Gedanken Intermezzo

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Mittlerweile hatte ich meine Freistunde angetreten und begab mich in den Hof. Dort setzte ich mich auf eine Bank unter einen Baum und seufzte frustriert auf. Wieso wollte ich nochmal nach Hogwarts? Ach ja, wegen einer guten Ausbildung und der Möglichkeit die drohende Zukunft zu ändern. Bei Merlin, durch diese ganze miesere hätte ich dies doch glatt aus den Augen gelassen. So kramte ich in meiner Tasche herum und holte mein Notizbuch heraus, sowie einen Kugelschreiber den ich mir in London aus einem Muggelschreibwarenladen gekauft hatte. Muss ehrlich gestehen diese Schreibutensilien sind um einiges besser als Federn mit Tintenfässer. Von den Federn mit Tintenfässern bekommt man immer unschöne verschmierte Finger. Kurz blätterte ich durch die Seiten, die mit unzähligen Tränken und auch anderen Notizen gefüllt waren. Glaube bald bräuchte ich mal ein neues, doch jetzt musste ich erst mal meine Gedanken ordnen. Kurz überlegte ich und schrieb etwas ins Buch, was mir wichtig war:

- es hatte das 5. Schuljahr begonnen
- viele Sachen passieren, die nun nicht zu verhindern sind
- Harry gründet bald Dumbledores Armee [vielleicht kann ich helfen]
- ach ja die ZAG's in den letzten beiden Juni Wochen nächstes Jahr
- Donnerstagnachmittag der zweiten Prüfungswoche... Sirius stirbt im Ministerium...

Bei den letzten geschrieben Worten musste ich schlucken. Wie sollte ich dies denn nur verhindern? Habe ich mir vielleicht doch etwas zu viel vorgenommen? Aber nun weiter:

- 6. Schuljahr beginnt
- Harry wird von Dumbledore unterrichtet
- die Horkruxe treten immer mehr in den Vordergrund
- im Juni tötet Professor Snape Dumbledore [hat aber keine Wahl, wird sogar darum gebeten von Dumbledore] (was ein DRECK!!!!)
- danach... läuft vieles aus dem Ruder und...
- 2. Mai 1998 Professor Severus Snape stirbt durch die Hand Voldemorts und noch viele andere sterben in der Zauberschlacht- Tonks... Onkel Remus... Fred...

„Ach verdammter misst!" knurrte ich verzweifelt, klappte das Buch zu und umfasste meinen Kopf. Jetzt wurde mir erst so richtig bewusst was ich alles wusste und es gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht! Die Zukunft zu kennen ist einfach schrecklich! Ich bin doch nur eine 19 Jährige junge Nymphe und keine Superheldin, wie sie es in den Filmen der Muggel gibt. So sehr ich es mir auch wünschte, es jemanden erzählen zu können... durfte ich dies nicht tun. Vielleicht würde mein Erzählen alles nur noch schlimmer machen, den Verlauf beschleunigen oder etwas ganz anderes würde passieren! Bei Merlin, was soll ich nur tun? Am besten wäre es das Ganze zu vergessen und einfach nur die Schule beenden. Einen Job anfangen und normal weiter leben. Was ich aber nicht tun werde, da mein Gerechtigkeitssinn zu sehr ausgeprägt ist. Da hatte Onkel Remus immer gesagt, dies hätte ich eindeutig von meinem Vater. Er war auch immer zur Stelle, wenn es Probleme gab und er helfen könnte. Doch ich... ja ich will helfen aber wie denn nur? Zum Beispiel könnte ich Harry einen kleinen Tipp geben und er könnte Onkel Sirius selbst retten. Doch wie sollte ich das machen? Kann ja schlecht sagen >Hey Harry, irgendwann in naher Zukunft wird unser Onkel sterben, wäre besser wenn du auf ihn Acht gibst<! „Oh Mann..." brummelte ich und steckte das Buch wieder in meine Tasche, sowie den Stift und wollte aufstehen. Doch Lucy kam auf mich zu „Hey Kai, hast du auch eine Freistunde?" rief sie mir zu und setzte sich neben mich. Ich nickte leicht „Jap und wie war dein Tag Heute? Etwas Interessantes erlebt?" antwortete ich und fragte dann. „Naja es geht. Erste Stunde hatten wir Zaubertränke, dann Doppelstunde Zauberkunst und dann noch unsere aller erste Stunde VgddK mit der wohl blödesten Lehrerin die es gibt. Mal ehrlich hat die überhaupt eine Zulassung als Professorin?" erzählte sie mir und ich lachte leicht. „Verstehe ich, dieses Krötengesicht ist definitiv ungeeignet um zu Unterrichten. Ach und welchen Trank solltet ihr heute brauen?" unterhielt ich mich weiter mit Lucy.

„Heiltrank gegen Furunkel, ganz einfach zu brauen und ihr? Ihr hattet doch auch heute Zaubertränke?" antwortete sie und fragte nach „Trunk des Friedens wenn der dir was sagt. Doch vorher sollten wir sagen welche Tränke in den 4 Kesseln vor uns waren..." antwortete ich ihr und unterbrach kurz selbst meine Gedankengänge. „Was ist los Kai, du wirkst so abwesend?" fragte sie besorgt und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht um mich besser zu sehen. „Ach nichts, musste nur an Amortentia denken. Sagt der dir etwas?" antwortete ich noch leicht abwesend und verstand echt manchmal selbst nicht meine Gedankengänge. Ja mein Hirn kann ab und zu noch wirrer sein, als man denkt. „Ja klar kenn ich den... aber nicht gerade zu empfehlen wenn du mich fragst! Meine Mum hatte mal einen gebraut neben weiterer Tränke, sie wollte mir ein paar vorstellen. Das was ich roch... war gruselig..." erzählte sie mir und sah sie verwundert an. „Nach was denn?" hackte ich nach „Süßigkeit und danach hatte ich die übelste Fressattacke. Noch zwei Tage danach war mir schlecht. Aber wieso willst du das wissen? Hattet ihr heute im Unterricht einen in den Kesseln?" antwortete sie mir und ich nickte. „Ja hatten wir, dieser Trank ist einfach das falscheste was es gibt." murmelte ich und musste wieder an die Gerüche denken. Okay die ergaben schon alle Sinn auf eine verquere Art und Weise! Wobei bei einem da werde ich nicht schlau draus?! „Nach was hat denn deiner Gerochen?" fragte sie neugierig grinsend „Tosende Meeresgischt, Kräuter, altes Pergament und Lakritze." antwortete ich und blickte zu ihr. „Ergibt Sinn!" meinte sie mit einem nickten und ich hob verwundert eine Augenbraue. „Ach ja? Bist Expertin oder was?" fragte ich amüsiert und sie nickte mit erhobenen Haupt. „Na klar! Du musst nur logisch an die Sache heran gehen. Tosende Meeresgischt bedeutet für dich Freiheit im Wasser oder erinnert dich an deinen Vater den du vermisst. Kräuter auch logisch, du liebst Tränke zu brauen und bist wirklich gut darin. Altes Pergament steht für die ganzen Bücher die du liest und wirklich verschlingen tust, manchmal mehr als Hermine und Lakritze als Süßigkeit die du absolut liebst. Also Kaichen alle Rätzel gelöst!" erörterte sie mir meine Gerüche mit erhobenen Zeigefinger und ich musste herzhaft auflachen.

Die leichten aufkommenden Lachtränen wischte ich mir weg und atmete tief durch. „Wirklich toll wie du an die Sache heran gehst und muss sagen, du kennst mich besser als ich mich. Aber es gibt einen, wirklich klitzekleinen Fehler in deiner Rechnung." sprach ich und sie sah mich verwundert an „Ach Ja? Der da wäre?" hackte sie nach „Ich hasse Lakritze!" antwortete ich ihr und sie zog die Augenbrauen kraus. „Das verstehe ich jetzt nicht, dachte der Trank weckt die innigsten Begierden in einem und bei dir, macht er genau das Gegenteil?" war sie mehr als verwundert und ich nickte. So versank ich wieder in meiner Gedankenwelt und blickte nur gerade aus. Alles war Logisch wo sie es nun gesagt hatte, doch ich verstehe wirklich nicht das mit der Lakritze. Diese Süßigkeit mochte ich noch nie... denke ich zumindest!? Dann musste ich an die Nacht im St. Mungos denken, dort roch ich auch Lakritze an der Person die mich >heimlich< besucht hatte. Aber... ja das große ABER war... jetzt wo ich so richtig darüber nach dachte... seit wann mochte ich Lakritze überhaupt nicht mehr!? Es war einfach so. Habe ich eigentlich jemals Lakritze gegessen? Misst ich kann mich einfach nicht erinnern. Sowieso habe ich das Gefühl, das etwas aus meiner Kindheit an Erinnerungen fehlte. Mein Onkel meinte es wäre durch den Fluch gekommen, aber dies konnte und wollte ich einfach nicht glauben. Da war einfach etwas in mir... es fehlte und da waren nicht nur meine Eltern mit gemeint. Doch jetzt war nicht die Zeit daran zu denken, denn viel wichtiger war es eine Lösung für die ganzen Ereignisse zu finden, die noch kommen würden. Aber erst mal den heutigen Tag überstehen. Zweimal Nachsitzen an einem Tag, ich werde heute sehnsüchtig mein Bett betreten und durchschlafen. Ja, das werde ich! Dann war endlich Wochenende und „Ach nein..." klatschte ich mir gegen die Stirn und wäre am liebsten weggerannt.

Lucy sah mich wieder besorgt an „Alles in Ordnung Kai?" fragte sie und ich schüttelte den Kopf. „Ich habe am Wochenende privaten Flugunterricht bei Madam Hooch..." brummelte ich und seufzte theatralisch „Ist ja cool!" entgegnete sie begeistert und grinste breit. „Ist nicht cool gar nicht COOL! Denn ich habe... Flugangst..." sagte ich zuerst etwas lauter und wurde dann leiser. „Oh..." meinte sie nur und sah mich mittleidig an. „Ja oh... ich könnte Snape erwürgen dafür. Er weiß ganz genau, das ich unter Flugangst leide..." knurrte ich und starrte mit einem bösen Blick nur gerade aus. „Woher weiß er das denn bitte?" fragte Lucy und ich winkte nur ab. Ja der lässt wirklich keine Gelegenheit aus um mich fertig zu machen, mich zu demütigen und so einiges mehr! Wieso hasste er mich nur so sehr? Aber eigentlich muss ich mich nicht wundern bei diesem Mann. Er zynisch, verbittert, gefühlskalt, kann niemanden leiden außer sich selbst vielleicht, würde sich niemals dazu herablassen jemanden in Not zu helfen, naja okay die Sache mit Onkel Remus mal ausgenommen. Doch da war es mehr ein Reflex, als etwas anderes und er ist einfach ein „Arsch..." murmelte ich und fuhr mir durchs Haar.
So neigte sich die Freistunde auch dem Ende entgegen und Lucy sowie ich gingen nun zu unseren Unterrichten. Zwischendurch gab es noch leckeres Mittagessen, was ich am Tisch der Gryffindors zu mir nahm und erntete paar verwirrende Blicke, sowie auch ein Todes Blick von Snape den ich nur breit zu grinste. Musste mich aber im Zaum halten, ihm nicht die Zunge heraus zu strecken und dann einen Fluch zu kassieren, oder sonst was er aus dem Umhang Zaubern würde. „Du Kai?" fragte Harry und ich blickte vom Teller hinauf zu ihm „Hmm?" machte ich nur und schob mir Kürbispastete in den Mund. „Hast du Lust am Wochenende mit nach Hogsmeade zu kommen?" fragte er weiter und ich seufzte leicht „Wäre schön, muss aber Flugstunden nehmen bei Madam Hooch. Snapes Anordnung und dafür werde ich ihn noch lynchen!" antwortete ich ihm und konnte doch ein knurren nicht unterdrücken.

Hermine sah mich mitfühlend an „Das packst du, sowie du alles immer schaffst. Madam Hooch ist wirklich sehr nett und auch sehr geduldig mit ihren Schülern." meinte Hermine und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. Brummend steckte ich mir noch ein Stück Pastete in den Mund und hoffte dieser Tag würde sehr schnell vorbei gehen, eigentlich so wie der ganze September. Nur Flugstunden nehmen und dann nie wieder auf einen Besen steigen. Ja genau sehr guter Plan und hoffe leicht durch zu setzten!

Die Nymphe von Hogwarts [Severus Snape FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt