Kapitel 19
Aurelia Bergmann
Wahrscheinlich war es nicht nur das Gefühl, dass ich gerade erst eingeschlafen war- vermutlich war es wirklich so, als ich wach wurde, weil Raphael sich neben mir bewegte und unter der Decke herumturnte, wie ein Dreijähriger mit einem Freifahrtsschein in der Turnhalle. Zumindest fühlte es sich so an.
„Was machst du?", murmelte ich verschlafen. Es war warm in meinem Bett und ich bereute kurz, dass ich mir die Leggins und das Shirt angezogen hatte. Raphaels Körperwärme war allgegenwärtig und ich schob die Bettdecke ein wenig von mir herunter, damit es kühler wurde. Aus den Augenwinkeln sah ich einen kurzen Schatten über mir, keine Sekunde später landete etwas auf meinem Fußboden.
„Ragucci? Taub?", grummelte ich weiter, ohne die Augen zu öffnen, als keine Antwort von ihm kam. Die Bettdecke hob sich, er setzte sich kurz auf. Kurz darauf fiel noch etwas auf meinen Fußboden, ehe er sich wieder hinlegte.
„So.", murmelte er zufrieden und ich spürte seinen Arm um mich. „Schlaf weiter." Da ich wirklich müde war, schob ich tatsächlich nur noch die Decke von mir herunter, ehe ich mich, so selbstverständlich wie auch dumm naiv, von Raphael an sich ziehen ließ. Meine Wange schmiegte ich an seine Brust.
Überrascht öffnete ich die Augen, als ich seine nackte Haut an meiner Wange spürte. Meine Hand lag auf seiner Seite, wie prüfend strich ich damit an ihm herunter. Zumindest seine Shorts hatte er angelassen. Es waren wohl seine Klamotten gewesen, die er aus dem Bett geworfen hatte. Na dann.
„Ich schlafe immer so.", murmelte er nur. „Und außerdem geht man ein, bei der Hitze, die du ausstrahlst." Er sah mich an, ich nickte nur. Es war okay. Wirklich okay an den Anblick war ich inzwischen gewöhnt und noch immer machte er keine Anstalten, den Asi wieder raushängen zu lassen. Alles war okay und zu meinem Erschrecken fühlte es sich gut an.
„Ist dir nicht warm?", murmelte er leise.
„Schlechter Versuch, mir doch noch die Dessous auszuziehen?", gab ich keck zurück. Seine Brust bebte ein wenig als er leise lachte.
„Solch schlechten Versuche habe ich nicht nötig. Wenn ich will, dass eine Frau sich für mich auszieht, schaff ich das auch so." Ah, da war er also wieder.
Ich grinste ein wenig, ließ mich nicht abschrecken sondern blieb einfach liegen, schmiegte mich ein wenig näher an ihn. Wahrscheinlich war es eher unbewusst, dass er mit seiner Hand federleicht über meinen Rücken streichelte. Und es war beinahe schön, als er das tat.
„Bravo.", kommentierte ich seinen Spruch ironisch. „Bin ich einfach unnormal und andere Frauen finden es attraktiv, wenn du ihnen erzählst, wie und wen du sonst so fickst?"
Er lachte erneut leise auf, scheinbar fiel ihm keine passende Antwort ein. War vielleicht auch besser so, wer wusste schon, welcher Schwall seiner geballten, sozialen Intelligenz sonst wieder zum Vorschein gekommen wäre. Ein wenig grinste ich in mich hinein, während ich meine Augen wieder schloss und es zuließ, dass er seine Finger ein wenig unter mein Shirt schob. Wenn er es tat...
Langsam aber sicher reizte er mich und ich wurde mutiger, gab ihm ein wenig von dem zurück, was er mir gab. Raphael fühlte sich anders an, als die Männer, denen ich zuvor näher gekommen war, er war anders, als die Männer vor ihm.
Zu Beginn, im ersten Augenblick hatte er nichts Besonderes für mich gehabt. Doch mit Erschrecken stellte ich fest, dass er wirklich begann, mich anzuziehen.
Mit seiner gesamten Erscheinung, die so kühl ernst und autoritär wirkte, seine Größe, ich war mich sicher, dass er bald einen Meter neunzig groß war, sein fast so stahlhart trainierter Körper, die , Tattos, die Art, wie er sich kleidete. Er schaffte es, trotz Jogginghose elegant zu wirken. Konnte in einem Look, in dem Andere aussahen wie die letzten Schluffis, in ein schickes Steakhouse gehen, ohne fehl am Platz zu wirken. Er war durchaus in der Lage, sich ernsthaft mit jemandem zu unterhalten. Und wenn er dann mal lachte sah man, dass er im Grunde ein gutes Herz hatte. Auch, wenn er das nicht nach außen trug.
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In between /RAF Camora
FanfictionAurelia ist eine einfache, junge Frau und sucht nicht mehr, als einen weiteren Job als sie auf Raphael Ragucci trifft. Nach und nach erfährt sie, wer dieser große, athletische Mann, der so selten die Miene verzieht, tatsächlich ist. Und weiß nich...