Kapitel 48
Aurelia Bergmann
„Mach mal langsam, Ragucci!" Ich warf ihm einen Seitenblick zu. „Spar dir diesen Tonfall, ich bin weder dein Eigentum noch deine Gebärmaschine und du hast mir nicht in diesem Tonfall zu sagen, wo und wie ich zu leben habe!", fuhr ich ihn an. Sehr deutlich, sodass es auch bei ihm ankam. Die Art, wie er es gesagt hatte störte mich.
Es war genau der Punkt, an dem ich von Anfang an bedenken hatte. Für Raphael lief alles, wie er es sich vorgestellt hatte. Er bekam seine Familie war mir gegenüber aber zu nichts verpflichtet und entzog sich jedem Gefühl. Aber dass ich fühlte, vergaß er.
„Du weißt genau, dass ich dich weder als mein Eigentum noch als Gebärmaschine sehe.", gab er heftig zurück. Er sah kurz in den Rückspiegel, ehe er auf die linke Spur zog und einen Mercedes überholte.
„Dann rede nicht so daher. Ich bin nicht gezwungen, mit dir unter einem Dach zu leben und ich werde nicht Single bleiben. Du wolltest keine Beziehung mit mir und brauchst dir jetzt nicht einzubilden, dass ich nicht mehr mit einem anderen Mann zusammen leben werde. Ich weiß, dass du dir das einfach vorstellst aber du kannst mich nicht aus deinen Überlegungen ausschließen. Ich bin auch irgendwo noch eine Frau, die Bedürfnisse hat und sich einen Partner wünscht. "
„Ich will aber nicht, dass das Kind jemand anderen als Vater ansieht.", antwortete er durch zusammengebissene Zähne. „Nimm mir das nicht weg. Und außerdem will ich nicht, dass..." Er brach ab, tat so, als müsse er sich dringend auf eine rote Ampel konzentrieren.
„Raphael.", seufzte ich und fuhr mir mit der Hand durchs Haar. „Was?", fauchte er zurück, bremste vor der Ampel und sah mich an.
„Ich nehme dir das Kind nicht weg. Du wirst als Vater eingetragen, bekommst Sorgerecht und natürlich kannst du es immer sehen, wenn du willst.", versuchte ich, ihn zu beschwichtigen.
„Aber auf die Art sind wir keine richtige Familie.", warf er ein.
„Weißt du was? Du machst mich fertig. Was willst du eigentlich? Du bist an genau dem selben Punkt, an dem du vor Monaten schon einmal warst. Deine dämliche Philosophie, die du dir damals bei Rahel ausgedacht hast funktioniert bei mir nicht."
„Was ich will? Mit dir und unserem Kind zusammen leben. Von mir aus fick doch mit diesem Piç aber ich will nicht, dass du dahin ziehst. Das ist viel zu überstürzt und außerdem will ich für euch da sein und alles mitbekommen. Es kotzt mich an, dass du das in Erwägung ziehst."
„Kannst du dich mal bitte vernünftig ausdrücken?", fauchte ich. „Die Situation wird nicht besser, wenn du ihn permanent beleidigst. Und es interessiert mich nicht, was du davon hältst, mit wem ich schlafe. Ganz ehrlich Ragucci? Ich sehe mich nicht als das Problem an der Situation. Du hättest nur ja sagen müssen, vor ein paar Wochen in Kroatien. Du hattest die Chance, wir hätten eine Beziehung versuchen können. Du hättest die heile Familie haben können. Aber du wolltest es nicht." Ich war laut geworden, als das alles aus mir heraus platzte. Ich sah ihn an, seine Miene war kühl, er sah starr durch die Frontscheibe.
„Okay. Ja. Dann lass es uns versuchen.", gab er zurück und ich glaubte, dass mir die Kinnlade herunter klappte. War das wirklich sein verdammter Ernst?
„Nicht wahr oder? Glaubst du wirklich, dass ich jetzt ja sage? Du liebst mich nicht, ich will keine Beziehung mehr mit dir. Ich habe jetzt einen anderen."
War zwar noch nicht ganz offiziell. Aber Theo war wirklich okay, ich mochte ihn und eine schlechte Partie war er nicht. Zumindest hatte er sie noch alle beisammen- im Gegensatz zu Ragucci, der mir seit einigen Minuten deutlich zeigte, dass er seine so durcheinander geratene Psyche noch immer nicht im Griff hatte,

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In between /RAF Camora
Fiksi PenggemarAurelia ist eine einfache, junge Frau und sucht nicht mehr, als einen weiteren Job als sie auf Raphael Ragucci trifft. Nach und nach erfährt sie, wer dieser große, athletische Mann, der so selten die Miene verzieht, tatsächlich ist. Und weiß nich...