzug einweisen. Dies bedeutete für mich das ich mich in eine lange Kette von Stars einreihte die die Promises Entzugsklinik schon besucht hatten. Ich überlegte ernsthaft einfach aus dem Fenster zu klettern, wenn ich mich nicht im achten Stock befunden hätte. Ich krallte meine Hand in den kleinen Teddy und presste meine Lippen zur schmalen Linie zusammen.
„Junge?" Ich sah mich um. „Die junge Dame wollte zu dir", Dad schob ein kleines Mädchen zu mir ins Zimmer. „Das ist Maggie, sie wartet seit zwei Tagen darauf dich mal kennen zu lernen", er schob sie weiter in meine Richtung.
Ich bemühte mich zu Lächeln und winkte sie zu mir heran. „Na komm", sagte ich leise. Sie stellte sich dicht vor mich und sah mich mit strahlenden Augen an. Ich sah zu dem kleinen Teddy und dann wieder zu ihr. „Ist das deiner?" fragte ich. Sie nickte. „Und, den hast du mir geschenkt?" sie nickte.
„Danke, ich werde ihn mit Sicherheit nie wieder her geben, der kleine Freund wird mich überall hin begleiten", ich versuchte so normal wie möglich zu wirken und leckte über meine trocknen Lippen.Plötzlich legte die kleine mit den beiden roten Zöpfen und den Sommersprossen im Gesicht, ihre Hand auf meine Wange. Sie lächelte. „Du musst wieder gesund werden, Vincent. Ich glaube nämlich meine Schwester hat sich in dich verliebt."
Ich lachte. „So? Hat sie das? Wo ist denn deine Schwester?" fragte ich und die Kleine zeigte mit ihrem Finger in Richtung Tür. Als ich ihrem zeig folgte sah ich im Türrahmen Myra stehen.
„Hey Großer. Wie geht's?"
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Fool Again | Vincent & Rory
Teen FictionFortsetzung von Our Foolish Hearts! Vorsicht Spoiler Alarm! (Ist in Überarbeitung!) Lesley & Kennedy - Dies ist die Geschichte über ihre Tochter Rory... Dass Lesley und Kennedy Eltern wurden liegt nun gute siebzehn Jahre zurück. Beide haben ihren g...