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Zum Glück war sie direkt bei der Bushaltestelle stehen geblieben. Es regnete so stark, dass ich mir die Kapuze tief ins Gesicht ziehen konnte, ohne wie ein unheimlicher Verfolger wirkte.

Die Straße war mit einem Wasserfilm bedeckt und die Lichter der vorbeifahrenden Autos spiegelten sich in den Tropfen.

Der Hund zog den Schwanz ein und zitterte in der Kälte. Widerwillig hob ich ihn hoch und versuchte den Regen mit einem Arm von ihm abzuschirmen, während ich an der Hausecke stand und im Halbdunkeln an der Hausecke darauf wartete, dass der Bus kam und ich einsteigen konnte, ohne dass Alaina bemerkte, dass ich ihr gefolgt war.

Sie stand unter dem Bushäuschen und sah auf ihr Handy. Ab und zu hob sie den Kopf und hielt nach dem Bus Ausschau.

Nach wenigen Minuten konnte ich den Bus am Ende der Straße einbiegen sehen. Es saßen nicht viele Menschen darin, aber genügend, um nicht wie ein merkwürdiger Kerl zu wirken, als ich mit dem Köter im Arm zum Bus rannte, als wollte ich ihn keines Falls verpassen, sobald Alaina vorne eingestiegen war. Es bemerkte auch niemand, dass der Köter keinen Beißkorb trug. Ich setzte mich ganz nach hinten und fixierte ihren Hinterkopf. Oder besser gesagt die hellblaue Kapuze, die sie immer noch auf dem Kopf sitzen hatte.

„Hier."

Erschrocken drehte ich den Kopf. Die ältere Dame, die auf der anderen Seite saß, hielt mir ein Tuch hin und sah auffordernd auf Loaf, der zitternd auf meinem Schoß saß und kräftig nieste.

„Ich kenne das Problem." Erst jetzt bemerkte ich, dass neben ihr ein kleiner Chihuahua saß. Ebenfalls ohne Beißkorb. Heute waren anscheinend nur Rebellen unterwegs.

„Danke", murmelte ich, nahm das Tuch entgegen und begann Loaf trocken zu rubbeln, während ich so unauffällig wie möglich versuchte Alaina im Auge zu behalten.

Wie ich mein Verhalten rechtfertigte?

Gute Frage.

Wenn mir eine akzeptable Entschuldigung für mein Spionagespiel einfällt, dann werde ich es auf jeden Fall ergänzen.

„Wie heißt der Süße denn?", lächelte die Frau.

„Äh... Loaf."

„Er ist noch ziemlich jung, oder?"

„Ich denke... fast vier Monate alt." Ich zwang mir ein Lächeln auf, stellte kurz sicher, dass Alaina immer noch auf ihrem Platz saß und wollte der Frau das Tuch zurückgeben, jedoch hob sie nur abwehrend die Hand.

„Ist schon gut, behalten Sie es. Ich habe hunderte davon."

Ich nickte und strich dem nassen, stinkenden Tier weiter damit übers Fell. Das letzte, das ich gebrauchen konnte, waren Unsummen beim Tierarzt, weil sich der kleine Scheißer eine Erkältung zuziehen würde.

„Männchen oder Weibchen?", fragte die Frau weiter. Ich stutzte. Gute Frage. Ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung und ich wollte auch nicht mitten im Bus den Hund hochheben und mir seine Genitalien ansehen.

Die Frau lachte. „Spätestens wenn Ihrem Hund plötzlich alle Rüden nachlaufen, wissen Sie es." Ich nickte und war froh, dass die Frau ihre Tasche zurechtrückte und sich bereit machte, auszusteigen. Ich hätte mir ihr Gerede unmöglich länger anhören können.

Kurzer Blick in den vorderen Teil des Busses -jap, alles klar, Alaina war noch da.

In diesem Teil der Stadt war ich noch nie gewesen. Plötzlich fiel mir auf, wie dämlich ich war, ihr nachzufahren, um herauszufinden, wo sie wohnte. Schließlich war nicht einmal garantiert, dass sie zu sich nach Hause fuhr. Vielleicht besuchte sie eine Freundin? Oder ihren Freund? Es hätte auch gut möglich sein können, dass sie nach dem Fiasko mit ihrem Stalker zu ihren Eltern zurückgezogen war.

Nach etwa zehn Stationen, in denen ich Alaina's blaue Kapuze fixiert hatte und den Hund auf meinem Schoß in gleichmäßigen Bewegungen über den Rücken streichelte, rutschte das Mädchen von seinem Platz und ging auf den vorderen Ausgang zu. Ich blieb noch so lange sitzen, bis die Station durch eine Durchsage bekannt gegeben wurde. Unauffällig rutschte ich vom Sitz runter und hangelte mich im fahrenden Bus bis zum hintern Ausgang. Draußen nieselte es immer noch ein wenig, aber zumindest goss es nicht mehr aus Eimern. Das Tuch warf ich in den nächstbesten Mülleimer. Ich hielt den Köter weiterhin in den Armen, weil er bestimmt zu langsam gehumpelt wäre.

Mit großem Sicherheitsabstand ging ich hinter Alaina her, sobald der Bus die Station wieder verlassen hatte. Zum Glück bog sie in keine Gassen ein, sondern ging geradeaus an der Hauptstraße entlang, an der sich einige Menschen tummelten, sodass ich nicht weiter auffiel. Irgendwann wechselte sie die Straßenseite und ging direkt auf einen Altbau zu. Ich verlangsamte meine Schritte und beobachtete sie dabei, wie sie die Schlüssel aus ihrer Tasche kramte und schließlich das Gebäude betrat. Ich wartete ab, bis keine Autos in unmittelbarer Nähe waren, überquerte ebenfalls schnell die Straße und kam vor dem Haus an.

Mann, langsam wurde es anstrengend, den Hund am Arm mitzuschleppen.

An den Klingelschildern suchte ich nach ihrem Namen.

Da! Alaina Miller. Tür 23!

Und wenn mich nicht alle Zeichen auf den falschen Pfad führen wollten, dann hatte ich genau nach diesem Mädchen gesucht.

Der Stalker meiner VormieterinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt