Kapitel 51
Aurelia Bergmann
„Und du hast dieses halbe Hotel gemietet, damit du hier eine Party feiern kannst? Du bist doch völlig irre, so ein Aufwand. Der Jet, dieses Hotel... Wenn eine Millionen loswerden willst – meine Kontodaten hast du, Ragucci."
Ich sah aus dem Fester der Suite, des Wiener Luxushotels, welches Raphael seit Monaten immer mal wieder bewohnte. Wir befanden uns in einem der obersten Stockwerke und Wien erstreckte sich in einem wunderschönen Panorama unter uns bis zum Horizont. Vor dem Hotel floss die Donau, ich sah weit entfernt ein Riesenrad.
Wien war eine schöne Stadt, hatte ich bereits festgestellt. In der kurzen Zeit, in der ich dort war hatte ich schon ein wenig sehen können.
Raphael trat hinter mich, ich spürte die Körperwärme, die er ausstrahlte, meine Nackenhaare stellten sich auf, als er ganz leicht seine Hand auf meine Talje legte.
„Lass mir doch den Spaß.", meinte er und ich hörte, dass er grinste. „Hab ich lange genug für gearbeitet, um mir so einen Blödsinn leisten zu können." Sein Griff wurde ein wenig fester und er zog mich ein Stückchen näher zu sich. „Ist besser als Höhlen auf den Kanaren, oder?"
„Raphael, hör auf zu sticheln.", mahnte ich und drehte mich zu ihm herum.
„Mache doch gar nichts.", gab er zurück.
„Ich würde jetzt auch in einer Höhle auf den Kanaren sitzen.", meinte ich und sah ihm in die Augen. „Da ist es zumindest warm. Und der Luxus hier...naja, wenn man mit dem richtigen Menschen in einer Höhle sitzt, fehlt einem auch der Luxus nicht."
Zu meiner Überraschung legte Raphael den Kopf in den Nacken und lachte auf. Er ließ sich nicht so oft dazu hinreißen. „Der war gut. Aber wäre es nicht besser mit dem richtigen Menschen in einer Luxussuite zu sitzen?", wollte er wissen. Er legte den Kopf ein wenig schief, musterte mich durchdringend.
„Oder in einem Ferrari statt in der U- Bahn?", fragte ich keck und machte einen Schritt zur Seite um um Raphael herum zu gehen. Ein paar Schritte ins Zimmer hinein um Abstand zwischen uns zu bringen. Seit er wusste, dass Theo außer Lande war, waren des Öfteren solche Andeutungen bei ihm gefallen und ich wusste sie nicht einzuordnen.
„Oder so.", sagte er und drehte sich zu mir herum.
„Mit dem Richtigen ist es egal. Ragucci, was willst du von mir?", fragte ich.
„Gar nichts.", war seine Antwort und ich schüttelte den Kopf. „Dann hör auf mit diesen Andeutungen. Ich erinnere dich daran, dass ich vor drei bis vier Monaten den Korb von dir bekommen habe.", kurz hob ich den Zeigefinger, zog eine Augenbaue hoch und Lächelte knapp.
„Ja, ich weiß, dass du glücklich vergeben bist. Sorry.", antwortete er und konnte die Ironie im Tonfall nicht verbergen. „Hat der..."
„Wenn du wieder Piç sagst..", warnte ich aber wurde ignoriert.
„Hat der Piç sich eigentlich schon gemeldet oder immer noch keinen Empfang in seiner Berghöhle, der Neandertaler?"
„Wow, das waren zwei Beleidigungen in einem Satz, Ragucci. Du steigerst dich. Hör endlich auf damit sonst gehst du ohne mich zu deiner Releaseparty.", drohte ich. „Natürlich hat Theo sich gemeldet.", log ich dann. „Gestern zumindest kurz.", schob ich hinterher, weil Raphaels Blick mir sagte, dass natürlich kein Wort glaubte.
„Herrgott, Rapha!", fuhr ich ihn an. „Nur, weil man in einer Beziehung ist muss man nicht vierundzwanzig Stunden füreinander erreichbar sein, oder?"
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In between /RAF Camora
Hayran KurguAurelia ist eine einfache, junge Frau und sucht nicht mehr, als einen weiteren Job als sie auf Raphael Ragucci trifft. Nach und nach erfährt sie, wer dieser große, athletische Mann, der so selten die Miene verzieht, tatsächlich ist. Und weiß nich...