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„Parker, das reicht! Du musst damit zur Polizei", sagte Rey am nächsten Abend, als ich ihm die Kiste und dessen Inhalt präsentierte. Ich war über meinen Schatten gesprungen und hatte ihn angerufen, auch, wenn es meinem Stolz einen mächtigen Stoß verpasst hatte.

„Und was sollen die machen?"

„Lass das Sorge der Polizei sein. Briefe sind eine Sache, aber das sieht einfach nur noch nach einer kranken Drohung aus."

Ich hatte mir gestern auch die anderen beiden Briefe, die ich noch nicht gelesen hatte, zu Gemüte geführt.

Es ist Zeit. Bald werden wir zusammen sein. Alles ist vorbereitet. Danach hatte ich nicht mehr geschlafen.

Ich rechnete sekündlich mit einem Mordanschlag, wenn ich ehrlich war. Oder einem Einbruch mit geplanter Entführung, die darauf hinauslaufen würde, dass ich auf meinem Teppich in meiner eigenen Blutlache sterben würde, weil der Stalker bemerken würde, dass ich hier wohnte und seine Briefe erhalten hatte. Oder jemand würde mich mit einem Baseballschläger zu Tode prügeln. Oder mich im Waschbecken ertränken.

„Ich werde damit nicht zur Polizei gehen", sagte ich entschieden. „Die lachen mich aus, wenn ein erwachsener Mann auf die Wache kommt und vor einem lila Stoffhasen Angst hat."

„Angsthase... Vielleicht steht der Stalker auf Wortspiele?"

„Witzig."

„Ich bin mit meinen guten Ratschlägen am Ende, Mann", seufzte er dann. „Wenn du nicht zur Polizei gehst, hast du bald ein echtes Problem. Denk an... einen echten aufgeschlitzten Hasen."

„Das ist meine kleinste Sorge", erwiderte ich.

Ich wiederhole: Teppich, Blutlache, Baseballschläger.

Ihr versteht.

Der Stalker meiner VormieterinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt