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Sobald Liv weg war, wollte ich Alaina anrufen und fragen, ob sie sich daran erinnern konnte, je mit mir ausgegangen zu sein. Ich hätte ja ein paar Jahrbücher gewälzt, in der Hoffnung, ihr Foto darin zu entdecken und herauszufinden, ob sie wirklich an meine Schule gegangen war, aber ich hatte alle Jahrbücher nach meinem Abschluss in eine Mülltonne geworfen. Liv hatte sie bestimmt noch, aber ich würde meine Zunge lieber in eine Steckdose stecken, als sie um Hilfe zu bitten. Ich hätte auf die Schulhomepage gehen können, aber ich war mir sicher, dass sie nur die aktuellen Jahrgänge darauf verzeichneten, nicht die ehemaligen.

Ich wählte Alainas Nummer drei Mal, aber sie ging nicht ans Telefon, also nahm ich Loaf an die Leine und ging mit ihr in den Hundepark. Halb erwartete ich, dass Juliana nicht hier war, um ein Aufeinandertreffen mit mir zu vermeiden. Aber sie saß auf der Parkbank, scrollte auf ihrem Handy herum und sah ab und zu hoch, um zu prüfen, ob A.T. noch da war.

Sobald ich das Gittertor hinter mir zugezogen und Loaf ihre Leine abgenommen hatte, flitzte sie mit A.T. über die Wiese. Noch hatte ich nicht viel von der Spritze bemerkt, die der Doc ihr verabreicht hatte. Vielleicht hatten wir beide Glück und sie würde gar keine Nebenwirkungen erfahren.

Als Juliana das nächste Mal aufsah, erkannte sie Loaf sofort und ihr suchender Blick blieb an mir hängen, während ich auf sie zuging. Ich setzte mich schweigend neben sie und erwartete halb, dass sie stumm bleiben würde, aber sie sagte sofort etwas.

„Also... Deine Ex-Freundin?"

„Ja." Ich nickte mürrisch. „Ich wünschte, sie wäre bei einem Autounfall gestorben." Noch im selben Augenblick biss ich mir auf die Zunge. „Tut mir leid. Ich habe keinen Gehirn-zu-Mund-Filter."

Ein angedeutetes Lächeln erschien auf ihren Lippen. „Hab ich schon gemerkt." Sie schob die Hände unter ihre Oberschenkel. „Warum war sie da?"

„Weil sie wie eine Klette ist, die man nicht abschütteln kann. Sie wollte mit mir essen gehen."

„Und?"

„Und ich habe sie ziemlich ausgenommen." Grinsend beugte ich mich zu ihr und Juliana lachte.

„Ich bin stolz auf dich."

„Danke."

„Aber was... was wollte sie?"

„Ist das so schwer zu erraten?"

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich nicht."

Ich richtete meinen Blick wieder auf Loaf und A.T. „Sie hat es nicht explizit gesagt, aber ich schätze, sie wollte sehen, ob ich noch zu haben bin. Ob ich glücklich bin, oder eine Chance besteht, dass ich mich wieder in ihrem Spinnennetz verlaufe und kleben bleibe."

Juliana nickte vorsichtig. „Und... und was hast du ihr gesagt?"

Ich holte Luft. „Dass ich lieber mit dem Mädchen mit den verrückten, blauen Haaren zusammen bin."

Sie lächelte und ich konnte beinahe sehen, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel und sich ihre Schultern entspannten. Dann kniff sie die Augen zusammen. „Sind meine Haare wirklich so verrückt?"

Ich betrachtete die knalligen, hellblauen Strähnen, die sie zur Abwechslung mal offen trug, und zuckte mit den Schultern. „Mich stört es nicht."

„Sie stören dich nicht, aber du magst sie auch nicht", erwiderte sie und in diesem Augenblick verstand ich den großen Unterschied zwischen Liv und Juliana, auch, wenn sie ihn vielleicht selbst nie erkannt hätte. Ich rückte näher an sie heran, legte meinen Arm um sie und war kurz davor, das Schnulzigste zu sagen, das ich seit langem gesagt hatte.

Aber es war mir egal.

„Ich mag dich. Alles andere ist egal."

Der Stalker meiner VormieterinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt