Kapitel 44
Raphael Ragucci
„Ah, Bruder guck, wie sie gucken." Ich lachte auf, nickte in Richtung der Gruppe hübsche Frauen, die sich umdrehten und uns hinterher glotzen, als ich in meinem Ferrari an ihnen vorbei fuhr und den Motor des Wagens dabei aufheulen ließ.
„Bombe, Bruder.", meinte Abudi, der neben mir auf dem Beifahrersitz saß. Er drehte sich nicht mal um, offensichtlich desinteressiert sah er auf sein Smartphone.
„Eh, was ist los? Seit du wieder eine Frau hast bist du langweilig geworden.", beschwerte ich mich halb ernst bei ihm. Die Geschichte mit ihm und seiner Chay aus dem Kroatienurlaub hatte sich tatsächlich fortgesetzt, als wir wieder in Wien gewesen waren. Sie waren seit einer Weile fest zusammen und im Grunde freute ich mich für ihn. Trotzdem- auch er war wieder vergeben und somit einfach fast alle Menschen, mit denen ich tagtäglich zusammen war, in festen Beziehungen waren. Nur ich war der, der wie immer hinterher hinkte. Selbstverständlich selbstverschuldet, natürlich.
„Seit du Relia nicht mehr hast fängst du an, in dämliche, alte Muster zu verfallen.", konterte er ruhig. Ich warf ihm einen ernsten Blick zu, denn ich hasste es, wenn er sie ansprach und das wusste er. Immer wieder zeigte Abudi mir durch kleine Seitenhiebe, was er davon hielt, dass ich Relia hatte gehen lassen und ich musste wirklich aufpassen, dass mich diese unterschwelligen Provokationen nicht aggressiv machten.
„Hör jetzt endlich auf mit ihr.", fuhr ich ihn an. „Die Sache ist vom Tisch. Ich will davon nichts mehr hören. Ich finde eine andere."
Ich spürte Abudis ernsten Blick auf mir. „Die Wetten laufen schon, wann du wieder anfängst, dir sinnlos Frauen mit nach Hause zu nehmen.", meinte er „Ich halte es noch immer für falsch, dass du sie hast gehen lassen."
„Bruder, ohne Spaß? Wen ich ficke geht euch nichts an. Es ist alles gut, ich komme klar.", meinte ich und hörte selbst, dass ich ein wenig aggressiv klang.
Ja, manchmal vermisste ich Relia und es war schwer, an sie heran zu kommen. Schwerer, als beim letzten Mal, als wir keinen Kontakt mehr zueinander hatten.
Denn sie war gründlich gewesen mit ihrem Kontaktabbruch. Sie hatte so ziemlich jeden blockiert, den sie aus meinem Freundeskreis kannte. Tatsächlich sogar meine Schwester auf Instagram, nachdem ich über Barabars Account eine ihrer Storys angesehen hatte. Auch auf Whats App. Selbst Abudi und Shaho hatte sie dort blockiert. Zwei Menschen, die sie eigentlich gemocht hatte. Es war ihr ernst damit und das respektierte ich. Wenn sie wirklich verliebt in mich war, wollte sie sich einfach schützen. Und mir stand es nicht zu, wieder ihre Nähe zu suchen und ihre Wunden aufzureißen.
„Du warst auf einem guten Weg und jetzt fängt es genau so an, wie schon einmal.", antwortete Abudi mir.
„Spar dir deine Vorträge, es ist alles gut.", brummte ich und war froh, rechts ranfahren zu können, damit er aussteigen konnte, denn wir waren vor dem Haus angekommen, in dem er seine kleine oder schicke Zweizimmerwohnung hatte. Er pendelte wie ich immer wieder zwischen Berlin und Wien hin und her und besaß in beiden Städten je eine Wohnung für sich. Wobei ich davon ausging, dass er in der nächsten Zeit wieder häufiger in Wien anzutreffen sein würde. Ein wenig nervte mich das, den ich war es inzwischen gewohnt, dass er immer da war und immer Zeit hatte, mit mir überall hinfliegen konnte. Das würde sich noch ändern, da war ich mir ziemlich sicher.
„Wenn du das sangst." Er schnallte sich ab, öffnete die Beifahrertür. „Morgen um acht im Gym?", fragte er und ich nickte. „Wie immer. Ich hole dich ab. ", antwortete ich. „Können danach frühstücken gehen."
DU LIEST GERADE
In between /RAF Camora
FanfictionAurelia ist eine einfache, junge Frau und sucht nicht mehr, als einen weiteren Job als sie auf Raphael Ragucci trifft. Nach und nach erfährt sie, wer dieser große, athletische Mann, der so selten die Miene verzieht, tatsächlich ist. Und weiß nich...